Lob, aber kein Einsatz: Bundestrainer Julian Nagelsmann streicht FC-Profi Said El Mala aus dem DFB-Kader für das „Endspiel“ gegen die Slowakei.
Kein DFB-Debüt für KölnerFC-Jungstar El Mala kehrt zur U21-Nationalmannschaft zurück

FC-Ausnahmetalent Said El Mala auf der deutschen Bank während des WM-Qualifikationsspiels in Luxemburg.
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Er hatte gesehen, dass er im Training der Nationalmannschaft auch als Novize mithalten kann. Er bekam auch Lob von den Teamkollegen und von Bundestrainer Julian Nagelsmann, der ihm einen „guten Eindruck“ bescheinigt hatte. Doch zu seinem Länderspiel-Debüt kam Said El Mala, das Ausnahmetalent des 1. FC Köln, am Freitagabend beim 2:0-Sieg einer schwach auftretenden deutschen Nationalmannschaft im WM-Qualifikationsspiel in Luxemburg nicht.
Jetzt endet die Reise für El Mala in Nagelsmanns Team schon wieder. Der DFB bestätigte am Samstagabend, was der „Kölner Stadt-Anzeiger“ bereits am Mittag erfahren hatte: Der Bundestrainer streicht den Kölner Offensivspieler aus dem Kader für das um den Gruppensieg entscheidende letzte Duell am Montag (20.45 Uhr) in Leipzig gegen die Slowakei. Stattdessen soll der 19-Jährige die U21-Nationalmannschaft verstärken, die am kommenden Dienstag (18 Uhr) in der EM-Qualifikation in Georgien gewinnen muss, will sie Griechenland noch von der Tabellenspitze verdrängen. Am Freitag bezwang das deutsche Team Malta mit 6:0.
Jonas Hector bleibt vorerst letzter Kölner A-Nationalspieler
Die Hoffnung beim FC, seinen Fans und natürlich auch bei El Mala war groß, erstmals seit 2187 wieder einen Kölner Profi im Trikot der deutschen Nationalmannschaft zu sehen. Letztmals war Jonas Hector für die DFB-Auswahl aufgelaufen. Doch die Hoffnung wurde am Freitagabend vor den Augen von El Malas Vater Mohamed enttäuscht. Das lag auch daran, dass die deutsche Elf nach einer vor allem in der ersten Halbzeit ganz bitteren Vorstellung beim krassen Außenseiter Luxemburg ernsthaft um den Sieg zittern musste, Nick Woltemade (49., 69.) sorgte mit seinen Treffern für die Erlösung. Somit bleibt das DFB-Team Tabellenführer vor den punktgleichen Slowaken, die durch ein Last-Minute-Tor 1:0 gegen Nordirland gewannen. Deutschland reicht für den Gruppensieg jetzt ein Unentschieden, eine Niederlage hingegen würde bedeuten, dass der vierfache Weltmeister in die Playoffs müsste.
Nagelsmann nimmt nur vier Wechsel in drei Wechselfenstern vor
In Luxemburg hatte Nagelsmann „nur“ vier statt der erlaubten fünf Wechsel in drei Wechselfenstern vorgenommen und brachte Felix Nmecha (54.), Kevin Schade (66.), Jamie Leweling (79.) und Malick Thiaw (79.) in die Partie. Wie der nachnominierte Assan Ouedraogo (19) blieb El Mala außen vor. Ein viertes Wechselfenster während des laufenden Spiels ist nicht gestattet.
Nagelsmann hatte allerdings schon zu Wochenbeginn in den Raum gestellt, dass den Kölner Senkrechtstarter nach dem Luxemburg-Spiel zur U21 zurückkehren könnte, für die der Angreifer zuvor aufgelaufen war. Der Bundestrainer wollte El Mala einfach mal persönlich im Trainings- und Teamalltag erleben. Und der junge Kölner hinterließ offenbar einen positiven Eindruck. Nagelsmann lobte jedenfalls das Verhalten des FC-Profis: „Ich habe da eine ganz, ganz nette Anekdote. Als Assan angekommen ist, hat Said ihn unten im Hotel in Empfang genommen, ihm alles gezeigt: ‚Hier ist erst mal die Wäsche, hier ist das Orga-Büro, wenn du Fragen hast, hier ist der Aufzug zum Essensraum und da gehts zum Besprechungsraum.‘ Also irgendwie ganz goldig von ihm. Das sind so Dinge, die ich wahrnehmen will. Wie gehen sie miteinander um.“
Doch zu seinem Länderspiel-Debüt verhalf der Bundestrainer dem FC-Jungstar dann doch nicht. Das hätte dem Kölner natürlich noch mal zusätzliche Energie für den Jahresendspurt gegeben, zudem hätte sich die gesamte FC-Gemeinde über einen neuen A-Nationalspieler gefreut, doch nun wird El Mala natürlich auch bei der U21 Vollgas geben.

