Finale der Handball-EMFrankreich krönt sich gegen Dänemark zum Europameister 2024

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Frankreichs Elohim Prandi (l) macht nach dem Spiel ein Selfie mit dem Team und jubelt.

Frankreichs Elohim Prandi (l) macht nach dem Spiel ein Selfie mit dem Team und jubelt.

Frankreich ist Handball-Europameister 2024. Nedim Remili wird zum Spieler des Turniers gekürt.

23 Sekunden vor Ende der Verlängerung nimmt Elohim Prandi den Wurf, der die Partie entscheidet. Kurz darauf tanzen die französischen Spieler über das hellblaue Spielfeld in der Lanxess Arena. Frankreich ist Handball-Europameister 2024, gewinnt diesen Titel nach 2006, 2010 und 2014 zum vierten Mal.

In einem spannenden Finale sah es lange Zeit so aus, als hätte Gegner Dänemark etwas mehr zuzusetzen. Doch am Ende jubeln die Franzosen über ihren 33:31-Erfolg. Das Finalduell der absoluten Turnierfavoriten hatte sich das Kölner Publikum zum Abschluss dieser Europameisterschaft der Rekorde auch wirklich verdient. Weltmeister gegen Olympiasieger, Superstars ohne Ende. Die Partie um den EM-Titel versprach beste Handball-Unterhaltung – es hielt dieses Versprechen allerdings nur hinsichtlich der Spannung. Ganz große Handball-Kunst wurde nur phasenweise geboten. Wie so oft in Endspielen ging es auch nicht um die Schönheit des Spiels, sondern um den Willen, das Finale irgendwie zu gewinnen.

Beide Torhüter halten spektakulär

In der ersten Halbzeit gab es für Mannschaften mit dieser Qualität erstaunlich viele Fehlwürfe. In der Abwehr gingen beide Teams hart zu Werke, erlaubten selten einfache Durchbrüche. Und im Tor parierten sowohl Frankreichs Samir Bellahcene als auch der Däne Emil Nielsen spektakulär. Die Führung wechselte mehrmals, am Ende der ersten Hälfte stand ein gerechtes 14:14.

Die Körpersprache der Dänen unmittelbar nach dem Seitenwechsel zeigte, mit welchem Geist die Mannschaft vorhatte, den zweiten Durchgang anzugehen. Die Spieler feuerten sich und die Fans nun nach jeder Aktion an. Und nach fünf Minuten stand es 17:14. Frankreich, das nur durch den umstrittenen Freiwurftreffer im Halbfinale von Elohim Prandi in letzter Sekunde gegen Schweden im Endspiel stand, war nun gefordert. Emil Nielsen im Tor der Dänen, der auch zum Spieler des Spiels gewählt wurde, versuchte, die Franzosen immer mehr zur Verzweiflung zu bringen.

Doch die Mannschaft von Trainer Guillaume Gille blieb dem Weltmeister auf den Fersen und ging sechs Minuten vor dem Ende mit 25:24 in Führung. Dänemark hatte allerdings beim Stand von 27:27 den letzten Angriff in der regulären Spielzeit, brachte aber keinen Wurf mehr aufs Tor. In der zweiten Hälfte der Verlängerung zogen die Franzosen das Spiel dann auf ihre Seite. Zum Matchwinner avancierte dabei Bellahcene, der Torhüter vom THW Kiel zeigte in der Verlängerung etliche Paraden.

80. und letztes EM-Spiel für Nikola Karabatic

Für einen Franzosen war dieser Triumph ein ganz besonderer: Der dreimalige Welthandballer Nikola Karabatic (39) bekam nach seinem 80. und letzten EM-Spiel noch einmal die Goldmedaille umgehängt. Wertvollster Spieler des Turniers wurde aber Teamkollege Nedim Remili vom KC Veszprém.

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