Südstadt-Klub hat kompletten Sturm verlorenFortuna Köln muss sein Offensivspiel neu erfinden

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Fortuna Kölns Trainer Markus von Ahlen im Kreise seiner Spieler

Fortuna Kölns Trainer Markus von Ahlen im Kreise seiner Spieler

Auf Trainer Markus von Ahlen und sein Team wartet eine Herkulesaufgabe. Die Saison startet Ende Juli.

Seit Mittwoch läuft die Sommervorbereitung des SC Fortuna Köln auf die kommende Saison in der Fußball-Regionalliga West. Früher als der Südstadt-Klub hat kein Team die Arbeit aufgenommen. Auf die Frühstarter aus Zollstock wartet in den kommenden Wochen eine Herkulesaufgabe: die Neuerfindung von Fortunas Offensivspiel.

Die Kölner hatten in der abgelaufenen Saison ohnehin massive Probleme im Abschluss, nur drei Teams waren noch harmloser als der SC Fortuna mit seinen 48 Toren in 34 Spielen. Und in Lars Lokotsch, Sascha Marquet und vermutlich Dustin Willms hat der Klub die Schützen von 36 dieser 48 Treffer verloren. Jules Schwadorf, der aufgrund von Verletzungen unter seinen Möglichkeiten geblieben ist, hat seine Karriere beendet und muss ebenfalls ersetzt werden.

Eine kleine Hoffnung auf den Verbleib von Dustin Willms

„Wir wissen, dass viel Arbeit vor uns liegt“, sagt Trainer Markus von Ahlen. Gesucht werden im Idealfall drei erfahrene Regionalliga-Topspieler für die Offensive. Sollte Willms, dessen Vertrag ausgelaufen ist, keinen Drittligisten finden und doch erneut bei Fortuna unterschreiben, würden auch zwei Neue reichen.

„Dustin identifiziert sich absolut mit Fortuna Köln, in der Regionalliga wären wir sein erster Ansprechpartner“, berichtet von Ahlen. Der Angreifer weilt derzeit im Urlaub, anschließend soll es weitere Gespräche geben – mit offenem Ausgang. Stürmer mit seinen Qualitäten sind rar gesät in den Regionalligen. Bis die Fortuna ihren Kader beisammen hat, könnten noch Wochen oder Monate vergehen. Saisonstart ist am 28. Juli.

Fortuna Köln profitiert von geplatzten Drittliga-Träumen

Die ins Profil passenden Profis sind in der Regel Spieler, die es in die Dritte Liga zieht. Doch ist der Markt für Fußballer dort deutlich kleiner als in der fünfgleisigen Vierten Liga. So zerplatzen immer wieder Profifußball-Träume – worauf die Fortuna und andere Regionalligisten spekulieren. Die von den Drittligisten verschmähten Fußballer schrauben ihre Ansprüche runter und werden zu Topspielern der Regionalliga.

So war es im vergangenen Jahr auch Lokotsch ergangen, der bei Fortuna zurück zu alter Stärke fand und sich erneut für Drittligisten ins Schaufenster stellte. Nach seinen 13 Saisontreffern in Köln geht er in der neuen Saison für den SC Verl auf Torejagd. „Es zeigt, dass wir bei Fortuna gute Arbeit geleistet haben“, sagt von Ahlen. „Wir sind ein Sprungbrett für die Jungs.“

Leon Demaj ist nach einem Jahr Verletzungspause zurück

Vorerst muss der Coach mit einem unvollendeten Kader arbeiten. Immerhin ist Leon Demaj nach fast einjähriger Verletzungspause aufgrund eines Kreuzbandrisses auf einem guten Weg. Der 25-Jährige soll eine Schlüsselrolle in der Offensive einnehmen, benötigt dafür aber Spielpraxis – ein hundertprozentiges Leistungsvermögen ist von ihm zum Saisonstart kaum zu erwarten. Gleiches gilt für die aktuell noch verletzten Kingsley Sarpei und Waiss Ezami, der von der U19 zu den Profis befördert wurde.

Am Samstag absolviert die Fortuna ihr erstes Testspiel. Gegner im Südstadion ist der Wuppertaler SV (14 Uhr). Tickets gibt es im Vorverkauf.

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