2:4 gegen SchwenningenAbwehr der Kölner Haie nur bedingt konkurrenzfähig

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Tyson Spink lässt sich nach dem 3:2 für Schwenningen feiern, die Kölner Abwehr ist bedient. 

Köln – Es ist bitter, nach einer 2:0-Führung 2:4 zu verlieren, wie es die Kölner Haie am Montag in der DEL gegen die Schwenninger Wild Wings taten. KEC-Trainer Uwe Krupp fand interessante Worte für diese Niederlage. „Eine Abwehr wie unsere hast du wohl noch nie bei den Kölner Haien gesehen“, sagte er. „Alle Spieler sind durch unser Nachwuchsprogramm gelaufen. Sie machen ihre Aufgabe ordentlich, unsere Stürmer arbeiten auch zurück.“ Krupp weiter: „Die Kommunikation ist gut, die Moral ist gut. Wir haben aber vorne nicht genug gemacht, um zu gewinnen. Wir haben uns leider nicht belohnt, das Spiel ist nicht für uns gelaufen.“

Das Problem, das Krupp anspricht, wird immer größer, je länger die DEL-Saison 2020/21 läuft. Ihre Mannschaft mussten die Haie wegen Corona mit einem reduzierten Budget zusammenstellen, und das manifestiert sich vor allem in der Besetzung der Abwehr. Die KEC-Defensive bestand am Montag ausschließlich aus deutschen Spielern, darunter die Jungprofis Simon Gnyp (19), Colin Ugbekile (21) und Jan-Luca Sennhenn (20), die wie Kapitän Moritz Müller (34) und Dominik Tiffels (27) aus dem Haie-Nachwuchs stammen. Pascal Zerressen (28) kommt zwar aus Krefeld, er schloss sich aber als 20-Jähriger dem KEC an. Der Kanadier Maury Edwards (34) war nach seiner Corona-Quarantäne noch nicht dabei, sein Landsmann Kevin Gagné (28) fehlte aus familiären Gründen.

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Ursprünglich wollte Krupp noch ein bis zwei physisch starke und erfahrene Profis für die Kölner Abwehr verpflichten, doch das gab der Not-Etat nicht her. Für ein geringes Gehalt und die Aussicht auf eine Perspektive in Köln konnte er lediglich die Angreifer Mike Zalewski und Landon Ferraro nach Köln locken. Nachverpflichtungen sind jetzt nicht mehr möglich, die Frist endete Anfang März.

Und so ist die Defensive des KEC in der DEL nur bedingt konkurrenzfähig, es fehlen Qualität, Routine und physische Präsenz. Die Kölner Verteidiger tun zwar alle ihr Bestes, doch bis auf Moritz Müller, der pro Partie im Schnitt auf 21:34 Minuten Einsatzzeit kommt, sind sie nicht zweikampfstark, sicher und hart genug, um gegen einen robusten Gegner wie Schwenningen zu bestehen.

Donnerstag gegen Nürnberg

Erschwerend hinzu kommt, dass die Kölner Torhüter Hannibal Weitzmann und Justin Pogge selten fehlerfrei spielen. Und wenn dann die Haie-Offensive, die deutlich besser besetzt ist als die Abwehr, wie am Montag zu viele Torchancen vergibt, ist es für die Haie schwierig bis unmöglich, ein enges Spiel wie das gegen Schwenningen zu gewinnen. Nach den Toren durch James Sheppard (17.) und Marcel Müller (28.) kassierte der KEC Gegentreffer von Colby Robak (33.) und Andreas Thuresson (39.), bevor Tyson Spink (53.) im Powerplay das 3:2 für die Gäste schoss. Das 4:2 war ein Treffer ins leere Tor von Jamie MacQueen. Für den KEC war es die elfte Null-Punkte-Niederlage der Spielzeit, 86 Gegentore in 25 Partien bedeuten einen Schnitt von 3,44 pro Spiel.

Am Donnerstag (18.30 Uhr) geht es für die Haie weiter mit einer Heimpartie in der Lanxess-Arena gegen die Ice Tigers aus Nürnberg.

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