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Sieg im TopspielJahresende mit Knalleffekt - Bayer 04 ist voll im Soll

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RB Leipzig - Leverkusen / Bundesliga Leipzig, 20.12.2025, Red Bull Arena, Fußball, 1.Bundesliga, 15.Spieltag , RB Leipzig vs. Bayer Leverkusen 1:3 1:2 , Im Bild: Leverkusen jubeltr nach dem Spiel. Jeanuel Belocian 44, Leverkusen, Motrell Amare Culbreath  42, Leverkusen. , Nur zur redaktionellen Nutzung. Only editorial use. , DFL / DFB regulations prohibit any use of photographs as image sequences and/or quasi-video. , *** RB Leipzig Leverkusen Bundesliga Leipzig, 20 12 2025, Red Bull Arena, Soccer, 1 Bundesliga, 15 Matchday , RB Leipzig vs Bayer Leverkusen 1 3 1 2 , In the picture Leverkusen jubeltr after the match Jeanuel Belocian 44, Leverkusen , Motrell Amare Culbreath 42, Leverkusen , For editorial use only Only editorial use , DFL DFB regulations prohibit any use of photographs as image sequences and or quasi video ,

Die Leverkusener Jeanuel Belocian und Nathan Tella (r.) jubeln mit Montrell Culbreath

Bayer 04 Leverkusen gewinnt mit 3:1 beim direkten Konkurrenten in Leipzig und hat in allen Wettbewerben eine gute Ausgangsposition.

Malik Tillman lacht und sagt: „Wenn ich er gewesen wäre, hätte ich eigentlich rübergespielt.“ Doch Montrell Culbreath passte den Ball nicht zu Christian Kofane, als beide Leverkusener in der Nachspielzeit zusammen auf Leipzigs Torhüter Peter Gulacsi zuliefen. Nein, der 18-Jährige knallte den Ball bei seinem Debüt als Profi selbst zum 3:1-Endstand in die Maschen.

Der Treffer darf somit auch als neues Selbstverständnis einer Leverkusener Mannschaft gewertet werden, die sich in dieser Saison stetig gesteigert hat und nun mit einem Knalleffekt im Duell mit einem direkten Konkurrenten und dem Sprung auf Platz drei in der Bundesliga das Jahr beendet.

Bayer war im Samstagstopspiel das bessere Team zweier von vielen Ausfällen gebeutelten Klubs. Wie schon so oft in dieser Spielzeit fand die Werkself aber gegen diese Widerstände einen Weg, das Spiel zu gewinnen. Und das mit herrlichen Toren und nach Rückstand. Xaver Schlager hatte Leipzig Mitte der ersten Hälfte gegen eine in dieser Situation viel zu passive Verteidigung in Führung gebracht. Doch bis zur Pause drehten die Gäste die Partie auf 2:1. Beim Ausgleich darf trefflich darüber diskutiert werden, was denn nun schöner war: die perfekte Flanke von Arthur, oder der fantastische Kopfball von Martin Terrier. Beim Führungstreffer spielte Nathan Tella einen gut getimten Steilpass auf Patrik Schick, der mit einer Finte Kosta Nedeljkovic auf den Hosenboden setzte, um den Ball dann in den Winkel zu schlenzen.

Diskussionen um Andrichs Handspiel

Einzig in der Phase direkt nach Wiederanpfiff hatten die Hausherren Oberwasser, doch dank Torhüter Mark Flekken überstand Bayer diese Minuten unbeschadet und hätte anschließend schon früher die Vorentscheidung herbeiführen können. Das erledigte dann Culbreath. Der nominelle U19-Spieler und seine Kollegen mussten aber noch zittern, da der Videoassistent ein vorangegangenes Handspiel von Robert Andrich im eigenen Strafraum prüfte. Es hieß also: 3:1 und Sieg, oder Elfmeter für Leipzig und die Chance zum späten Ausgleich. Doch die Unparteiischen entschieden im Sinne des Fußballs, da Andrich in dieser Situation, als er von Willi Orban unterbaut wurde, keinerlei Kontrolle über seinen Körper hatte. Leipzigs Trainer Ole Werner hatte eine andere Wahrnehmung und schob Benjamin Brand und Robert Hartmann mindestens eine Teilschuld an der Niederlage zu. Auch, weil Werner eine Gelb-Rote Karte für Arthur erkannt haben wollte.

Den Leverkusenern war all das egal. Nach sehr holprigem Start ist Bayer in der Bundesliga auf Kurs des anvisierten Zieles Champions-League-Platz. In der Königsklasse spricht alles für das Erreichen der Zwischenrunde, und im Pokal wartet im Februar das Viertelfinalheimspiel gegen St. Pauli. „Eine gute Mannschaft zu werden, war ein Prozess. Da sind wir auf dem Weg, eine sehr gute zu werden. Da müssen wir auch noch Schritte machen und Sachen verbessern“, sagte Sportgeschäftsführer Simon Rolfes mit Blick auf 2026, wo bereits im Januar die Duelle mit Stuttgart, Hoffenheim und Frankfurt warten. An Selbstvertrauen mangelt es dem komplett umgebauten Kader nach drei Monaten unter Trainer Kasper Hjulmand jedenfalls nicht mehr. „Wir sind jetzt Dritter und auch in guter Position in der Champions League – und das nach diesem hektischen Sommer“, betonte Schick. „Wir sind jetzt stabil, das ist das Wichtigste. Ich denke, ab jetzt wird das nur besser.“

Bayers Coach dankte seiner Mannschaft und machte eine Ansage an die Konkurrenz. „Ich habe großen Respekt vor meinem Kader, wir können und müssen es aber noch besser machen.“ Wie tief und gut besetzt der aktuelle Kader ist, bewiesen erneut auch die Einwechselspieler. Equi Fernández feierte nach zwei Monaten Pause sein Comeback und war direkt wieder wichtiger Strippenzieher. Auch die Jungspunde Axel Tape (18), Kofane (19) und Culbreath (18) hatten großen Anteil am Auswärtserfolg gegen ein zuvor zu Hause ungeschlagenes Leipzig.

Daher wird Leverkusens sportliche Führung nach Informationen dieser Redaktion im Januar defensiv auf dem Transfermarkt agieren und nur handeln, wenn es noch zu Ausfällen – womöglich auch durch die Teilnahme der vier Spieler am Afrika-Cup – kommen sollte. Nach der Weihnachtspause geht es für den Kader am 4. Januar weiter.