Der Sieg in Wolfsburg brachte etwas Ruhe, och das Thema Neuer wird die Bayern noch lange beschäftigen. Der Keeper plant seine Rückkehr und bekommt Unterstützung von Mitspielern.
FC BayernManuel Neuer denkt nicht an Abschied – Nagelsmanns Autorität geschwächt

Bayern-Torwart Manuel Neuer (l.) und Trainer Julian Nagelsmann
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Kapitän Manuel Neuer denkt offenbar nicht an einen vorzeitigen Abschied von Bayern München. Das berichtet der kicker am Montag. Demnach wolle der 36-Jährige seinen bis 2024 laufenden Vertrag beim deutschen Fußball-Rekordmeister erfüllen. Neuer werde sich nach der Genesung von seinem Beinbruch dem Konkurrenzkampf stellen, heißt es.
Thomas Müller konnte dem großen Krach bei seinem Herzensverein nach dem 4:2-Sieg gegen Wolfsburg unterdessen etwas Positives abgewinnen. „Ich finde es immer gut, wenn sich um den FC Bayern etwas rührt“, sagte die Club-Ikone am Sonntagabend bei DAZN. „Das heißt, dass der Club und die Spieler immer noch interessant genug sind, dass sie für große Storys herhalten.“ Wie ein FC Hollywood reloaded sozusagen.
Dem Wirbel der Matthäus-Klinsmann-Beckenbauer-Zeit in den 90er-Jahren kam das schon recht nahe, was am Wochenende bis zu dem wichtigen 4:2 (3:1)-Sieg beim VfL Wolfsburg bei den Bayern passiert ist. Der aktuell verletzte Kapitän und Nationaltorwart Manuel Neuer kritisierte in einem Interview der „Süddeutschen Zeitung“ und „The Athletic“ massiv die eigene Clubführung. In erster Linie ging es dabei um die Trennung von seinem engen Freund und Torwarttrainer Toni Tapalovic („Ich hatte das Gefühl, mir wird mein Herz rausgerissen“).
Mitspieler solidarisierten sich mit Manuel Neuer
Doch der Konflikt liegt offensichtlich tiefer und ist auch durch die deutliche Reaktion der Clubbosse noch lange nicht vom Tisch. So legten Neuers Aussagen ein belastetes Verhältnis zwischen dem Kapitän und dem Trainer beim FC Bayern offen, Julian Nagelsmann war schließlich die treibende Kraft hinter dem Tapalovic'-Aus. Nach einem Bericht des „Kickers“ (Montag) solidarisierten sich nach dem Interview auch mehrere Mitspieler intern mit dem Torwart. Nagelsmanns Autorität ist also geschwächt.
Das Einzige, was beim FC Bayern jetzt hilft, ist Erfolg. Und deshalb war der Sieg in Wolfsburg auch so wichtig und die Erleichterung darüber so groß. „Der Sieg steht über allem“, sagte Nagelsmann. Auf die Frage, ob es beim FC Bayern nun ruhiger werde, erklärte er: „Ich zünde nix an. Deshalb hoffe ich, dass es so ist.“
Die Bayern könnten zudem Ruhe und Kraft gebrauchen können, weil in weniger als anderthalb Wochen das Achtelfinal-Hinspiel bei Paris Saint-Germain ansteht. Aktuell haben die Bayern neben Manuel Neuer Vertreter Yann Sommer (bis 2025) und Ersatzmann Sven Ulreich (bis 2024) unter Vertrag. Dazu könnte zur neuen Saison Alexander Nübel (bis 2025) nach seiner Leihe an die AS Monaco an die Isar zurückkehren. (oke, dpa, sid)