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Noch ein FinneTopverteidiger Oliwer Kaski wechselt zu den Kölner Haien

Lesezeit 4 Minuten
Für mehr Tiefe im Kader: Die Kölner Haie nehmen den 29-jährigen Oliwer Kaski unter Vertrag.

Für mehr Tiefe im Kader: Die Kölner Haie nehmen den 29-jährigen Oliwer Kaski unter Vertrag.

Die Haie nehmen den 29-Jährigen unter Vertrag und rüsten den Kader weiter auf – gemäß den Vorstellungen des finnischen Trainer Kari Jalonen.

Als die vergangene Saison der Deutschen Eishockey Liga (DEL) vorbei war und Kari Jalonen sein erstes Jahr als Trainer der Kölner Haie hinter sich hatte, lautete eine der wichtigsten Erkenntnisse des 65-jährigen Finnen: „Unser Kader war am Ende zu dünn besetzt.“ Es reichte zwar zur Teilnahme am Playoff-Finale, doch gegen Gegner Eisbären Berlin mit seinem deutlich besser ausgestatteten Team hatten die Kölner am Ende keine Chance – und verloren die Serie in fünf Spielen.

Da Jalonen in seiner Karriere schon viele Titel gewonnen hat und sein Wort in Köln Gewicht hat, werden die Wünsche des Coaches umgesetzt. Zumal der KEC mit einem Schnitt von knapp 18.000 Zuschauern in der abgelaufenen Saison neue Rekorde aufstellte – und somit beträchtliche Einnahmen erzielte.

Sportdirektor Matthias Baldys arbeitet in der eishockeyfreien Zeit verstärkt daran, dem KEC-Kader die nötige Qualität und Breite zu verleihen, um die Titelchancen zu verbessern. Dabei setzt er einmal mehr auf die finnische Karte – und hat einen für DEL-Verhältnisse überdurchschnittlich starken Profi unter Vertrag genommen: Oliwer Kaski (29), Nationalverteidiger des Teams Suomi und dreimaliger WM-Teilnehmer, wird zu den Kölner Haien wechseln. Das berichtete der Sportnachrichtendienst des öffentlich-rechtlichen Senders Yleisradio (Yle).

Oliwer Kaski: „Der Klub ist an der Spitze Europas, und das Gleiche gilt sicher auch für die Stadt“

„Der Klub ist in jeder Hinsicht an der Spitze Europas, und das Gleiche gilt sicher auch für die Stadt“, wird der Spieler zitiert, der in den letzten drei Jahren in der ersten schwedischen Liga für HV71 in Jönköping spielte – und zuvor bereits in der AHL, der Schweizer Liga und der russischen KHL aktiv war. Die Haie wollten die Meldung am Mittwoch weder dementieren noch kommentieren. Was in diesem Fall fast schon amüsant wirkte, da das allwissende Eishockey-Portal „Elite Prospects“ Kaski bereits als Profi des KEC führt.

Man kann den Finnen, 1,90 Meter groß und 90 Kilo schwer, einen Hochkaräter nennen, denn er ist ein Offensivverteidiger mit einem guten Schlagschuss, der besonders im Powerplay für Gefahr sorgen kann. Zudem werden ihm Qualitäten im Spielaufbau und generelle Torgefahr nachgesagt. Beim KEC ist er der Ersatz für den Schweden Adam Almquist (34), mit dem der Verein nicht verlängert hat.

In der vergangenen Saison machte Kaski wegen einer schweren Schulterverletzung, die operiert werden musste, zwar nur ein Spiel für HV71. Laut „Yle“ ist die Blessur nun aber auskuriert. Kaski hätte demnach weiterhin für seinen schwedischen Verein aufs Eis gehen können und habe auch andere internationale Angebote vorliegen gehabt. Er habe jedoch nur nach Köln wechseln wollen – sicher auch wegen Jalonen, der einer der bekanntesten finnischen Eishockey-Coaches ist und somit eine Art Magnet für Profis aus seinem Land.

Neben Veli-Matti Vittasmäki wird Kaski der zweite finnische Defensivmann der neuen Kölner Mannschaft sein, ein weiterer Landsmann ist Stürmer Juhani Tyrväinen, dessen Vertrag der KEC dem Vernehmen nach verlängert haben soll.

Ein zwar noch nicht bestätigter, aber sicherer Zugang für die Kölner Defensive ist der 22-jährige Luca Münzenberger, der nach drei Jahren beim US-amerikanischen College-Team der University of Vermont nach Köln zurückkehrt, wo er bereits für die Junghaie spielte. Damit stehen in der KEC-Defensive sechs Spieler unter Vertrag: Kaski, Vittasmäki, Brady Austin, Jan Luca Sennhenn, Maximilian Glötzl, Sten Fischer – und eventuell Moritz Müller.

Allerdings hat der 38-jährige Haie-Kapitän immer noch nicht bekannt gegeben, ob er ein weiteres Jahr für den KEC spielen wird oder nicht. Man kann davon ausgehen, dass der Verein, um dem Kader mehr Breite zu verleihen, unabhängig von Müllers Entscheidung einen weiteren Verteidiger verpflichten wird. Womöglich noch einen Finnen: In Gerüchten kursierte zuletzt der Name Valtteri Kemiläinen (33), zuletzt für Sparta Prag aktiv.

Für den Sturm unter Vertrag genommen haben die Haie bisher offiziell Dominik Bokk (25) und den Dänen Patrick Russell (32) sowie für das Tor Felix Brückmann (34). Noch nicht bestätigte Verstärkungen für die Offensive sind der Kanadier Nate Schnarr (26), der Deutsch-Tscheche Dominik Uher (32) und der Deutsch-Amerikaner Ryan MacInnis (29). Vermutlich wird der KEC somit mit acht von elf Ausländerlizenzen vdergeben haben, wenn in die neue Spielzeit beginnt – vorausgesetzt, der Kanadier Louis-Marc Aubry erhält vorher noch den heiß ersehnten deutschen Pass. Die nötigen Papiere dafür hat Aubry, der mit einer Deutschen verheiratet ist und seit 2017 in der DEL spielt, bereits Ende vergangenen Jahres eingereicht. Seitdem warten er und der Verein auf die Bewilligung.

Mit der Saisonvorbereitung beginnen die Haie Anfang August, die DEL-Spielzeit 2025/26 startet im September – das genaue Datum ist allerdings noch nicht bekannt.