Deutschland ist Basketball-WeltmeisterDennis Schröder über WM: „Wir haben etwas geschafft, was noch keiner geschafft hat“

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Dennis Schröder ist mit der deutschen Basketball-Nationalmannschaft am Sonntag Weltmeister geworden.

Dennis Schröder ist mit der deutschen Basketball-Nationalmannschaft am Sonntag Weltmeister geworden.

Weltmeister, wertvollster Spieler, Olympia-Ticket: Dennis Schröder ist am Gipfel seiner Basketball-Karriere. „Hater“ dienten ihm dazu als Motivation.

Weltmeister Dennis Schröder hat einen für ihn perfekten Sommer gekrönt. Kapitän des triumphierenden Teams in Manila, wertvollster Spieler der WM und das Olympia-Ticket für Paris 2024 vorzeitig in der Tasche: Der 29-Jährige hat sich und der Basketball-Nation in den vergangenen Wochen einige große Träume erfüllt – und rechnete nach dem Finale gegen Serbien (83:77) mit einigen Kritikern ab. 

„Mit Hatern oder Leuten, die das alles immer kritisch sehen, baue ich viel Motivation auf. Im Endeffekt habe ich sehr hart gearbeitet. Wir sind als Team zusammengewachsen. Wir haben etwas geschafft, was noch keiner geschafft hat. Im Endeffekt will ich meinen Respekt, der Trainer seinen und meine Teammates ihren Respekt. Für alle, die mich supportet haben über die Jahre: Ich küsse ihre Herzen natürlich. Aber: Alle anderen, die können trotzdem wegbleiben“, sagte Schröder.

Basketball-WM 2023

Die Bilder des deutschen WM-Triumphs gegen Serbien

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Dennis Schröder: Familie hat „sehr viel in mir geweckt, was ich vorher nicht hatte“

Viele würden ihn auch missverstehen, obwohl er in den vergangenen Jahren gereift sei: „Wenn du 18 bist und kommst von Braunschweig nach Atlanta und machst Millionen. Im Endeffekt habe ich die Kultur von Atlanta in mir gehabt ein bisschen. Das haben Leute in Deutschland anders aufgenommen. Seitdem ich Youtube mache, sehen die Leute ein bisschen, wie ich bin als Typ. Dass ich ganz normal bin, wie jeder andere auch. Meine Kinder sind das beste Gefühl, das ich je gespürt habe in meinem Leben – und wird es auch immer sein. Meine Frau steckt sehr, sehr viel weg und ist immer dabei. Ich bin einfach froh, dass ich mich entschieden habe, das Familienleben zu gehen. Das tut mir sehr gut als Mensch. Meine Kinder haben sehr viel in mir geweckt, was ich vorher nicht hatte. Meine Frau genauso.“

Dennis Schröder ärgert sich über TV-Lizenz-Drama

Die Basketball-WM wurde bis zum Finale exklusiv bei MagentaSport von der Telekom übertragen. Die deutschen Spiele konnten jedoch kostenlos gestreamt werden. Nachdem es Deutschlands Basketball-Nationalmannschaft ungeschlagen in die K.-o.-Runde geschafft hatte, hatte die Telekom anderen TV-Sendern angeboten, ihnen Live-Rechte weiterzuverkaufen. Doch die lehnten das Angebot ab. Damit war auch Dennis Schröder nicht zufrieden:

Dennis Schröder posiert mit seiner Familie und dem WM-Pokal.

Dennis Schröder posiert mit seiner Familie und dem WM-Pokal.

„Wir dachten zuerst, die WM käme im Fernsehen. Aber nur das Finale lief im TV. Basketball ist ein großartiger Sport und ich hoffe, wir können den Respekt bekommen für das, was wir die letzten zwei Jahre getan haben. Ich wünsche mir, dass jedes einzelne Spiel im Fernsehen kommt. Als wir vor zehn Jahren losgelegt haben, hatten wir Dirk Nowitzki, aber keiner kannte die anderen Jungs. Jetzt kommen wir nach Japan und auf die Philippinen und alle kennen uns.“

Lediglich für das WM-Finale hatte das ZDF kurzfristig eine Sublizenz von MagentaSport erworben – und damit eine starke Quote eingefahren. 4,626 Millionen Zuschauende hätten im Durchschnitt das Spiel verfolgt, was einem Marktanteil von 35 Prozent entspricht. 

Schröder ist sich durchaus darüber bewusst, dass er mit der Weltmeisterschaft das schaffte, was die deutsche Basketball-Ikone Dirk Nowitzki in seiner gesamten Karriere nicht schaffte. „Natürlich: Dirk Nowitzki ist einer der besten Vierer aller Zeiten, er hat das Basketball-Spiel verändert. Ich habe riesigen Respekt vor ihm. Es war eine Ehre, 2015 in Berlin mit ihm zu spielen. Aber das zu übertreffen, ist eine großartige Leistung. Für jeden einzelnen Spieler. Wir hätten das nicht geschafft, wenn wir kein Team wären.“ (dpa)

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