3:2 nach VerlängerungKölner Haie besiegen Ingolstadt – Marcel Müller trifft

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Zachery Sill wird nach seinem Treffer zum 1:0 von seinen Mitspielern geherzt.

Köln – Es kommt vor, dass im harten Eishockey-Sport Geschichten fürs Herz geschrieben werden. Zum Beispiel am Sonntag vor 10.871 Zuschauern in der Lanxess-Arena. Die Haie besiegten den ERC Ingolstadt mit 3:2 (1:0, 0:1, 1:1/1:0) in der Verlängerung, Siegtorschütze war Marcel Müller, dem die Teamkollegen ganz besonders herzlich gratulierten. „Nach 17 Monaten ohne Eishockey ist das erste Tor ein mega-gutes Gefühl“, sagte der 31-jährige Stürmer mit Tränen in den Augen. Wegen eines Knorpelschadens im Knie hatte er anderthalb Jahre pausieren und durch eine zermürbende Reha gehen müssen, bevor er im Oktober sein Comeback gab – und nun in seinem achten Saisonspiel traf. „Wir hätten das Spiel aber schon eher gewinnen müssen“, fügte Müller zurecht hinzu, denn die Torschussstatistik lautete am Sonntag 35:15 für Köln. „Ich freue mich riesig für Marcel, er hat sehr hart gearbeitet, um zurückzukommen“, erklärte KEC-Trainer Mike Stewart – und: „Wir haben heute sehr diszipliniert und engagiert gespielt, ich bin stolz auf meine Mannschaft.“

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Es war ein Tag der Premieren-Tore. Zach Sill, kanadischer Stürmer in der vierten Sturmreihe, brachte die Haie in der 18. Minute in Führung. Er leitete den Angriff mit einem Check gegen Maury Edwards  ein. Die Haie fuhren einen Drei-auf-eins Konter, nach Pass von Lucas Dumont hämmerte Sill den Puck hoch in den rechten Winkel – sein erstes Tor für die Haie. Der KEC bestimmte fortan das Spiel und erarbeitete sich viele Chancen. Doch weder Jon Matsumoto noch Jason Akeson oder Jason Bast brachten den Puck zunächst an ERC-Goalie Jochen Reimer vorbei. Die Gäste waren dagegen effizient im Angriff. Als sie sich in der 27. Minute einmal im Kölner Drittel festsetzten, fälschte der vor dem Tor platzierte Hans Detsch den Puck zu Tim Wohlgemuth ab, der Hannibal Weitzmann mit einem unhaltbaren Schuss von halbrechts überwand.

Einen Fairplay-Preis verdiente sich der tschechische Haie-Verteidiger Jakub Kindl. Die Schiedsrichter nahmen im zweiten Drittel eine Strafe wegen Beinstellens gegen Jerry D’Amigo zurück, da Kindl ihnen erklärt hatte, dass er ohne Fremdeinwirkung hingefallen war. „Jakub ist ein ehrlicher Typ, das gibt gutes Karma“, befand Stewart.

DEL geht in eine Länderspielpause

Es war auch im Schlussdrittel die vierte Haie-Reihe, die traf. Diesmal überwand Dumont Reimer nach Vorlage von Sill (43.). Und zwar mit einem Schuss, der eigentlich ein Querpass sein sollte. Auch für den 22-Jährigen war es das erste Saisontor. Fast hätte Müller schon in der 50. Minute getroffen, doch der Puck landete am Pfosten. Und als die Haie am Ende vielleicht schon glaubten, sie hätten drei Punkte sicher, fiel das 2:2. Kris Foucault kam in der 58. Minute vom linken Bullykreis frei zum Schuss und traf. So mussten die Haie wie am Freitag am 2:1 gegen Mannheim in die Overtime, in der Müller nach Kombination mit Ben Hanowski sein Tor erzielte.

Die DEL geht nun in die Länderspielpause. Beim Deutschland-Cup, der am Donnerstag in Krefeld beginnt, stehen Freddie Tiffels, Sebastian Uvira und Colin Ugebkile im Kader der deutschen Eishockey-Nationalmannschaft, die gegen Russland, die Schweiz und die Slowakei antritt. In der Liga spielen die Haie erst wieder am 15. November in Schwenningen.

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