„Etwas Größeres gibt es nicht“Deutsche Handballer zeigen sich nach Weltrekord-Spiel überwältigt

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Jubel der deutschen Mannschaft nach dem klaren 27:14-Auftaktsieg bei der Heim-WM vor Weltrekord-Kulisse in Düsseldorf.

Jubel der deutschen Mannschaft nach dem klaren 27:14-Auftaktsieg bei der Heim-WM vor Weltrekord-Kulisse in Düsseldorf.

Die deutschen Handballer sind begeistert vom EM-Auftakt in Düsseldorf, Kapitän Johannes Golla spürt große Euphorie.

Gefeiert wurde im Jubelkreis, hüpfend, im Rhythmus der eingespielten Musik, in diesem Fall „Celebration“, ein Song, den die Band Culcha Candela extra für diese Heim-EM adaptiert hat. Mit den deutschen Spielern jubelten die Fans, 53 586 sind erschienen in der Fußball-Arena, Weltrekord. Das Ambiente im großen Stadion mit der kleinen Spielfläche funktionierte, die Menschen feierten, das Singen der Nationalhymne war ein akustisches Erlebnis.

Timo Kastening, der Rechtsaußen der MT Melsungen, bewegte seine Lippen zwar zum Text von Heinrich Hoffmann von Fallersleben, sang aber nicht mit, „damit ich diese einmalige Atmosphäre hören und spüren kann“. Nach dem hohen 27:14-Erfolg gegen die Schweiz waren alle deutschen Spieler beeindruckt bis begeistert über das Erlebte. „Fantastisch“, fand Andreas Wolff nach seiner ebenfalls fantastischen Leistung das Publikum.

Handball: „So etwas wirst du nie vergessen“

„So etwas wirst du nie vergessen, etwas Größeres gibt es nicht“, sagte Linksaußen Lukas Mertens. „Unbeschreiblich, bei der Hymne war ich den Tränen nah“, erzählte Kreisläufer Justus Fischer, was Julian Weber nur bestätigen kann: „Man hatte Gänsehaut und Pipi in den Augen.“ Ergriffen war auch Juri Knorr nach der Partie, der Spielmacher mit Weltklasse-Potenzial: „Das war unglaublich und gewaltig für jeden von uns. Ich bin super dankbar und glücklich, dabei gewesen zu sein. Vor allem das Einlaufen war gigantisch.“

Die Atmosphäre hatte ihn wie alle anderen deutschen Spieler beflügelt. Knorr erzielte sechs Treffer, damit war er am Mittwoch in Düsseldorf der erfolgreichste deutsche Torschütze. Julian Köster vom VfL Gummersbach hatte in Düsseldorf sogar „das einzigartigste Spiel meiner Karriere“ erlebt: „Es war phänomenal.“

Blick ins ausverkaufte Rund: 53.586 Menschen haben das Auftaktspiel der deutschen Mannschaft bei der Heim-EM in Düsseldorf gesehen.

Blick ins ausverkaufte Rund: 53.586 Menschen haben das Auftaktspiel der deutschen Mannschaft bei der Heim-EM in Düsseldorf gesehen.

Schon beim Warmmachen wurde die deutsche Mannschaft mit einem phonetischen Orkan empfangen. Das setzte sich, garniert von La-Ola-Wellen, über das gemeinsame Singen der Nationalhymne bis zur Feier der Tore fort. Der Deutsche Handball-Bund hatte bewusst auf dieses Weltrekordspiel gesetzt, um damit dieser Sportart eine riesengroße Plattform zu bieten. Und um eine Stimmung zu erzeugen, die der Mannschaft hilft. Nach der Partie von Düsseldorf lässt sich sagen: Der Plan ist aufgegangen.

Kapitän Johannes Golla stellte fest: „Es war ungaublich laut.“ Und er spürt: „Die Euphorie ist jetzt da.“ Die soll das deutsche Team auch an seinem zweiten EM-Standort in Berlin und den Spielen gegen Nordmazedonien (Sonntag) und Frankreich (Dienstag) weiter begleiten.

Dort werden 15 000 Zuschauer in der Mercedes-Benz-Arena erwartet, die ansonsten die Berliner Eisbären im Eishockey und das Basketball-Team von Alba beherbergt. Die Zwischenrunde und die K.o.-Spiele würden in der Kölner Lanxess-Arena stattfinden. Auf die Atmosphäre in Deutz freut sich Bundestrainer Gislason schon: „Die Lautstärke auf dem Feld in Düsseldorf war nicht so enorm wie in Köln.“ Dort werden 20 000 Fans bei den Spielen der Deutschen erwartet.

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