Bayer 04 Leverkusen bricht mit einem fantastischen Lauf viele Rekorde. Nun steht der Werkself ein hartes Programm bevor.
8 Spiele in 26 TagenBayer 04 will auch an Weihnachten noch von drei Titeln träumen
Diese Zahlen sind einfach nur beeindruckend: 17 Pflichtspiele, 16 Siege, ein Remis. Bayer 04 Leverkusen hat eine überragende Serie hingelegt, hat in der laufenden Spielzeit immer noch keine Partie verloren.
Am Samstag soll der Lauf beim Bundesligaspiel in Bremen (15.30 Uhr) weitergehen. Insgesamt stehen vor der Winterpause noch acht Spiele in 26 Tagen an. Das Ziel der Werkself: Auch zum Jahreswechsel sollen die Fans von Titeln in allen drei Wettbewerben träumen dürfen.
Bundesliga
Die Elf von Trainer Xabi Alonso führt die Tabelle an. Trotz der grandiosen Bilanz sind Thomas Tuchel und sein FC Bayern den Leverkusenern aber ganz dicht auf den Fersen, nur zwei Punkte dahinter. Fünf Spieltage, inklusive einer Englischen Woche direkt vor den Weihnachtstagen, stehen 2023 noch an. Die Münchner treten dreimal auswärts an - in Köln, Frankfurt und Wolfsburg. In der Allianz Arena geht es gegen Union Berlin und den VfB Stuttgart. Bayer 04 hat nach dem Spiel in Bremen noch eine weitere Auswärtspartie in Stuttgart. Hinzukommen drei Heimspiele gegen Borussia Dortmund, Frankfurt und den VfL Bochum.
Manuel Neuer hatte das Ziel für den Rekordmeister zu Beginn der zurückliegenden Länderspielpause klar formuliert: „Wir wollen an Weihnachten oben stehen.“ Xabi Alonso hatte es etwas defensiver ausgedrückt, aber dasselbe gemeint: „Wir wollen in allen drei Wettbewerben weiter mitmischen.“
Europa League
Das Weiterkommen in die Zwischenrunde steht für Bayer 04 nach vier Siegen in vier Spielen bereits fest. Es ist eigentlich nur noch reine Theorie, dass der Werkself der Gruppensieg und der damit einhergehende Einzug ins Achtelfinale zu nehmen ist. Dazu müsste Leverkusen beide verbleibenden Gruppenspiele verlieren, Molde FK beide - mit dem Duell in Leverkusen - gewinnen und das um sechs Tore schlechtere Torverhältnis aufholen.
Xabi Alonso hat bereits durchklingen lassen, dass er sehr glücklich darüber ist, dass seine Mannschaft frühzeitig Fakten in Gruppe H geschaffen hat. Klar: Denn nun kann der Coach in den verbleibenden Spielen so richtig rotieren, um die hohe Belastung seiner international tätigen Nationalspieler auszugleichen. Einen Vorteil gegenüber den Bayern hat Leverkusen damit allerdings nicht. Die Tuchel-Elf hat den Gruppensieg in der Champions League bereits in der Tasche und kann somit in den Spielen gegen den FC Kopenhagen und Manchester United ebenfalls arg strapazierte Spieler schonen.
Mit dem Gruppensieg würde sich die Werkself auch die beiden Zwischenrundenspiele im Februar ersparen und erst im März wieder in den internationalen Wettbewerb einsteigen. Besonders im Hinblick auf die dünnere Personaldecke aufgrund der Abstellungen zum Afrika-Cup im Januar und Februar wäre dieser Erfolg von Bedeutung.
DFB-Pokal
Auch wenn es die Bayern nicht so sehen werden: Im Pokal haben sie zwar nach dem blamablen Aus in der zweiten Runde beim 1. FC Saarbrücken keine Chance auf den Titel mehr, dafür haben sie aber eine Englische Woche vor der Winterpause weniger. Leverkusen hingegen hat eine lästige Pflichtaufgabe zu lösen. Zweitligist SC Paderborn hat sich vorgenommen, den Favoriten stolpern zu lassen. Bayer 04 hingegen möchte 31 Jahre nach dem bisher letzten Finalsieg den DFB-Pokal wieder an die Dhünn holen. 2002, 2009, 2020 stand die Werkself im Endspiel in Berlin, kam aber mit leeren Händen nach Hause. Sollte es mit Meisterschaft und Europapokalsieg nicht klappen, wäre das Finale in der Hauptstadt am 25. Mai die letzte Chance auf einen Titel 2023/2024.
Bevor in der dreieinhalbwöchigen Winterpause Zeit für Titelträume ist, muss aber erst einmal die erste Hürde der vier Marathonwochen vor Weihnachten genommen werden. In Bremen werden die Leverkusener womöglich auf eine Werder-Mannschaft ohne Trainer treffen. Ole Werner konnte am Donnerstag wegen eines grippalen Infekts weder das Training leiten noch an der Pressekonferenz teilnehmen. Noch ist nicht klar, ob er am Samstag an der Seitenlinie stehen wird. Auch der große Hoffnungsträger fällt aus: Naby Keita, der nach Muskelfaserriss im hinteren Oberschenkel gerade wieder fit geworden ist, liegt ebenfalls mit einem Infekt flach. Auf Leverkusener Seite ist der Einsatz von Jeremie Frimpong (Hüftprobleme) noch fraglich.