Nach 1:1 in MainzFC-Vorstand spricht Geschäftsführung das Vertrauen aus und will Arbeit fortsetzen

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Werner Wolf beim Spiel des 1. FC Köln im März gegen Leipzig

Werner Wolf beim Spiel des 1. FC Köln im März gegen Leipzig

Vorstand teilt mit, auch in der neuen Saison auf die drei Geschäftsführer Keller, Türoff und Rejek zu setzen. 

FC-Präsident Werner Wolf hat nach dem 1:1 der FC-Profis in Mainz den eigenen Klubmedien ein Interview gegeben und sich trotz der sportlichen Krise für personelle Stabilität in Vorstand und Geschäftsführung ausgesprochen. „Zweifel, Nebengeräusche und Personal-Debatten bringen uns jetzt nicht weiter. Wir haben uns in der vergangenen Woche noch einmal mit der Geschäftsführung zurückgezogen und unseren Kurs und unsere Überzeugung angesichts der zu erwartenden kritischen Auseinandersetzung mit dieser Saison hinterfragt. Wir sind alle klar. Wir werden unseren Weg weitergehen und für unseren Kurs kämpfen. Das gilt für uns als Vorstand. Das gilt für unsere drei Geschäftsführer, von deren Arbeit wir überzeugt sind“, sagte Wolf in einem am Montag veröffentlichten Interview.

Auch er habe die langfristige Ausrichtung des Vereins im Blick, daher wolle man „den Teufelskreis opportunistischer Maßnahmen der vergangenen rund 35 Jahre durchbrechen“. Zu Tausenden hatten die Fans im Stadion nach dem 0:2 gegen Darmstadt die Ablösung des Sport-Geschäftsführers Christian Keller gefordert. Wolf hat das zur Kenntnis genommen. „Unsere Aufgabe ist es, Emotionen auszuhalten und uns der Kritik zu stellen. Wir sind angetreten, um einen neuen FC zu bauen, einen unabhängigen, einen nachhaltigen, einen stabilen, einen erfolgreichen FC. Das ist eine große Herausforderung. Wer sich ihr stellt, macht Fehler und erlebt Rückschläge“, sagte der 67-Jährige und nannte die Transfersperre und den „zähen Kampf gegen den Abstieg“ als Folgen dieser Fehler.

Gerade die intensive Aufarbeitung der Fehler, die selbstkritische, transparente Analyse der Situation, aber vor allem die Fortschritte in nahezu allen anderen Bereichen des FC überzeugen uns, an der Zusammenarbeit festzuhalten
FC-Präsident Werner Wolf

Allerdings stärkte Wolf die von ihm eingesetzten Geschäftsführer Christian Keller, Philipp Türoff und Markus Rejek. Der Vorstand stehe „zu 100 Prozent hinter der Geschäftsführung, weil er auch die Rahmenbedingungen sieht, unter denen Entscheidungen getroffen werden mussten. Gerade die intensive Aufarbeitung der Fehler, die selbstkritische, transparente Analyse der Situation, aber vor allem die Fortschritte in nahezu allen anderen Bereichen des FC überzeugen uns, an der Zusammenarbeit festzuhalten. Wir werden den Rufen nach Rücktritten und Entlassungen nicht nachgeben. Das wäre ein Rückfall in die Mechanismen, die seit ganz vielen Jahren verhindern, dass der FC nachhaltig wächst. Wir sind nicht bereit, diese Überzeugung zu opfern, nur um in Medien und Öffentlichkeit kurzfristigen Zuspruch zu erfahren“.

Auch das Präsidium sei gewillt, weiterzumachen. „Wir sind felsenfest von unserem Kurs überzeugt und werden auch mit dieser Geschäftsführung in die neue Saison gehen. Wir hängen nicht an unseren Posten, wir hängen am FC.“ Werner Wolf amtiert seit 2019. Im Herbst 2025 stehen die nächsten turnusmäßigen Vorstandswahlen beim FC an. 

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