Wegen CoronavirusTürkei bringt offenbar Geflüchtete von Grenze weg

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Flüchtlinge in Edirne

Syrische Flüchtlingskinder sind in der türkischen Grenzstadt Edirne

Brüssel/Berlin – Der Coronavirus-Ausbruch führt offenbar dazu, dass die Türkei damit beginnt, Flüchtlinge von der Grenze zu Griechenland ins Inland zu bringen. Ein Sprecher der EU-Kommission sagte am Montagmittag in Brüssel, die Situation sei „stabil“. An der Grenze zu Griechenland sei die Zahl der Menschen zurückgegangen. Bundeskanzlerin Angela Merkel und der französische Staatspräsident Emmanuel Macron wollen am Dienstag mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan in einer Videokonferenz über die Flüchtlingskrise sprechen.

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Zuletzt waren Tausende Migranten und Flüchtlinge an die türkisch-griechische Grenze geströmt, nachdem Erdogan verkündet hatte, sie nicht mehr aufhalten zu lassen. Griechenland setzte daraufhin Anfang März das Asylrecht aus. Zur Abwehr der Menschen nutzte die griechische Grenzpolizei auch Tränengas, was zu heftigen Auseinandersetzungen führte und den Konflikt mit der Türkei weiter verschärfte.

EU und Türkei verhandeln weiter über Flüchtlingsabkommen

Die EU steht bislang fest an der Seite Griechenlands. Um den Mitgliedsstaat zu entlasten, hatte sich die große Koalition vor einer Woche dazu entschieden, besonders schutzbedürftige Flüchtlingskinder aus griechischen Lagern nach Deutschland zu holen. Auch sechs weitere Länder zeigten Bereitschaft, Kinder in Not aufzunehmen. EU und Türkei verhandeln indes weiter über das Flüchtlingsabkommen, das beide Akteure 2016 geschlossen hatten.

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