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Ein alter BekannterSebastiaan Bornauw im Fokus des 1. FC Köln

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Sunderland v Leeds United Premier League Sebastiaan Bornauw of Leeds United warms up during the Premier League match at the Stadium of Light, Sunderland 28/12/2025 UK Newspapers OUT Copyright: xFredxPalmerx FIL-22706-0044

Sebastiaan Bornauw könnte von Leeds United zum 1. FC Köln zurückkehren. Beim Premier-League-Klub kommt der Innenverteidiger nahezu überhaupt nicht zum Zug.

Die Kölner hoffen, dass im Trainingslager in Spanien ein neuer Innenverteidiger zum Team stößt. Union hat sich beim FC wegen Maina noch nicht gemeldet.

Die Winterpause in der Bundesliga ist kurz. Der 1. FC Köln, der erst am 20. Dezember sein letztes Spiel in diesem Jahr bestritt und mit der 0:1-Niederlage gegen Union Berlin kein versöhnliches Jahresende hatte, nimmt bereits am 2. Januar die Vorbereitung auf den zweiten Teil der Saison auf.

Viele Kölner Profis nutzten die Auszeit, um das Weihnachtsfest im Kreis ihrer Familie oder in südlicheren Gefilden zu feiern. Sollten einige auch noch den Jahreswechsel weit entfernt von Köln begehen, heißt es für Spieler wie Jungstar Said Ela Mala, der mit seinem Bruder Malek in Doha (Katar) weilt oder Kapitän Marvin Schwäbe, der mit seiner Familie fast schon traditionell in Dubai ist, sich zu sputen: Denn bereits am Freitag um 11 Uhr bricht der Kölner Tross ins Trainingslager nach Spanien auf.

War für den FC im vergangenen Januar noch Estepona an der Costa del Sol das Ziel, geht es jetzt ins rund 600 Kilometer nördlich davon gelegene La Nucia. Bereits im Januar 2020 gastierten die Kölner unter Trainer Markus Gisdol unweit in Benidorm an der Costa Blanca. Bis zum 9. Januar bezieht der Tabellenelfte sein Quartier im Hotel Barcelo La Nucia Hills. Trainiert wird in der knapp vier Kilometer entfernten Anlage des Estadi Olimpic Camilo Cano. In La Nucia bestreiten die Kölner auch ein Testspiel: Am 5. Januar trifft der FC auf den FC Lugano. Bereits im vergangenen Januar hatte der FC in Marbella gegen den Schweizer Erstligisten getestet (3:3).

1. FC Köln: Anreise zum ersten Spiel des neuen Jahres eine Klub-Premiere

Die Anreise zum ersten Pflichtspiel des neuen Jahres ist eine Klub-Premiere. An der Costa Blanca absolviert der FC am Freitag auch seine Abschlusseinheit und fliegt anschließend von Alicante aus nach Memmingen, vom Allgäu Airport geht es per Bus ins 95 Kilometer nördlich gelegene Heidenheim an der Brenz. Denn bereits tags drauf (Samstag, 10. Januar, 15.30 Uhr) tritt die Mannschaft von Trainer Lukas Kwasniok im wichtigen Auswärtsspiel beim 1. FC Heidenheim an. Für den Aufsteiger aus Köln steht nach nur zwei Punkten aus den vergangenen sechs Partien einiges auf dem Spiel, ein Ausweiten der Krise soll verhindert werden.

Bleiben zwei Fragen: Weshalb absolviert der FC in der Kürze der Zeit überhaupt ein Trainingslager, das immer mit gewissen Reisestrapazen verbunden ist? Und wird sich an der Trainingsgruppe aufgrund des am 1. Januar öffnenden Transferfensters noch etwas verändern?

Alleine auf weiter Flur sind die Kölner mit der Reise in den Süden nicht. Denn der FC ist neben Dortmund (Marbella), Mönchengladbach (Belek, Türkei), Wolfsburg (Lissabon), Hoffenheim (Girona, Katalonien) und Leipzig (Almancil, Portugal) einer von sechs Bundesligisten, der ins Trainingslager reist. Als das der Kölner Mitte/Ende November kurzfristig vereinbart wurde, waren andere Reiseziele in Spanien und Portugal schon ausgebucht (in die Türkei wollte der FC aufgrund der größeren Entfernung nicht) und die Wetterlage nicht absehbar. Richtig schön wird es an der Costa Blanca jedenfalls nicht: Während in den ersten Tagen die Temperaturen bei starker Bewölkung noch zwischen zwölf und 15 Grad liegen sollen, werden am Dienstag nur noch fünf Grad Celsius und Regen erwartet.

Kwasniok gilt aber als Befürworter von Winter-Trainingslagern. Und die gemeinsame Zeit im Mannschaftshotel soll den Spielern helfen, nach der jüngsten sportlichen Krise sich einzuschwören und zu berappeln. Zudem kennt der Trainer die Gegebenheiten bestens: Mit seinem Ex-Klub SC Paderborn weilte Kwasniok bereits in den vergangenen Jahren in La Nucia.

Und womöglich kann der Coach noch an der Costa Blanca einen Neuzugang begrüßen. FC-Sportdirektor Thomas Kessler gönnte sich über Weihnachten keine Auszeit und arbeitet mit Hochdruck an Lösungen. Kessler hofft, so war zu erfahren, Anfang des Jahres auf der Innenverteidiger-Position Vollzug vermelden zu können. Der frühere FC-Profi Sebastiaan Bornauw (26/Leeds) und Ex-Kwasniok-Schützling Calvin Brackelmann (26/Paderborn) gelten als Kandidaten.

Nach Informationen dieser Zeitung ist das Interesse an Bornauw verbrieft, der beim Premier-League-Klub eine ernüchternde Hinserie mit nur zwei Mini-Einsätzen in der Liga erlebt hat. Der FC prüft ein Leihgeschäft des vertraglich bis 2029 gebundenen Abwehrhünen der bereits von 2019 bis Sommer 2021 für den FC aufgelaufen war, ehe der Belgier für rund 14 Millionen Euro an den VfL Wolfsburg verkauft wurde. Zwar könnten sich die Verantwortlichen auch noch vorstellen, hinten rechts und auf der Sechser-Position etwas zu machen, doch das Abwehr-Zentrum genießt nach der schweren Verletzung von Timo Hübers und der Roten Karte von Rav van den Berg Priorität. Zudem ist Innenverteidiger Joel Schmied nach seiner Muskelverletzung noch nicht wieder fit und wird definitiv auch nicht mit ins Trainingslager reisen. Ein neuer Stürmer soll hingegen nicht mehr kommen.

Union Berlin hat sich beim FC wegen Linton Maina noch nicht gemeldet

Der Winter-Transfermarkt gilt ohnehin als kompliziert. Erschwerend kommt hinzu, dass derzeit der Afrika-Cup ausgetragen wird. Kessler hat auch Kandidaten im Visier, die bei Vereinen aktiv sind, die Spieler zum Turnier in Marokko abgestellt haben. Solange die nicht gesund zurück sind, zögern die Klubs, ihre wechselwilligen Spieler abzugeben.

Fest steht bis dato, dass der FC zur Rückrunde den chancenlosen Jusuf Gazigebovic an dessen Ex-Klub Sturm Graz ausgeliehen hat. Und verlässt noch Linton Maina Köln? Der Offensivspieler hat eine enttäuschende Hinrunde hinter sich, absolvierte lediglich 278 Minuten und konnte keinen Scorerpunkt beisteuern. Berliner Medien berichten, dass sein früherer FC-Trainer Steffen Baumgart mit Union einen neuen Anlauf bei Maina unternehmen könnte. Nach Informationen dieser Zeitung dürfte der 26-Jährige, der bis 2027 am Geißbockheim unter Vertrag steht, den FC zwar bei einer adäquaten Ablöse verlassen, doch weder Baumgart noch der frühere FC-Sportchef und heutige Union-Geschäftsführer Horst Heldt haben bisher Kontakt zu den Kölner Verantwortlichen aufgenommen.