Weihnachtsspiel gedrehtKölner Haie schlagen Frankfurt mit 4:3

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Der Kölner Maximilian Kammerer bejubelt sein Tor.

Der Kölner Maximilian Kammerer bejubelt sein Tor.

Der KEC hat wieder einmal Comeback-Qualitäten gezeigt und vor 16.579 Zuschauern in der Lanxess-Arena aus einem 1:3 ein 4:3 gemacht.

Am zweiten Weihnachtsfeiertag haben die Kölner Haie ihren Fans doch noch Anlass zum Feiern geboten. Nach vorweihnachtlichen Niederlagen gegen Wolfsburg und in Augsburg bescherte die Mannschaft von Trainer Uwe Krupp den 16.579 Zuschauern in der Lanxess-Arena ein 4:3 (0:0, 1:3, 3:0) gegen die Löwen Frankfurt – in dem dramatischen DEL-Spiel lagen die Kölner nach dem zweiten Drittel mit 1:3 zurück und drehten die Partie dank einer Leistungssteigerung im Schlussabschnitt.

„Wir haben dumme Gegentore gekriegt, Frankfurt war eiskalt vor dem Tor. Aber wir wussten: Wenn wir unser Spiel spielen, dann gewinnen wir es“, sagte der Kölner Doppeltorschütze Justin Schütz. „Das waren wichtige drei Punkte, ich bin froh, dass wir sie uns geschenkt haben.“ Trainer Uwe Krupp bilanzierte: „Ich freue mich sehr für die Jungs, die haben heute einen Riesenaufwand geleistet.“

Gregor MacLeod verlängert bis 2026

Am Vortag hatten die Haie offiziell bestätigt, was diese Zeitung bereits gemeldet hatte: Stürmer Gregor MacLeod verlängerte seinen Vertrag mit dem KEC vorzeitig  - und zwar bis 2026. Gleichzeitig soll, wie zu hören ist, sein Gehalt angehoben worden sein, so dass er zu den besserverdienenden Profis der Liga gehören dürfte. „Wir haben als Team die echte Chance, etwas Besonderes zu schaffen. Daran möchte ich mitwirken“, sagte der 25-jährige Kanadier, dem im Spiel gegen Frankfurt eine  Vorlage gelingen sollte.

Die Partie hatte aus Sicht des KEC während der ersten 40 Minuten eher wenige besondere Momente zu bieten. Die Haie spielten gegen die Löwen, die vorher schon vier DEL-Begegnungen nacheinander verloren hatten, im ersten Drittel aber ordentlich und hatten die besseren Chancen, wobei sich besonders die Reihe mit Andreas Thuresson, Louis-Marc Aubry und Maxi Kammerer hervortat. Frankfurts Goalie Joe Cannata hatte viel zu tun und leistete gute Arbeit, allerdings waren die Haie-Angreifer im Abschluss gleichzeitig ein wenig ungenau.

Ungenauigkeiten hatte auch das Passspiel der Kölner, woraus sich für die Gäste aus Hessen einige Torgelegenheiten ergaben. Zum Beispiel in der vierten Minute, als Cody Kunyk nach einem Kölner Abspielfehler bei Überzahl der Haie einen Konter fuhr – und an Keeper Tobias Ancicka scheiterte.

Im zweiten Drittel wurde die Begegnung wilder und ereignisreicher, es sollten insgesamt vier Tore fallen. Allerdings nur eins für die Gastgeber, die ein paar Pannen im Defensivspiel hatten. Dabei begann der zweite Abschnitt erfreulich für sie, Schütz schoss aus sehr spitzem Winkel das 1:0, der Puck touchierte dabei Cannatas Maske (27.).

Powerplaytreffer von Nathan Burns

Die Frankfurter glichen jedoch vier Minuten später aus, als Eugen Alanov eine Hereingabe zum 1:1 unhaltbar abfälschte. Und es vergingen 80 Sekunden, da folgte schon das 1:2, ein Powerplaytreffer von Nathan Burns. Wiederum 26 Sekunden später musste Ancicka noch einmal hinter sich greifen. Die defensive Ordnung vor seinem Tor war durcheinandergeraten, als Alanov nach einem Pfostenschuss von Dominik Bokk den Abpraller nutzte. Innerhalb von nur zweieinhalb Minuten hatten die Löwen somit aus einem 0:1 ein 3:1 gemacht.

Die Haie zeigten jedoch bald, dass sie es besser können. Und dass ihre Offensive eine gefährliche Waffe ist. Sie starteten rasant ins dritte Drittel, in den Spielabschnitt, in dem sie in dieser Spielzeit schon oft groß aufgedreht und viele Treffer erzielt haben. Und sie benötigten in der 45. Minute nur 46 Sekunden, um aus dem Rückstand ein 3:3 zu machen, und zwar so: Schütz kam an der blauen Linie an den Puck, steuerte aufs Löwen-Tor zu und schoss ihn cool in den Winkel. Danach schlug Maxi Kammerer zu, als die Scheibe von der Bande vor Cannatas Kasten gesprungen war.

Den Schwung ließen sich die Haie nicht mehr nehmen, anders als am Samstag beim 1:4 in Augsburg  schafften sie es diesmal, sich keine unnötigen Strafen einzuhandeln. Und  vorn lief es nun: Frederik Storm glückte in der 49. Minute das 4:3, das die Schiedsrichter erst nach Videobeweis gaben. Sie prüften, während das Maskottchen Sharky in einer Unterbrechung auf dem Eis tanzte, die Szene auf dem Monitor. Und entschieden auf Tor, nachdem Sharky wieder vom Eis getanzt war. Sehr zur Freude der Zuschauer, die nach Spielende die Ehrenrunden der KEC-Profis mit viel Applaus bedachten.

Kölner Haie: Ancicka – Austin, Müller – Sustr, Dietz – Aichinger, Sennhenn – Proft – Thuresson, Aubry, Kammerer – Schütz, MacLeod, Grenier – Storm, McIntyre, Wohlgemuth – Lindner, van Calster, Hänelt. – Zuschauer: 16.597. – Schiedsrichter: Palkovi, MacFarlane. – Strafminuten: Köln 2/ Frankfurt 8. – Tore: 1:0 Schütz (26:07), 1:1 Alanov (30:02), 1:2 Burns (31:54), 1:3 Alanov (32:30), 2:3 Schütz (44:01), 3:3 Kammerer (44:47), 4:3 Storm (48:53).

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