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Kostenloses SchulessenKölner Petition wird im Landtag diskutiert

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Mittagessen in einer Schule

Mittagessen in einer Schule 

Damit kein Schulkind im Unterricht hungrig bleibt, fordert die Katharina-Henoth-Gesamtschule in einer Petition, ein kostenloses Mittagessen für Schüler landesweit einzuführen.

Die Petition der Katharina-Henoth-Gesamtschule für ein kostenloses Schulessen für alle Kinder und Jugendlichen in NRW wird am 10. Dezember im Schulausschuss des Landes NRW und am 11. Dezember im Ausschuss für Familie, Kinder und Jugend behandelt. Die SPD bittet die Landesregierung, in einem schriftlichen Bericht darzustellen, wie viele Kinder und Jugendliche in Brennpunkt-Schulen zwar ein Mittagessen angeboten bekommen, aber aus finanziellen Gründen nicht nutzen.

Viele Kinder sind hungrig oder essen nur Mist den Tag über
Numan Sarrac, Lehrer an der Katharina-Henoth-Gesamtschule

Im Bericht des Landes soll auch dargelegt werden, wie teuer die Mittagessen in NRW im Schnitt sind, wie teuer es wäre, wenn an „besonders belasteten Schulstandorten keine Schüler und Schülerinnen mit leerem Magen lernen müssen“ und welche Maßnahmen das Land plant, um die Missstände abzustellen.

Die Petition der Gesamtschule (wir berichteten) ist mittlerweile von knapp 12.300 Menschen unterschrieben worden. Die Aktion sei gestartet worden, weil sich manche Familien das Mittagessen in der Schule nicht leisten könnten, hatte Lehrer Numan Sarrac dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ jüngst berichtet. „Viele Kinder sind hungrig oder essen nur Mist den Tag über.“ Die Höhenberger Einrichtung gilt als Brennpunkt-Einrichtung. 80 Prozent der Kinder hätten einen Migrationshintergrund, viele Familien seien auf Bürgergeld angewiesen, so Sarrac.

SPD: „Situation ist alarmierend“

Fachpolitiker der in Düsseldorf regierenden CDU und Grünen hatten sich gegen ein landesweites, kostenloses Mittagessen ausgesprochen. Schlicht zu teuer, befand Norwich Rüße, Sprecher für Landwirtschaft, Tier- und Verbraucherschutz der Grünen im Landtag, die Idee. Würde ein kostenloses Mittagessen für alle Schüler in NRW eingeführt, belaste dies den Landeshaushalt mit etwa zwei Milliarden Euro. Florian Braun (CDU), Vorsitzender des Schulausschusses, hatte auf bestehende Hilfen wie das Bildungs- und Teilhabepaket und den Härtefallfonds verwiesen.

Die SPD setzt sich dagegen für ein landesweites, kostenloses Mittagessen in Schulen und Kindertagesstätten ein: Die derzeitige „Situation ist alarmierend, weil gerade an Schulen mit hoher sozialer Belastung die Verfügbarkeit einer bezahlbaren Mahlzeit am Mittag nicht nur eine Frage der Nahrungsaufnahme, sondern auch eine grundlegende Voraussetzung für Konzentration, Teilhabe und Chancengleichheit ist“, heißt es im Papier der Sozialdemokraten.

Schüler beim Mittagessen in der Mensa in der Grundschule an der Wuhlheide (2019). (zu dpa: «Anbieter von Schul- und Kitaessen wollen Preise nachverhandeln») +++ dpa-Bildfunk +++

Schüler beim Mittagessen in der Mensa in der Grundschule an der Wuhlheide (2019). (zu dpa: ´Anbieter von Schul- und Kitaessen wollen Preise nachverhandeln») +++ dpa-Bildfunk +++