3:6-Pleite in FrankfurtHaie bäumen sich auf, können die Niederlage aber nicht verhindern

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Haie-Goalie Tobias Ancicka konnte in Frankfurt immerhin mit seiner gewohnten Maske spielen.

Haie-Goalie Tobias Ancicka konnte in Frankfurt immerhin mit seiner gewohnten Maske spielen.

KEC erwischt vor 6690 Zuschauern in der Frankfurter Eissporthalle einen gebrauchten Tag.

Die Kölner Haie wollten sich am Sonntag für das 4:6 im DEL-Spiel in Frankfurt revanchieren, das sie erst vor 16 Tagen in der Eissporthalle kassiert hatten. Doch daraus wurde nichts. Der Mannschaft von Uwe Krupp fehlten in Frankfurt Balance und Disziplin, trotz eines kurzen Aufbäumens im Schlussdrittel unterlag sie bei den Löwen in einer hitzigen Partie verdient mit 3:6 (0:1, 1:2, 2:3). „Wir sind nie richtig ins Spiel gekommen und waren immer einen Schritt hinterher, das war kein gutes Auswärtsspiel für uns“, bilanzierte Trainer Uwe Krupp und verwies darauf, dass es die dritte Partie des KEC in fünf Tagen war.

Ancicka trägt seine gewohnte Maske

Im Tor der Haie stand Tobias Ancicka, und er trug seine gewohnte Torhüter-Maske. Sie war am Freitag nach der Partie in Köln gegen München (1:5) abhandengekommen. Ein Mitarbeiter der Arena hatte sie nach dem Spiel auf der Haie-Bank gefunden und sie einem 14-jährigen Fan geschenkt. Noch am Abend starteten die Haie einen Aufruf, da Ancicka die maßangepasste Maske unbedingt braucht. Mit Erfolg, am Samstag kam der irrtümlich Beschenkte zum Training und gab sie zurück.

Etwa 700 Kölner Fans, in Bussen angereist, waren unter den 6690 Zuschauern in der ausverkauften Eissporthalle. Sie sahen einen zähen Kampf, fast von Derbycharakter, in dem die Frankfurter von Beginn an ein Stück wacher und entschlossener spielten als die Haie, die lange Probleme hatten, ihr Spiel aufzuziehen und offensive Gefahr zu erzeugen. Krupp hatte Justin Schütz aus der Paradereihe mit Alexandre Grenier und Gregor McLeod genommen und gegen Frederik Storm getauscht. Storm mühte sich zwar sehr, Akzente zu setzen.

Wir sind nie richtig ins Spiel gekommen und waren immer einen Schritt hinterher, das war kein gutes Auswärtsspiel für uns
Haie-Coach Uwe Krupp

Die Reihe war jedoch mit dem dänischen Kämpfer nicht so effektiv wie mit dem schnellen Schütz. Im ersten Drittel fiel das erste Tor der Löwen, als Cody Kunik, vor Ancickas Kasten postiert, den Puck zum 1:0 über die Linie bugsierte. Kurz vor der Pause verhinderte der KEC-Keeper bei Kölner Überzahl mit einer Parade einen weiteren Treffer. Der folgte jedoch am Anfang des Mittelabschnitts, erzielt vom ehemaligen Junghai Dominik Bokk (23.). Kunyk schlug im zweiten Drittel ein zweites Mal zu, diesmal im Powerplay (38.) – und das in einer Phase, in der die Haie besser in Schwung gekommen waren. Immerhin waren sie 33 Sekunden vor Ende des Drittels bei Überzahl erfolgreich, durch Andreas Thuresson.

„Das war ein sehr wichtiges Tor, das Energie freisetzen kann. Es ist jetzt alles möglich“, sagte Haie-Kapitän Moritz Müller im Interview in der Drittelpause. Eine zu optimistische Einschätzung. Die Kölner machten zwar Druck. Ein Puckverlust in der Vorwärtsbewegung führte aber zu einem Konter, den Kevin Bicker mit dem 4:1 für Frankfurt abschloss (42.). Viele Male schon haben die Haie in dieser Saison im Schlussdrittel aufgedreht, ein wenig davon zeigten sie auch diesmal. Zunächst schoss Thuresson bei Überzahl das 2:4 (48.), 80 Sekunden später ließ MacLeod das 3:4 folgen.

Das war es jedoch, Stürmer Louis-Marc Aubry wurde wegen unkorrekter Ausrüstung auf die Strafbank geschickt, nachdem er bei einem Bully den Helm verloren und kurz weitergespielt hatte. Im Powerplay machte Matushkin den Frankfurter Sieg mit dem Tor zum 5:3 perfekt, das 6:3 war ein Treffer ins leere Tor von Markus Schweiger.

Kölner Haie: Ancicka - Sustr, Dietz - Bailen, Austin - Sennhenn, Müller - Glötzl - Thuresson, Aubry, Kammerer - Grenier, MacLeod, Storm - Schütz, McIntyre, Olver - Lindner, van Calster, Proft. – Zuschauer: 6990. - Schiedsrichter: Schukies, Gofman. – Strafminuten: Frankfurt 16/ Köln 18. – Tore: 1:0 Kunyk (15:56), Bokk (22:49), 3:0 Kunyk (37:16), 3:1 Thuresson (39:27), 4:1 Bicker (41:29), 4:2 Thuresson (47:33), 4:3 MacLeod (48:53), 5:3 Matushkin (53:23), 6:3 Schweiger (58:45).

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