KommentarLeverkusen ist einfach nicht gut genug für die Champions League

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Sven Bender am Boden, Trainer Peter Bosz besorgt

  • Die verdiente Niederlage in Madrid zeigt alle Defizite des Werksklubs auf.
  • Die Harmlosigkeit wirft kein gutes Licht auf die Transferpolitik.
  • Jungstar Kai Havertz kann es alleine auch nicht richten.

Madrid – Ein Schuss aufs Tor bei Atlético (0:1). Keiner in Turin. Das Eigentor von Moskaus Benedikt Höwedes als bislang einziger Leverkusener Champions-League-Treffer überhaupt. Das sind die wichtigsten Zahlen zum nach menschlichem Ermessen nicht mehr abzuwendenden Ausscheiden in der Vorrunde von Bayer 04. Zur Halbzeit der Gruppenphase startet die Werkself mit der Abschiedstournee im elitären Kreis des Klubfußballs – Platz drei und das Überwintern in der ungeliebten Europa League wäre zumindest eine Schadensbegrenzung.

Denn zu groß waren Ambitionen und Hoffnungen nach der späten Qualifikation für die Champions League in der letzten Saison. Bayer 04 sehnte sich nach einer Wiederholung einstiger Abenteuer, die Leverkusen regelmäßig bis in die K.o.-Runde geführt hatten. Doch hierfür fehlte 2019 unter Trainer Peter Bosz Grundlegendes. Die Angst vor der eigenen Courage mündete in Kombination mit individuellen Fehlern im blamablen 1:2 gegen Moskau zum Auftakt. In Turin und in Madrid bekam Leverkusen von zwei zwar abgeklärten, aber keineswegs herausragenden Teams vorgeführt, wie weit die internationale Spitze von der Werkself entfernt ist.

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In Madrid konnte sich zumindest die als Schwachstelle ausgemachte Defensive nicht viel vorwerfen. Die hochgelobte Offensive um den erneut zurückhaltenden Kai Havertz blieb hingegen meilenweit hinter den Ambitionen und ihren vermeintlichen Möglichkeiten zurück. Wobei hier die Schuld nicht beim Supertalent allein zu suchen ist. Viel mehr wirft die Harmlosigkeit kein gutes Licht auf Leverkusens Transferpolitik. Rekordeinkauf Kerem Demirbay blieb erneut den Beweis schuldig, dass er auf gehobenem Niveau eine Verstärkung ist. Gleiches gilt für Nadiem Amiri. Und die Qualitäten von Moussa Diaby genießen von Trainer Bosz offensichtlich keine Wertschätzung.

Anstatt glanzvoll und mitreißend war Leverkusens Rückkehr in die Champions League somit vor allem kurz und schmerzhaft.

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