Kommentar zur Pokal-BlamageBayer 04 Leverkusens perfekte Illusion

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Enttäuschte Gesichter bei Nadiem Amiri und Mitchel Bakker

Leverkusen – Immer wieder gelingt Bayer 04 Leverkusen eine beeindruckende Illusion. Sie beginnt in der Regel mit einem neuen Trainer, der eine hoch geflogene und jäh abgestürzte Mannschaft übernimmt. Meist hat sie mindestens einen Leistungsträger abgeben müssen, wofür der Verein  viel Geld kassiert hat. In Teilen wird es reinvestiert, in neues, aufregendes Talent. Im Ergebnis ist das Gesamtkonstrukt dank der Künste der sportlichen Leitung auf den ersten Blick noch begabter als zuvor.

Üblicherweise geht es dann auch urgewaltig los in Leverkusen. Die junge Mannschaft performt, 18-Jährige übernehmen Schlüsselpositionen und reißen Routiniers mit. Bayer 04 spielt spektakulären Fußball und gewinnt. Der Gedanke liegt nahe: Ja, diese Saison, jetzt könnte es endlich so weit sein.  Champions League. Vielleicht ein Finale im Pokal. Womöglich ein Titel?

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Auf dieser Euphoriewelle reitet der Werksklub  – ehe sie an einem Hindernis bricht. Die Verletzung einer Stammkraft oder ein schwer zu verdauendes Ergebnis, wie einer  Pleite gegen den FC Bayern. Fortan geht es bergab. Bis zu diesem Zeitpunkt vermag es Bayer 04 gekonnt aus der Kollektiv-Erinnerung zu verdrängen, dass es nach wie vor Bayer 04 Leverkusen ist. Egal, ob der Trainer Schmidt, Herrlich, Bosz oder Seoane heißt. Und egal, ob der Jung-Star Brandt, Havertz oder Wirtz ist.

Perfekte Voraussetzungen für Bayer 04

Große finanzielle Möglichkeiten, fußballerisches Talent, ruhiges Umfeld – mit Grundvoraussetzungen, von denen die allermeisten Klubs nur träumen können, schafft es Bayer 04 in beeindruckender Regelmäßigkeit, in entscheidenden Momenten zu scheitern und die eigenen Ziele zu verfehlen. Die Spiele in Köln und im Pokal gegen den KSC waren Meilensteine auf dem Weg hin zur nächsten Illusion.

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