Kommentar zur 3:8-DebakelDie Kölner Haie haben ein mentales Problem

Ein Kommentar von
Lesezeit 2 Minuten
Haie-Coach Uwe Krupp

Haie-Coach Uwe Krupp

Zwei Tage vor dem Debakel gegen Ingolstadt hatten die Haie-Profis noch in München brilliert und viel Zuspruch erhalten - was ihnen offensichtlich nicht half.

Der jüngste Absturz des KEC, das 3:8 im DEL-Spiel in Ingolstadt am Dienstag, kam fast mit Ansage. Zwei Tage zuvor hatten die Haie-Profis noch mit einem 4:2 in München brilliert und viel Zuspruch erhalten. Was ihnen offensichtlich nicht bekam.

Denn auch wenn das Spiel in Ingolstadt ungünstig für sie lief, sie die ein oder andere Entscheidung der Referees monieren konnten, fehlte ihnen doch Entscheidendes: Konzentration, taktische Reife und die Bereitschaft, an die Leistungsgrenzen zu gehen.

Diese Wankelmütigkeit des mit überdurchschnittlich starken DEL-Profis besetzten Kölner Teams zieht sich durch die Saison 2022/23. Es kristallisiert sich heraus: Vor allem scheint die Mannschaft ein mentales Problem zu haben.

Es reicht ein gutes, hochgelobtes Spiel – und schon wirken die Profis derart zufrieden mit sich und der Welt, dass ihnen in der nächsten Begegnung Spannung fehlt. So geschah es zum Beispiel auch im Dezember nach dem Winter Game, dem 4:2 gegen Mannheim, auf das eine triste 1:4-Heimniederlage gegen Schwenningen folgte.

Trifft Uwe Krupp den richtigen Ton bei den Spielern?

Für die Einstellung der Mannschaft ist Trainer Uwe Krupp zuständig, der den KEC in seiner zweiten Kölner Amtszeit seit 2020 mit großem Ehrgeiz coacht. Seine Aufgabe ist es, Kontinuität in die Sache zu bringen. Trifft er den richtigen Ton in der Zusammenarbeit mit den Spielern? Will er vielleicht manchmal zu viel? Oder gibt es womöglich ein strukturelles Problem?

Fast alle anderen DEL-Vereine haben Sportdirektoren, die den Trainer entlasten. In Köln ist Krupp hingegen der alleinige Chef des sportlichen Bereichs. Wie auch immer: Die Haie, die seit 21 Jahren auf einen Titelgewinn warten, sollten das Problem mit der Einstellung schnell in den Griff bekommen. Nur noch sieben Spiele stehen in der Hauptrunde auf dem Programm. Und ohne Konstanz wird es wieder nichts mit erfolgreichen Playoffs.

KStA abonnieren