EishockeyDie Haie wollen 15.000 Fans mit einem letzten guten Spiel versöhnen

Lesezeit 3 Minuten
bopp_20_02279

Uwe Krupp hinter seinen Spielern

Köln – Es wird noch einmal voll in der Lanxess-Arena. Mehr als 15.000 Besucher erwarten die Kölner Haie, wenn sie am Freitag, dem vorletzten DEL-Hauptrundenspieltag, gegen die Eisbären Berlin antreten – in ihrer letzten Heimpartie der DEL-Saison 2019/20. Denn dass sich der KEC zum dritten Mal nach 2009 und 2015 sportlich nicht für die Playoffs qualifiziert hat, steht seit vergangenen Wochenende fest. Trotzdem nehme das Team die letzten Aufgaben sehr ernst, meinte KEC-Coach Uwe Krupp: „Die Jungs wollen sich noch einmal gut präsentieren, sich von den Fans mit einer möglichst guten Leistung gegen einen guten Gegner verabschieden. Trotz der Enttäuschung, denn die Saison hat einen faden Beigeschmack für uns.“

Berlin ist ein spezieller Gegner für Krupp 

Zudem ist Berlin für den Coach ein spezieller Gegner, denn er arbeitete dort von Ende 2014 bis 2018 – nach seinem Rauswurf im Oktober 2014 bei seinem ersten Engagement in Köln. „Uwe wird bestimmt heiß sein und die Spieler einstimmen“, sagte Berlins Stürmer Marcel Noebels. „So wie ich ihn kenne, wird er an die Tafel schreiben, dass die Jungs noch etwas in die Mannschaftskasse bekommen.“

Seit Rosenmontag coacht Krupp wieder die Haie, die mit ihm drei Siege in Serie einfuhren. „Was mich freut, ist, wie die Mannschaft arbeitet, auch die Stimmung im Team gefällt mir“, erklärte Krupp. „Ich glaube, dass niemand zu euphorisch oder glücklich ist. Alle haben aber ein bisschen mehr Selbstbewusstsein bekommen. Das ist das Positivste in der Situation.“ Am Sonntag folgt ein Auswärtsspiel in Augsburg, und dann wird Krupp in die Tiefenanalyse der Spielzeit gehen, in der die Haie vor seinem Amtsantritt mit dem alten Coach Mike Stewart 17 Mal nacheinander verloren hatten.

Das könnte Sie auch interessieren:

Etwa 20 Partien aus allen Phasen der Saison will Krupp analysieren, um die Leistungen der Profis gerecht beurteilen zu können. Und schließlich zu entscheiden, welche Akteure weiter für die Haie interessant sind. Da der KEC noch keinen neuen Sportdirektor als Nachfolger für den Anfang Februar freigestellten Mark Mahon gefunden hat, wird der Kölner Coach diese Arbeit zusammen mit seinen Assistenten Ron Pasco, Thomas Brandl und Greg Thompson erledigen.

Zwölf Spielerverträge laufen aus, die von Gustaf Wesslau, Taylor Aronson, Jakub Kindl, Colby Genoway, Jason Bast, Zach Sill, Alexander Oblinger, Justin Fontaine, Jon Matsumoto, Ben Hanowski, Colin Smith, Marcel Müller. Verlängert hat der KEC dem Vernehmen nach mit Hannibal Weitzmann, Lucas Dumont, Sebastian Uvira und Kevin Gagné. Die Vierte-Reihe-Stürmer Sill und Oblinger dürften ebenfalls gute Chancen haben, weiter für den KEC zu spielen. Jedenfalls überzeugten beide auch in Krisenzeiten mit kämpferischem Einsatz und Toren. Als sicher gilt, dass beim KEC bereits zwei Profis aus Augsburg unterschrieben haben: Stürmer Drew Leblanc (30/USA) und Verteidiger Brady Lamb (31/Kanada).

Verlassen wird die Haie Goalie Gustaf Wesslau, der nach fünf Jahren in Köln in die schwedische Heimat zurückkehrt. Ob er am Freitag noch einmal das KEC-Tor wird hüten können, ist fraglich. Denn er laboriert weiter an einer Fußverletzung. Wahrscheinlich wird in den letzten beiden Saison-Partien somit Hannibal Weitzmann zum Einsatz kommen. 

KStA abonnieren