In den 1990er-Jahren wurde bei den Spielern des 1. FC Köln nicht nur um Geld gepokert. Pierre Littbarski und Karsten Baumann erinnern sich.
Littbarski lacht über AnekdoteWarum ein FC-Spieler nackt über den Trainingsplatz am Geißbockheim rannte

Pierre Littbarski erinnert sich auch mit vielen Jahren Abstand noch gerne an viele Momente aus seiner Zeit beim 1. FC Köln.
Copyright: IMAGO/Klaus W. Schmidt
Auch für Bundesliga-Profis sind Wettschulden Ehrenschulden – das haben Pierre Littbarski und Karsten Baumann in Erinnerung an frühere gemeinsame Pokerrunden klargemacht.
Die beiden ehemaligen FC-Stars haben in einem Video-Telefonat über die damaligen Runden am Kartentisch gesprochen und dabei eine ganz besondere Anekdote preisgegeben.
Karsten Baumann berichtet von Pokerrunde beim FC
In einem Ausschnitt aus dem Video-Anruf, den Littbarski am 23. Dezember auf seinem Instagram-Account veröffentlichte, sagt der Weltmeister von 1990 zu seinem früheren Kölner Kollegen: „Ich wollte dich fragen, ob du dich noch an eine Pokerrunde erinnern kannst.“
Baumann, der von 1989 bis 1998 insgesamt 250 Mal für den 1. FC Köln auf dem Platz stand, griff den Ball direkt auf und schmunzelte: „Wir haben gerne und auch oft Karten gespielt. Ich kann mich erinnern, dass wir einen Protagonisten hatten, der hat seine Schulden anders eingelöst. Nicht monetär, sondern anders.“
Während Littbarski auch nach vielen Jahren noch amüsiert grinsen musste, berichtete Baumann weiter: „Er musste, um sich schuldenfrei zu machen, nackt über den Trainingsplatz laufen.“ Wer genau damals am Geißbockheim für den Schuldenerlass die Hüllen fallen ließ, wollte der ehemalige Verteidiger jedoch nicht verraten.
„Du warst immer mein Idol“, sagt Baumann über Littbarski
Deutlich gesprächiger zeigte sich Baumann allerdings bei der Bewertung seiner damaligen Zeit mit FC-Größen wie Littbarski oder Bodo Illgner, der 1990 als Nationaltorwart ebenfalls Weltmeister wurde.
„Ich möchte mich auch bedanken, dass ich mit dir spielen durfte. Du warst immer mein Idol und mit dir und Bodo zusammenzuspielen, das war ein Traum“, schwärmte Baumann über die Zeit mit Littbarski, die zugleich seine erfolgreichste als Profi war.
Nach vielen Jahren in Köln wechselte er 1998 zu Borussia Dortmund. Dort kam er jedoch nur in seiner ersten von zwei Spielzeiten regelmäßig zum Einsatz. An ein Premieren-Jahr mit 30 Bundesliga-Einsätzen schloss sich eine komplizierte zweite Saison an, in der er nur noch als Teilzeitkraft gefragt war.
Auf die Zeit beim BVB folgten noch unterklassige Stationen bei Rot-Weiß Oberhausen, Viktoria Köln, dem Wuppertaler SV und der SG Wattenscheid. Als Trainer betreute er später unter anderem Erzgebirge Aue und den VfL Osnabrück in der 2. Bundesliga. (red)


