Ecken-Tor als BewerbungsschreibenWechsel oder Bayer-04-Verlängerung - alles offen bei Nadiem Amiri

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Nadiem Amiri feiert mit Amine Adli und Granit Xhaka sein Ecken-Tor.

Nadiem Amiri feiert mit Amine Adli und Granit Xhaka sein Ecken-Tor.

Der Mittelfeldmann, der Bayer 04 verlassen will, tritt beim 2:1 in Marseille selbstbewusst auf.

Erst ein grimmiger Blick zur Bank, dann ein breites Grinsen — so bejubelte Nadiem Amiri seinen Treffer beim 2:1-Sieg im Testspiel bei Olympique Marseille am Mittwochabend. Der Jubel beschreibt ganz gut die Gemengelage, in der sich der Spieler von Bayer 04 Leverkusen befindet.

Amiri scheint hin- und hergerissen. Einerseits fühlt er sich bei Bayer 04 wohl, stand im Frühjahr sogar kurz davor, seinen 2024 auslaufenden Vertrag zu verlängern. Doch dann kam die Saisonschlussphase. In den letzten 16 Spielen stand der 26-Jährige nur noch vier Mal in der Startelf, wurde hingegen fünf Mal nicht für den Kader nominiert und kam in den restlichen Partien nur zu Kurzeinsätzen.

Hinzu kam sein bitterer Fehlpass, der zum Ausgleichstreffer beim 2:2 gegen Mönchengladbach führte. Die Laune Amiris sank, eine Verlängerung in Leverkusen war vom Tisch. Der gebürtige Ludwigshafener strebt gemeinsam mit seinem Berater seitdem einen Wechsel an, will mehr garantierte Spielzeit bei einem anderen Erstliga-Klub.

Nur lose Anfragen für Amiri

Nur lose Anfragen Die Leverkusener Verantwortlichen sehen den Fall sehr entspannt. Sie würden Amiri keine Steine in den Weg legen, sagt Sport-Geschäftsführer Simon Rolfes — aber nur bei einem entsprechenden Ablöseangebot versteht sich. Bisher gab es allerdings nur lose Anfragen, zu ernsthaften Verhandlungen mit anderen Klubs sei es noch nicht gekommen.

Da hilft so ein spektakulärer Treffer, wie der in Marseille, natürlich. Der direkt verwandelte Eckstoß schafft Aufmerksamkeit. Generell lieferte Amiri im Stade Velódrome einen guten Auftritt ab. Kam Leverkusen in der ersten Halbzeit gefährlich vor das Tor der Südfranzosen ging es meist über die linke Seite mit Amiri und Alejandro Grimaldo.

Dass Trainer Xabi Alonso den vieleitigen Mittelfeldspieler überhaupt in die Startelf berufen hatte, darf auch als Zeichen der Wertschätzung gedeutet werden. Im Trainingslager in Saalfelden in der vergangenen Woche war Amiri einer der auffälligeren Akteure. Alonso nahm sich nach einer Einheit auch Zeit für ein intensiveres Einzelgespräch auf einer Bank am Rande des Rasens.

Verbleib in Leverkusen nicht ausgeschlossen

Ein Verbleib Amiris scheint also nicht komplett ausgeschlossen. Alles sei noch offen, heißt es aus dem Klub. Allerdings würde der Klub in diesem Fall aller Voraussicht nach auf die Verlängerung des auslaufenden Vertrages über 2024 hinaus pochen.

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