Linton Maina stand in Wolfsburg nicht im Kader des 1. FC Köln. Sportchef Thomas Kessler erklärt die „sehr, sehr harte Entscheidung“.
„Sehr harte Entscheidung“FC-Sportchef Kessler äußert sich über Rolle von Maina

Linton Maina und Dominique Heintz haben es derzeit unter Trainer Lukas Kwasniok schwer beim 1. FC Köln.
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Der Konkurrenzkampf beim 1. FC Köln fordert nach dem Aufstieg ein prominentes Opfer. Nun hat es mit Linton Maina (26) einen Spieler getroffen, der bislang als gesetzt galt. Trainer Lukas Kwasniok (44) verzichtete in Wolfsburg auf den Sprinter.
Die Entscheidung ist für den Flügelspieler ein Novum. War Maina fit, stand er bisher immer im 20er-Aufgebot des FC. Bei 108 möglichen Kadernominierungen kam er auf 106 Einsätze.
Kessler: „Eine sehr, sehr harte Entscheidung“
Sportchef Thomas Kessler (39) bezeichnete die Nicht-Nominierung kurz nach dem wilden 3:3 in Wolfsburg als „eine sehr, sehr harte Entscheidung – auch für Linton“. Er begründete sie mit dem gestiegenen Niveau im Kader: „Der Trainer hat die Qual der Wahl.“
Für Maina, einen der Topscorer der Aufstiegssaison, ist die Situation neu. Nach einer verletzungsbedingten Pause in Mainz saß er gegen Freiburg 90 Minuten auf der Bank. Gegen Wolfsburg folgte die komplette Streichung aus dem Kader. Er wartet damit weiter auf seine ersten Einsatzminuten in der Bundesliga.
Diese Entwicklung hatte sich Maina bei seiner Vertragsverlängerung, die er auf der Aufstiegsfeier verkündet hatte, anders vorgestellt. Damals sagte er: „Ich habe vor fünf oder sechs Wochen bei einem Bundesligisten unterschrieben, der sich jetzt endlich wieder Bundesligist nennen darf.“
„Wir haben viel gemacht in diesem Sommer. Das lag in der Natur der Sache: Wir spielen in einer anderen Liga und haben eine Transfersperre hinter uns. Ich bin froh, dass sichtbar ist, dass die Qualitätsdichte nach oben gegangen ist“, so Kessler über den verschärften Konkurrenzkampf.
Auch andere Aufstiegshelden betroffen
In der Offensive erhalten derzeit Jakub Kaminski (23) und Said El Mala (19) den Vorzug. Auf der linken Schiene setzt Kwasniok auf Kristoffer Lund (23) und Neuzugang Alessio Castro-Montes (28), der es nach nur einer Trainingswoche in den Kader schaffte.
Maina ist mit seiner Situation nicht allein. Auch andere Spieler der Aufstiegsmannschaft wie Denis Huseinbasic (24) und Florian Kainz (32) fanden sich bereits nicht im Kader wieder. Luca Waldschmidt (29) pendelt zwischen Startelf und Bank, und Dominique Heintz (32), Abwehrchef beim Aufstieg, spielt aktuell keine Rolle.
Die Beispiele von Huseinbasic und Waldschmidt zeigen jedoch, dass sich die Situation schnell ändern kann. Der Trainer erhoffe sich nun eine Trotzreaktion von Maina. Kessler betonte: „Die ersten Wochen haben es schon gezeigt: Es gab Spieler, die waren nicht im Kader und standen kurz darauf wieder in der Startelf. Umso höher die Qualitätsdichte im Kader ist, desto härter sind die Entscheidungen, die der Trainer treffen muss.“ (red)