Nächster Formel-1-Erfolg in SpanienMax Verstappen fliegt Richtung WM-Titel

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Max Verstappen (r.) auf dem Podium mit Lewis Hamilton und George Russell.

Max Verstappen (r.) auf dem Podium mit Lewis Hamilton und George Russell.

Max Verstappen fliegt weiter Richtung WM-Titel Nummer drei in der Formel 1. Hinter dem Niederländer gab es in Spanien viele Enttäuschte.

Max Verstappen spulte seine liebgewonnene Sonntagsroutine ab. Ins Rennauto steigen, als Erster über den Zielstrich rasen, die Ovationen der unzähligen Fans genießen, die größte Trophäe mitnehmen. Schon zum fünften Mal in dieser Saison ging das so. Und die Frage, wo all das hinführt, beantwortet sich von selbst: Spätestens nach seinem spielerischen Start-Ziel-Sieg in Barcelona und der nächsten Demütigung der zunehmend ratlosen Konkurrenz kann Verstappen schon mal einen Platz suchen für seinen dritten WM-Pokal.

„Es ist ein pures Vergnügen, mit so einem Auto zu fahren. Wieder hier zu gewinnen, ist unglaublich“, sagte Verstappen, der nach seinem 40. Grand-Prix-Sieg nur noch einen Erfolg hinter Legende Ayrton Senna liegt. Und diese Marke dürfte nur eine Zwischenstation für ihn sein.

Einzig beim alten Erzrivalen von Red Bull wurde ähnlich viel gestrahlt und gejubelt: Mercedes belegte durch Rekordchampion Lewis Hamilton und George Russell die Plätze zwei und drei - und nahm das Gefühl mit aus Barcelona, mit den neuen Teilen den richtigen Weg eingeschlagen zu haben. „Die Bullen sind immer noch ein Stück voraus, aber wir jagen sie“, kündigte Hamilton an: „Wenn wir gegen Ende des Jahres dran sind, wäre das großartig.“

Bis es so weit ist, bleibt die Formel 1 wohl eine Verstappen-Show. Der 25-Jährige baute seinen Vorsprung in der WM auf nunmehr 53 Punkte aus, weil sein bislang zweimal siegreicher Teamkollege und erster „Verfolger“ Sergio Perez erneut nicht mithalten konnte und Vierter wurde.

Keine Fiesta für Fernando Alonso

Auch für den wieder aufgeblühten Ex-Weltmeister Fernando Alonso wurde es nichts mit der ersehnten Fiesta. Der Aston-Martin-Pilot musste sich mit Platz sieben begnügen, seinem mit Abstand schlechtesten Ergebnis der Saison. Dabei waren die Ränge voll, bemerkenswert viele Fans trugen das British Racing Green von Alonsos neuem Rennstall. Auch sein Landsmann Carlos Sainz im Ferrari verpasste als Fünfter das Podium, Teamkollege Charles Leclerc blieb gar ohne Punkte - wie auch Haas-Pilot Nico Hülkenberg, der als 15. ins Ziel trudelte.

„Die ersten fünf Runden war ich wie Fallobst. Ich bin einfach aufgefressen wurden“, kommentierte Hülkenberg, der von Rang sieben gestartet war, bei Sky: „Auf eine Runde sind wir konkurrenzfähig, auf 66 nicht. Wir müssen versuchen, das irgendwie hinzubiegen.“

Bester in jeder Trainingseinheit, mit Abstand Schnellster im Qualifying - und der Verdacht lag nahe, dass Verstappen dafür längst nicht alles aus seinem Red Bull herauskitzeln musste. Wer oder was also sollte den Weltmeister von einem weiteren souveränen Sieg abhalten?

Dunkle Wolken sorgten für Knistern

Die dunklen Wolken, die kurz vor dem Start aufzogen, sorgten zumindest für ein wenig Knistern. „Wenn es normal läuft, wird Max hier souverän gewinnen“, prophezeite Red-Bull-Motorsportberater Helmut Marko allerdings und wiegelte ab. Und es lief normal: Verstappen startete zwar nicht perfekt, er blieb aber vor Sainz und setzte sich an der Spitze wie erwartet rasch ab.

Wegen zu häufigen Verlassens der Streckenlimits wurde Verstappen allerdings gegen Rennende verwarnt. Er wurde vom Team angesichts seines großen Vorsprungs angewiesen, keine Risiken mehr einzugehen - und trat nochmal aufs Gas, um sich den Bonuspunkt für die schnellste Rennrunde zu sichern. „Wir wollten nicht, dass er das macht, aber das kannst du bei ihm nicht verhindern“, sagte Marko süffisant. (sid)

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