EishockeyKölner Haie ohne besten Verteidiger – Sieloff für zwei Spiele gesperrt

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Neuverpflichtung der Kölner Haie und Rückkehrer: Patrick Sieloff

Neuverpflichtung der Kölner Haie und Rückkehrer: Patrick Sieloff

Für den Sturm suchen die Haie zudem einen neuen Profi als Ersatz für Andreas Thuresson. 

Ihre Karnevalssitzung im Pullman Hotel können die Kölner Haie, Geschäftsführer Philipp Walter und seine Mitarbeiter, am Donnerstag entspannt  angehen. Nach dem 3:2-Sieg des KEC gegen Bremerhaven, gefeiert am Dienstag vor 16.613 Zuschauern in der Lanxess-Arena, sind sie alle sehr glücklich. Es war der erste Erfolg des KEC nach drei sieglosen Auswärtsspielen und eine gute Teamleistung, frei von den Durchhängern, die sonst oft in dieser DEL-Spielzeit von den Haien zu sehen waren. „Wir haben einen guten Job gemacht gegen eine sehr offensivstarke Bremerhavener Mannschaft“, bilanzierte Trainer Uwe Krupp.

Es wäre ein perfekter Abend für die Haie gewesen, wäre da nicht ein Ereignis in der letzten Spielsekunde gewesen. KEC-Verteidiger Patrick Sieloff verpasste seinem Bremerhavener Gegenspieler Colt Conrad, der den Kölner Torhüter Tobias Ancicka attackiert hatte, ohne Absicht einen Check gegen den Kopf. Dafür bekam der Kölner US-Profi eine Spieldauer-Disziplinarstrafe – und er wird gesperrt, für zwei Partien, wie die DEL am Mittwochnachmittag entschied. Das bedeutet: Am Freitag in der DEL-Partie in Augsburg (19.30 Uhr) und am Sonntag in Schwenningen (14 Uhr) werden die Haie ohne den 29-Jährigen auskommen müssen.

Und das ist für sie sehr ärgerlich. Denn Sieloff, der Anfang Januar als Nachverpflichtung nach Köln kam, war in den letzten Begegnungen der beste und stabilste  Defensivmann der Haie. Der Tscheche Andej Sustr, der Mitte Januar eine Beinverletzung erlitt, wird am Wochenende auch noch fehlen. Somit stehen Krupp für die Defensive nur fünf Routiniers, Moritz Müller, Nick Bailen, Stanislav Dietz, Jan Luca Sennhenn und Brady Austin, zur Verfügung. Es gibt zwei Möglichkeiten: Entweder wird Ergänzungsspieler Nick Aichinger ins Team rücken. Oder Stürmer Frederik Storm in der Verteidigung aushelfen.

Kölner Haie können noch eine von elf möglichen Ausländerlizenzen vergeben

Wobei die letztere die unwahrscheinlichere Option ist, da Storm im Angriff den verletzten Andreas Thuresson in der Parade-Sturmformation mit Maxi Kammerer und Louis-Marc Aubry sehr gut vertreten und gegen Bremerhaven auch ein Tor geschossen hat, den Siegtreffer in der 56. Minute. Apropos Thuresson: Der 36-jährige Schwede, der sich am 19. Januar in Berlin die zweite Gehirnerschütterung dieser Saison zuzog, wird voraussichtlich in dieser DEL-Saison gar nicht mehr spielen, im schlimmsten Fall seine Karriere sogar beenden müssen.

Die Haie können noch eine von elf möglichen Ausländerlizenzen vergeben. Das wollen sie auch tun und einen Ersatz für Thuresson, neben Alexandre Grenier der einzige rechtsschießende Angreifer des KEC, nach Köln holen, was für Transfers aus anderen Ligen noch bis zum 15. Februar möglich ist. „Wir schauen und beobachten den Markt – wie viele andere Mannschaften auch. Es ist nicht so einfach, genau den Spieler zu finden, nach dem du suchst“, sagte Krupp. „Je näher wir an den Stichtag kommen, desto klarer wird das Bild. Momentan sitzt jeder in der Warteschleife und schaut, was auf dem Markt ist und welche Art von Spieler du brauchst, um dich für den Endspurt gut aufzustellen.“

Die Haie haben in der Hauptrunde noch zehn Spiele zu bestreiten, sind zurzeit Tabellen-Siebter, haben aber nur zwei Punkte Rückstand auf den vierten Platz. Heißt: Dass sie sich direkt für die Playoffs qualifizieren, also eine Platzierung unter den Top sechs erreichen, ist noch gut möglich. Nach dem Wochenende pausiert die DEL wegen einer Nationalmannschaftsmaßnahme bis zum 13. Februar, dem Karnevalsdienstag, an dem der KEC ein Heimspiel gegen die Iserlohn Roosters bestreitet. Bis dahin soll Verteidiger Sustr wieder für den KEC auflaufen können. Und, wenn alles gut läuft, wird dann auch der neue Stürmer gefunden sein.

An der Karnevalssitzung des KEC können Krupp und seine Profis indes nicht teilnehmen, denn sie machen sich am Donnerstag schon auf den Weg nach Augsburg.

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