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Probleme in der SüdstadtSo hat Fortuna Köln seine Ziele aus den Augen verloren

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Ein Fußballspieler ist nach einer vergebenen Chance enttäuscht und hält sich die Hände vor den Mund.

Sascha Marquet (links) ist einer von nur drei Torschützen des SC Fortuna Köln in der Hinrunde.

Zu Beginn der Rückrunde läuft der Regionalligist seinen Ansprüchen weit hinterher. Am Samstag geht es zum SV Lippstadt. 

Ernüchtert startet der SC Fortuna Köln am Wochenende in die Rückrunde der Saison 2022/23 in der Fußball-Regionalliga West. Der Südstadt-Klub hinkt den eigenen Ansprüchen weit hinterher, der Tabellenelfte ist der Abstiegszone näher als einem einstelligen Platz.

Beim Blick auf die Unerreichbarkeit der Tabellenspitze schmerzen die Erinnerungen an das frühzeitige Aus im Verbandspokal gegen den FC Hürth (1:3 nach Verlängerung) umso mehr. Trainer Markus von Ahlen möchte von Spiel zu Spiel denken, ein langfristiges Ziel ist derzeit nicht ausgegeben.

Somit liegt der Fokus auf der Partie am Samstag beim SV Lippstadt 08 (14 Uhr). „Egal, wie die Situation ist – mein Anspruch ist es, dass wir versuchen, jedes Spiel zu gewinnen“, sagte von Ahlen. In den vergangenen sechs Pflichtspielen hatte es nur einen Sieg gegeben, die Probleme ähnelten sich. Aus zahlreichen guten Möglichkeiten entsprangen viel zu wenige Tore. Kombiniert mit defensiven Aussetzern, ergeben sich Niederlagen.

„Ich hätte nicht erwartet, dass wir noch einmal in so eine Situation wie zu Saisonbeginn kommen würden“, kritisierte Sportdirektor Matthias Mink die jüngste „Gegentorflut“. Im Spiel in Lippstadt müsse es darum gehen, das „Momentum wieder auf unsere Seite zu ziehen“.

Ich hätte nicht erwartet, dass wir noch einmal in so eine Situation wie zu Saisonbeginn kommen würden
Matthias Mink, Sportdirektor des SC Fortuna Köln

Die Hoffnung ruht auf den Schultern des Offensivtrios Lars Lokotsch, Dustin Willms und Sascha Marquet, Fortunas einzigen Torschützen der ersten Saison-Hälfte. Neben den drei Stürmern werden weitere treffsichere Spieler händeringend gesucht. Doch weder Regionalliga-Routiniers aus dem Mittelfeld wie Stipe Batarilo, Maik Kegel oder Arnold Budimbu noch kopfballstarke Verteidiger wie Dominik Lanius oder Jan-Luca Rumpf verbreiten derzeit Torgefahr.

Wenn ein Gegner Fortunas Sturm-Trio im Griff hat, sind die taktischen Möglichkeiten der Kölner in der Regel ausgeschöpft. „Natürlich würden uns weitere Torschützen guttun“, sagte von Ahlen.

Insgesamt scheint Fortunas Trainer aber mit den Auftritten der vergangenen Wochen zufriedener, als es die Ergebnisse vermuten lassen. Gerne verweist er auf die im Ansatz guten Leistungen gegen die Spitzenteams Wuppertaler SV und Preußen Münster, Siege seien in solchen Spielen nicht vorauszusetzen. Null Punkte, so viel steht fest, allerdings ebenso wenig.

Von Ahlen glaubt trotz der Rückschläge an die Entwicklung des Teams und hält an seinem Weg fest. Viele Alternativen dürfte es auch nicht geben – die Fortuna hat keinen großen finanziellen Spielraum, um den Kader zu verstärken. Wobei sich beim Blick auf die Tabelle auch die Frage nach dem Sinn von weiteren Verpflichtungen stellt.

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