„Haben den Schmerz nicht vergessen“Xabi Alonso sinnt mit Bayer 04 auf Rache gegen AS Rom

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Leverkusens Trainer Xabi Alonso gestikuliert an der Seitenlinie.

Leverkusens Trainer Xabi Alonso gestikuliert an der Seitenlinie.

Bayer 04 Leverkusen kämpft am Sonntagabend um den Einzug ins Europa-League-Finale. Der Gegner weckt böse Erinnerungen.

Im Mai 2023 will Bayer Leverkusen an einem Donnerstagabend ins Europa-League Finale einziehen. In der ausverkauften und bestens aufgelegten Bay-Arena sind alle bereit für diesen Schritt. Aber die Werkself scheitert am Gegner und vor allem der Handschrift des Trainers der AS Rom: Jose Mourinho. Mit viel Zeitspiel und noch mehr Schauspieleinlagen bringen die Italiener den 1:0-Hinspielerfolg mit einem 0:0 in Leverkusen über die Runden.

Ein Jahr später wiederholt sich das Duell. Und obwohl die Vorzeichen komplett andere sind, sagt Bayer-Trainer Xabi Alonso in Erinnerung an diesen bitteren Moment 2023: „Wir haben den Schmerz vom letzten Jahr nicht vergessen. Wir müssen diese Energie nutzen, um am Ende mit den Fans feiern zu können."

Und so wirklich glaubt auch keiner daran, dass Leverkusen diesmal wieder scheitern könnte. Die Situation ist einfach nicht vergleichbar. Da wäre zum einen der andere Trainer auf der Römer Bank: Daniele de Rossi hat von Mourinho übernommen und hat einen ganz anderen fußballerischen Ansatz. Viel wichtiger ist aber: Die Associazione Sportiva kann gar nicht so ultra-defensiv auftreten wie in der Vorsaison. Schließlich bringt Bayer 04 diesmal einen 2:0-Vorsprung aus dem Hinspiel mit. Und: Leverkusen führt die Bundesliga-Tabelle mit 15 Punkten Vorsprung an, steht längst als Deutscher Meister fest und ist an Selbstsicherheit nach 48 Pflichtspielen ohne Niederlage nicht zu übertreffen.

Edmond Tapsoba gibt Einblick in Kabine

Dennoch warnen sowohl Alonso als auch Edmond Tapsoba vor Überheblichkeit. Der Trainer betont: „Ein Rückspiel ist immer eine gefährliche Situation. Ein Tor kann das Spiel schnell drehen und beeinflussen, auch wenn wir mit zwei Toren Vorsprung ins Rückspiel gehen. Wir müssen von Beginn an konzentriert sein."

Und Innenverteidiger Tapsoba sagt, dass die Mannschaft keineswegs vorhabe, sich hintenreinzustellen, um den Vorsprung zu verwalten. „Wir werden wie immer mit unserer Spielidee auftreten. Jedes Spiel ist ein schweres Spiel, deshalb gehen wir jedes Spiel gleich an. Das ist auch einer der Gründe, warum wir in dieser Saison so erfolgreich sind“, sagt der Mann aus Burkina Faso und gewährt einen Einblick in die Psyche in der Kabine: „Der Einzug ins Finale würde uns sehr viel bedeuten. Wir haben letztes Jahr nach dem Rückspiel sehr gelitten. Es ist ein Traum für uns, nach Dublin zu fahren, und dafür werden wir morgen alles geben.“

Alonso kann dabei auf den kompletten Kader zurückgreifen, kein Spieler fehlt verletzt oder gesperrt. Auch die beim 5:1 in Frankfurt am Sonntag geschonten Florian Wirtz und Alejandro Grimaldo werden dabei sein. „Es ist ein Spitzenspiel morgen, mit einer Spitzenatmosphäre. Es ist das Halbfinale der Europa League, das ist ein Spektakel. Ich weiß noch, wie wir letztes Jahr auf der Bismarckstraße von den Fans empfangen wurden, das war unglaublich", sagt Alonso. Die Bay-Arena wird natürlich wieder ausverkauft sein, 1800 Anhänger aus der italienischen Hauptstadt werden erwartet. Diesmal sollen sie nach dem Abpfif aber nichts zu feiern haben.

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