KommentarBayer 04 beweist Tauglichkeit, ein Konzept fehlt dennoch

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Torschütze (l.), Sieggarant (r.): Kevin Volland und Lukas Hradecky

  • Die Erleichterung bei Bayer 04 ist groß nach dem 2:1 gegen Atlético.
  • Durch den Sieg gegen den Dritten der Uefa-Klub-Rangliste erbringt Leverkusen den Tauglichkeitsbeweis für die Champions League.
  • Ein richtiges Offensiv-Konzept ist dennoch erneut nicht erkennbar.

Leverkusen – Ähnlich wichtig, wie die Chancen aufs Überwintern im Europapokal zu wahren, ist der durch das 2:1 gegen Atlético Madrid erbrachte Beweis: Bayer 04 Leverkusen ist doch nicht sportlich untauglich für die Champions League. Allein der Sieg gegen den Dritten der Uefa-Klub-Rangliste reicht für diese Feststellung. Und egal, wie die Spiele in Moskau und gegen Turin ausgehen, die größtmögliche Blamage, ein Salto Nullo in der Gruppenphase, ist verhindert.

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Der Sieg gegen erstaunlich harmlose Spanier sorgte für einige Premieren – wie das erste selbst erzielte Leverkusener Champions-League-Tor der Saison, den ersten Königsklassen-Erfolg für Peter Bosz als Trainer im zehnten Anlauf und den ersten Saisonsieg gegen ein überdurchschnittlich gutes Team. Doch bei all dem Jubel und der Erleichterung wurde deutlich, woran es bei Bayer 04 hapert: der Durchschlagskraft in der Offensive. Denn in einer erneuten Phase Leverkusener Ratlosigkeit, wie aus sehr viel Ballbesitz Torchancen entstehen können, half der Gegner mit – durch ein für professionellen Fußball absurdes Eigentor nach einer Ecke. Kevin Vollands 2:0 resultierte aus einem ähnlichen Aussetzer. Für Leverkusens zwei weitere Großchancen waren ebenfalls Madrilenen nach Eckbällen verantwortlich. Ein Sinnbild für die Problematik. Die Kombination aus Spielglück, guten Ecken und Eigentoren taugt auf Dauer nicht als Konzept – gerade für die ambitionierten Leverkusener.

Saisonziele trotz vieler Stolperer bislang nicht in Gefahr

Bislang hat Bayers Hinrunde voller Stolperer die Saisonziele aber nicht in große Gefahr gebracht. Die K.o.-Phase der Europa League ist aus eigener Kraft zu erreichen. Der Traum von Spielen im DFB-Pokal bis weit in den Frühling hinein lebt nach wackeligen Siegen gegen Aachen und Paderborn ebenfalls – und im Achtelfinale wartet ein Heimspiel gegen den Zweitligisten Stuttgart. Selbst in der Bundesliga sind die Champions-League-Ränge nur drei Punkte entfernt, trotz sechs siegloser Wochen und einer Zehn-Spiele-Bilanz mit 15 Punkten, 15 Toren und 15 Gegentreffern.

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