Abo

DFB-Spiele in Köln und MainzBundestrainer Flick schwärmt vom 1. FC Köln – „Machen das genial“

Lesezeit 4 Minuten
Fußball-Bundestrainer Hansi Flick (l) und Handball-Bundestrainer Alfred Gislason stehen zusammen.

Fußball-Bundestrainer Hansi Flick (l) und Handball-Bundestrainer Alfred Gislason stehen zusammen vor dem Rheinenergie-Stadion.

Fußball-Bundestrainer Hansi Flick hat sich zu seinen Plänen für die beiden Länderspiele im März geäußert. Eine der Partien steigt in Köln.

Fußball-Bundestrainer Hansi Flick sieht den Bundesligisten 1. FC Köln durch seine leidenschaftliche Spielweise als gutes Vorbild im Kampf um verloren gegangenen Kredit bei den Fans.

„Steffen Baumgart und sein Team haben es geschafft, wieder Euphorie reinzubringen und die Fans mitzunehmen“, sagte Flick: „Das kann für uns gutes Vorbild sein, wie man die Fans mit begeisterndem Fußball wieder hinter sich bringt.“ Baumgart und sein Team „machen das genial“, so Flick, der von 1990 bis 1993 auch für den FC spielte.

Zurück nach Köln war der Bundestrainer am Dienstag gekommen, um zusammen mit seinem Amtskollegen aus dem Handball, Alfred Gislason, für die beiden entsprechenden Europameisterschaften im kommenden Jahr zu werben, bei denen auch die Domstadt Austragungsort sein wird. Köln sei dafür ein idealer Standort, „weil Köln Spaß daran hat zu feiern. Das ist die Stimmung, die man braucht und die man weitergeben kann.“

Handball-Coach Gislason: „Kenne die Feiermentalität der Kölner“

Ähnlich äußerte sich Gislason, der von 2006 bis 2008 mit dem VfL Gummersbach teilweise seine Heimspiele in der Kölner Arena austrug und mit dem THW Kiel dort zweimal die Champions League gewann. „Ich kenne die Feiermentalität der Kölner“, sagte der Isländer bei der gemeinsamen Jungfernfahrt der für die Turniere gebrandeten Straßenbahn, die bis lange nach 2024 durch Köln fahren soll: „Und was ich hier auch kennengelernt habe, ist eine extrem positive Stimmung für den Sport und den Handball.“

Darauf angesprochen, dass er zu seiner Profizeit ja gar nicht in Köln gewohnt habe, sondern im rund 30 Kilometer entfernten Weilerswist, antwortete Flick lachend: „Im Nachhinein wäre es wohl besser, wenn ich in Köln gelebt hätte. Aber mein Nachbar war Pierre Littbarski. Wir hatten eine Fahrgemeinschaft, und es war lustig und angenehm mit ihm.“

Flick kündigt Neulinge für DFB-Tests an

Das deutsche WM-Debakel in Katar ist hingegen längst Geschichte, nun sollen in den ersten Testspielen die Lehren für das DFB-Team gezogen werden. Der Bundestrainer will für die beiden Länderspiele Ende März dafür einige Neulinge nominieren.

Mit seinem Trainer-Team tausche er sich gerade darüber aus, „was sie in den Spielbeobachtungen gesehen haben und welcher Spieler sich aufgedrängt hat“, sagte Flick und kündigte an: „Wir werden schauen, dass wir den ein oder anderen neuen dabei haben. Es wird interessant, einige Junge mal zu sehen.“

Bundestrainer Hansi Flick: „Wir müssen kompromisslos verteidigen“

Die Freude auf die Spiele gegen Peru am 25. März in Mainz und drei Tage später gegen Belgien in Köln sei groß, versicherte Flick rund drei Monate nach dem Vorrunden-Aus bei der WM in Katar. „Wir wollen zeigen, was in uns steckt“, sagte Flick: „Ich bin sicher, dass wir eine sehr gute Qualität haben und coole Typen. Es geht darum, im richtigen Moment die Leistung abzurufen. Es ist wichtig, dass man spürt, da ist eine Mannschaft, die leidenschaftlich fightet und den Zuschauern etwas zurückgeben will. Wer das will, kann gerne dabei sein auf unserem Weg zur Euro 24.“

Schwerpunkt sei nun die Defensive. „Ganz klar, da müssen wir uns verbessern“, sagte der Bundestrainer: „Wenn man die WM betrachtet, waren die Mannschaften die erfolgreichsten, die die wenigsten Tore reinbekommen haben. Unsere Gegner waren überdurchschnittlich effizient gegen uns, deshalb sind wir ausgeschieden. Wir müssen schauen, dass wir kompromisslos verteidigen.“

Wie Völler: Flick will bei Länderspielen frühere Anstoßzeiten

Unterdessen hat sich Hansi Flick wie zuvor DFB-Präsident Bernd Neuendorf und Sportdirektor Rudi Völler für frühere Anstoßzeiten von Länderspielen ausgesprochen. „Ich habe schon Enkelkinder und werde oft von deren Mitschülern und Mitschülerinnen gefragt: Warum spielt ihr immer so spät?“, sagte der Bundestrainer am Dienstag bei einem Termin für die EM 2024 in Köln.

Zumindest gelegentlich müssten frühere Anstoßzeiten möglich sein. „Das sind Dinge, die wir immer wieder ansprechen, bei denen wir aber keinen Konsens finden. Da müssen wir schauen, dass wir eine Lösung finden, dass wir vielleicht nicht jedes Spiel früher spielen, aber zumindest ab und zu mal eines haben, bei dem die ganze Familie zuschauen kann.“ (oke, sid, dpa)

KStA abonnieren