„Bin kein Träumer“Hollerbach für 1. FC Köln jetzt teurer – Wehens Trainer befürchtet Ausverkauf

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Wiesbadens Benedict Hollerbach (l) und Ivan Prtajin (r) feiern das 1:1 beim Relegationsspiel gegen Bielefeld.

Wiesbadens Benedict Hollerbach (l) und Ivan Prtajin (r) feiern das 1:1 beim Relegationsspiel gegen Bielefeld.

Der mit dem 1. FC Köln in Verbindung stehende Wehen-Angreifer Benedict Hollerbach trumpfte in der Relegation groß auf.

Ein Doppelpack des schnellen Benedict Hollerbach hat Wehen Wiesbadens Durchmarsch in die 2. Bundesliga am Dienstagabend klargemacht. Relegations-Gegner Bielefeld steigt somit zum zweiten Mal in Folge ab, verliert auch das zweite Spiel gegen die laufstarken Hessen, diesmal hies es am Ende 1:2 (Hinspiel 0:4).

Nach der frühen Bielefelder Führung durch Klos (4.) hofften die Arminia-Fans anfangs noch auf das Wunder. Aber Hollerbach, der vor einem Wechsel zum 1. FC Köln steht, nutzte zwei Abwehr-Fehler, drehte die Partie für die Gäste (35./45.+2) und holte – wie bereits nach seinem Tor im Hinspiel – zum eingesprungenen Ronaldo-Jubel aus.

Benedict Hollerbach blickt auf starke Saison und steigert seinen Wert

Der unter anderem beim FC Bayern ausgebildete Stürmer hat eine beachtliche Saison hinter sich, schoss 14 Tore in der 3. Liga, bereitete fünf weitere vor. Dann noch drei Treffer gegen die Arminia in der Relegation. Wäre Wehen Wiesbaden nicht aufgestiegen, Hollerbach könnte nun günstiger zu haben sein.

Nun wird für FC-Geschäftsführer Christian Keller eine Ablöse fällig, sollte es zum erwarteten Deal kommen. Durch den Aufstieg verlängerte sich Hollerbachs Vertrag automatisch um ein weiteres Jahr. Dennoch dürfte die Ablöse für den Spieler aus Kölner Sicht zu stemmen sein, die Rede ist von einem mittleren sechsstelligen Betrag für den ehemaligen DFB-Jugendnationalspieler, der mit der U17 des FC Bayern einst die Deutsche Meisterschaft gewann. 

Hollerbach nach dem Aufstieg: „Ich bin sehr, sehr stolz“

Hollerbach selbst wollte nach dem Sieg auf der Alm erstmal nur den Moment genießen und feierte mit übergroßem Bierglas und den Kollegen auf dem Platz. „Ich bin sehr, sehr stolz, das Ganze mitgemacht zu haben“, sagte er und betonte: Die Frage nach einem Wechsel „stellt sich mir aktuell nicht“.

Doch Hollerbach dürfte klar sein, dass seine Leistungen – insbesondere die gegen einen Zweitligisten – nicht übersehen wurden, und in einem neuen Umfeld womöglich noch zu steigern sind. Dass der FC am 22-Jährigen interessiert ist, berichtete bereits der „Kicker“ am vergangenen Samstag.

Baumgart soll bereits häufiger in der Wiesbadener Brita-Arena zu Gast gewesen sein. Dass Steffen Baumgart insgesamt überdurchschnittlich viele Partien der Hessen verfolgt, liegt aber auch daran, dass der Kölner Trainer privat mit Wiesbadens Geschäftsführer Nico Schäfer befreundet ist. 

„Bin kein Träumer“: Wehen-Trainer Kauczinski fürchtet Ausverkauf

Wehens Trainer Markus Kauczinski macht sich derweil nichts vor. Der 53-Jährige fürchtet nach dem Aufstieg ohnehin den Verlust wichtiger Spieler. Er wünsche sich, dass die Mannschaft zusammen bleibe, „aber ich bin ja kein Träumer. Ich weiß, dass so Spiele im Fokus diese Spieler noch interessanter machen“, sagte der 53-Jährige nach dem Relegations-Rückspiel in Bielefeld bei Sat.1.

Gemeint ist nicht nur sein Topstürmer Hollerbach. Auch Linksverteidiger Brooklyn Ezeh oder Angreifer Ivan Prtajin werden mit anderen Vereinen in Verbindung gebracht. „Aber wenn es so ist, muss man sie auch bezahlen und dann kucken wir mal, was wir mit dem Geld machen“, sagte Kauczinski.

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