Ralf Kettemann, der Nachfolger von Lukas Kwasniok als Trainer des SC Paderborn, war am Mittwochnachmittag in der Personalie Raphael Obermair einsilbig, aber eindeutig. Auf die Fragen, ob der vom 1. FC Köln und dem neuen Coach Kwasniok umworbene Mittelfeldspieler an der nicht-öffentlichen Einheit teilgenommen habe, ob er am Donnerstag bei der Abfahrt nach Nürnberg im Mannschaftsbus sitze, am Freitagabend im Duell beim „Club“ zum Einsatz käme und über das Ende der Transperiode (1. September) hinaus Profi des Zweitligisten aus Ostwestfalen sei, antwortete Kettemann viermal jeweils mit denselben zwei Buchstaben: „Ja.“

Ob allerdings alles so kommt, wie von Kettemann prophezeit, ist fraglich. Zum einen buhlt der FC um Obermair, der unbedingt nach Köln wechseln will. Zum anderen taktieren Verantwortliche in der Öffentlichkeit gerne. Auszugehen ist davon, dass der 29-jährige Obermair am Freitag im wichtigen Duell in Nürnberg für die Paderborner auflaufen wird.

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Ausgeschlossen ist dennoch nicht, dass sich die Klubs im Ablösepoker bis dahin geeinigt haben und der Transfer erst im Nachgang verkündet wird. Mit dem Spieler ist sich der FC seit Wochen einig. Zwischen Köln und Paderborn gab es allerdings zuletzt Unstimmigkeiten. Bei diesen ging es um angeblich nicht eingehaltene Versprechen und Wechselzusagen von Paderborner Seite an den Spieler, dessen Vertrag 2026 ausläuft. Und Kwasniok, der mehrfach öffentlich um den Spieler warb, sprach zudem davon, dass „eine der drei Parteien“ nicht ehrlich sei.

1. FC Köln: Kessler traf Paderborns Sportchef Lange jetzt in Hamburg

Das „Westfalen-Blatt“ hatte zuletzt berichtet, dass Paderborn 2,7 Millionen Euro Ablöse für den Spieler verlangt. Eine stolze Summe. Der Zweitligist, so heißt es, habe bereits zwei FC-Angebote abgeschmettert. Die Kölner wiederum sollen ihre Offerte auf knapp zwei Millionen Euro erhöht haben. Allerdings inklusive erst in Zukunft fälliger Bonuszahlungen, die abhängig von Einsätzen und Erfolgen wären. Sollte Obermair gehen, benötigten die Paderborner einen Ersatz für die linke Seite.

Eine Einigung scheint dennoch möglich. Am Montagabend, beim „Sport Bild“-Award in Hamburg, sah man, wie sich FC-Sportdirektor Thomas Kessler und Paderborns neuer Sportchef Sebastian Lange unterhielten. Von Funkstille zwischen den Klubs soll wenig zu spüren gewesen sein.