KommentarDie große Frage nach der sportlichen Kompetenz beim 1. FC Köln

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1.FC Köln U21 - Fortuna Düsseldorf U23 0:0 -
Peter Her(r)mann, Frank Schaefer, Erich Rutemöller (vl)
copy: Rainer Dahmen

Beim U21-Spiel des 1. FC Köln: Peter Herrmann, Frank Schaefer, Erich Rutemöller (von links).

Frank Schaefer bildet mit Erich Rutemöller das Kompetenzteam Sport des 1. FC Köln, das den Vorstand berät und die Frage aufwirft: Warum existiert es überhaupt?

Frank Schaefer ist ein anerkannter Fachmann für fast alle Bereiche des Fußballs. Das stellte er während seiner vielen Jahre vor allem im Nachwuchs beim 1. FC Köln oder zwischen 1997 bis 2003 bei Bayer 04 Leverkusen unter Beweis. Auch zuletzt bei Fortuna Düsseldorf ließ man ihn nur ungern ziehen, schließlich hatte der 60-Jährige das Nachwuchsleistungszentrum des Klubs für viele Jahre geprägt.

Schaefer soll nun am Geißbockheim mit dem verdienstvollen, mittlerweile 79-jährigen Erich Rutemöller das so genannte Kompetenzteam Sport bilden und den Vorstand in sportlichen Angelegenheiten beraten. Es geht also nicht um die Expertise von Schaefer und Rutemöller, die ist unbestritten. Doch die Frage darf erlaubt sein: Warum hat der 1. FC Köln eigentlich ein Kompetenzteam Sport? Warum leistet sich der chronisch klamme Klub noch bezahlte externe Berater?

Halten wir fest: Der FC hat bereits einen Geschäftsführer Sport (Christian Keller), einen Leiter der Lizenzspielerabteilung (Thomas Kessler), natürlich einen Cheftrainer (Timo Schultz) und einen NLZ-Leiter (Lukas Berg). Im dreiköpfigen Vorstand ist Eckhard Sauren derjenige, der sich um die sportlichen Belange kümmert. Zweifellos ein sehr erfolgreicher Unternehmer, aber im Gegensatz dazu keiner mit einer beeindruckenden Vita im Profi-Fußball. Stallgeruch hat er höchstens als umtriebiger Präsident des Kölner Renn-Verein 1879.

Über mehrere Jahre hatte Jörg Jakobs dem Kompetenzteam Sport angehört. Doch der Vorstand kündigte ihm im Zuge der Aufarbeitung des verheerenden Cas-Urteils in der Causa Potocnik. Der Hauptverantwortliche war benannt, aber für viele war Jakobs indes nur das Bauernopfer. Würde der FC im Vorstand und operativen Geschäft über genügend sportliche Expertise verfügen, wäre ein Kompetenzteam Sport eigentlich obsolet. Oder ist es etwa das Eingeständnis, dass man auf dem Gebiet um die eigenen Defizite weiß?

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