Vorbilder für den FC BayernDiesen Teams ist die Sensation in der Champions League schon gelungen

Lesezeit 4 Minuten
Liverpool-Coach Jürgen Klopp feiert mit seiner Mannschaft.

Jürgen Klopp und seinen Reds ist bereits eine Sensation geglückt: 2019 gegen den FC Barcelona.

Der FC Bayern hat eine Mammutaufgabe vor sich. An diesen Mannschaften könnte sich der deutsche Rekordmeister ein Beispiel nehmen.

Die Ausgangslage der Münchner Bayern ist denkbar schlecht. Vor dem Viertelfinal-Rückspiel in der Uefa Champions-League gegen Manchester City am Mittwoch (21 Uhr, Dazn) kommt der deutsche Rekordmeister einfach nicht zur Ruhe. Die Ergebnisse bleiben aus und die Nachwirkungen des Kabinenstreits um Sadio Mané und Leroy Sané sind immer noch spürbar.

Es gibt jedoch Mannschaften, die in der Vergangenheit bereits für die absolute Sensation in der Königsklasse gesorgt haben. Diese Partien sollten sich die Bayern-Spieler nochmal ansehen:

Das jüngste Fußball-Wunder in der Geschichte der Champions League ist Jürgen Klopp mit seinem FC Liverpool geglückt. So ging das Team des deutschen Trainers im Halbfinal-Hinspiel der Saison 2018/2019 mit 0:3 beim FC Barcelona baden. Das Rückspiel an der Anfield Road wurde für Messi und Co. dann zum Desaster, denn die „Reds“ spielten sich in einen regelrechten Rausch. Am Ende gewannen die Engländer 4:0 und zogen ins Finale der Königsklasse ein. „Das haut dich um“, schwärmte Klopp von der „magischen“ Nacht, „ich hoffe, dass ich mich in 50 Jahren daran noch erinnern kann.“

FC Barcelona holte ein 0:4 gegen PSG auf

Eine weitere spektakuläre Aufholjagd in der Champions-League-Geschichte gelang dem FC Barcelona in der Saison 2016/2017. Das Hinspiel im Pariser Prinzenpark ging mit 4:0 an PSG. Kaum jemand hatte die Katalanen noch auf dem Zettel für das Viertelfinale, doch am Ende gelang es den Spaniern im heimischen Camp Nou den Spieß umzudrehen. Mit einem überragenden 6:1-Heimerfolg machte das Team um die Superstars Lionel Messi und Neymar die Hinspielklatsche wett und zog in die nächste Runde ein.

Unvergessen bleiben wird auch das Finale 2004/2005 in Istanbul. Auch damals beteiligt: der FC Liverpool. Zur Halbzeit führte der AC Mailand mit 3:0. Der Henkelpott schien bereits vergeben, doch dann kam Didi Hamann und mit ihm die große Aufholjagd der „Reds“. Zwischen der 54. und der 60. Minute trafen die Engländer gegen die zu der Zeit wohl beste Defensive der Welt dreimal und drehten die Partie komplett auf links. Im anschließenden Elfmeterschießen ließ Liverpool-Torwart Jerzy Dudek den Mailänder Stars, wie Andrea Pirlo und Andrej Schewtschenko keine Chance und wurde zum Matchwinner.

Die „magische Nacht“ von Mailand

Auch alle Schalker werden eine legendäre Nacht noch in Erinnerung haben. So mussten die Ruhrpottler zwar keinem großen Rückstand hinterherrennen, doch gelang ihnen ein Sieg, den kaum jemand für möglich gehalten hätte. In der Saison 2010/2011 traf der FC Schalke im Viertelfinale auf Titelverteidiger Inter Mailand. Nach wenigen Sekunden im Hinspiel im Mailänder San Siro gingen die Gastgeber mit 1:0 in Führung. Nach 90 Minuten hieß es jedoch 5:2 für den Ruhrpottclub aus Gelsenkirchen. Die „magische Nacht von Mailand“ ging in die Geschichte von Schalke 04 ein. Auch das Rückspiel in der Arena auf Schalke sicherte sich damals das Team von Trainer Ralf Rangnick. Die überragenden Spieler der beiden Partien waren Raul und Edu.

Auch Deportivo La Coruna gelang in der Saison 2003/2004 eine bis heute unvergessene Aufholjagd. Gegner war damals der AC Mailand, der das Hinspiel im Viertelfinale souverän mit 4:1 im San Siro gewann. Den einzigen Treffer für die galicische Gastmannschaft schoss damals Walter Pandiani, ohne zu wissen, wie wichtig dieses Tor noch für seinen Verein werden würde. Denn zwei Wochen später im Rückspiel gelang den Nordwestspaniern der für unmöglich gehaltene Gegenschlag: Deportivo La Coruna schlug die „Rossoneri“ zu Hause mit 4:0 und erreichte damit das Halbfinale der Uefa Champions League.

In der Allianz-Arena ist für den FC Bayern immer alles drin

Es hat also schon scheinbar Unmögliches in der Champions League gegeben und mehr als drei Tore wurden mehr als einmal aufgeholt. Abschreiben sollten die Bayern die Partie gegen Manchester City also nicht, zumal das Rückspiel in der heimischen Allianz-Arena stattfindet. Dort haben die Münchner auch schon große Gegner ordentlich abgeschossen. Der FC Barcelona fuhr 2013 zum Beispiel mit einem 7:0 im Gepäck nach Hause.

City-Coach Pep Guardiola lässt sich von all den Störfeuern rund um den FC Bayern sowieso nicht blenden. Vielmehr glaubt er, dass der Kabinenzoff und die ausbleibenden Ergebnisse die Mannschaft von Trainer Thomas Tuchel stärker machen. Manchmal würden Teams solche Konflikte brauchen, um enger zusammenzurücken. (mit sid)

KStA abonnieren