Vorerst kümmern sich die Vizepräsidenten Franz Wunderlich, Holger Kirsch und Willy Scheer um die Geschicke des Drittligisten. Die Höhenberger suchen einen Kandidaten mit Lokalkolorit als Nachfolger von Pütz.
Nach Rücktritt von Präsident Günter PützEin Trio leitet den FC Viktoria Köln

Viktoria-Präsident Günter Pütz erklärte am Dienstagabend seinen Rückritt
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Unter dem Tagesordnungspunkt sieben gehörte Günter Pütz (71) das Wort, es war seine letzte Ansprache als Präsident des FC Viktoria Köln. Auf der jährlichen Mitgliederversammlung am Dienstagabend im schmucken und neu eingerichteten VIP-Pavillon trat Kölns erster Vorsitzende nach beinahe elf Jahren von seinem Amt zurück.
Es war ein emotionaler Moment für den Patron, der die Rechtsrheinischen seit dem 1. Juli 2012 angeführt hatte. „Die Jahre waren sehr schön, aber auch anstrengend“, sagt das kölsche Original rückblickend. „Die Entscheidung, als Präsident mit sofortiger Wirkung zurückzutreten, ist mir äußerst schwergefallen.“

Günter Pütz mit Fortuna-Präsident Hanns-Jörg Westdendorf vor dem Endspiel im Mittelrheinpokal-Finale im vergangenen Sommer.
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Es waren offenbar vorwiegend gesundheitliche Probleme, die den bekennenden Karnevalisten zu diesem Schritt veranlasst hatten. Der einstige Geschäftsführer der Kölner MMC Studios geht also ein halbes Jahr früher als geplant, bei den Neuwahlen des Präsidiums im kommenden Sommer wollte er ohnehin nicht mehr kandidieren.
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„Ich hatte eine aufregende Zeit bei der Viktoria, mit zwei unglaublich emotionalen Aufstiegen“, bemerkt der Vater von vier Kindern voller Rührung. „Aber jetzt hat der Verein ja auch genügend Zeit, einen Nachfolger für mich zu finden.“ Bis zu den nächsten Wahlen kümmern sich nun die drei Vizepräsidenten Franz Wunderlich, Holger Kirsch und Willy Scheer um die Geschicke des FC Viktoria. Dem Vernehmen nach wünscht sich der Verein einen Kandidaten mit Lokalkolorit als Nachfolger von Pütz – keine schlechte Idee für den familiär geführten FC Viktoria.
Ich hatte eine aufregende Zeit bei der Viktoria, mit zwei unglaublich emotionalen Aufstiegen
Ungeachtet dessen steht der Kölner Drittliga-Mannschaft am Samstag (15.30 Uhr, Helmut Kusserov Anlage) das letzte Pflichtspiel des Jahres bevor: Die Viktoria gastiert im Achtelfinale des Mittelrheinpokals beim FC Pesch aus der Mittelrheinliga. „Wir spielen auf einem kleinen Kunstrasenplatz, das ist schon eine große Umstellung für meine Jungs“, sagt Trainer Olaf Janßen.
Über die Favoritenrolle in diesem Pokalderby sollte angesichts des Zwei-Klassen-Unterschieds nicht diskutiert werden, zumal die Höhenberger in ihrer Liga seit nunmehr fünf Partien ungeschlagen sind und die letzten vier Begegnungen allesamt gewonnen haben. Janßen hat für die Erfolgsserie der vergangenen Wochen eine schlüssige Erklärung: „Wir lassen hinten mit unseren Riesen in der Dreierkette kaum etwas zu und erspielen uns vorne mit unseren zwei Angreifern selbst viele Chancen.“
Christoph Greger, Viktorias Innenverteidiger, fehlt am Wochenende aufgrund seines Platzverweises in der letzten Runde beim FC Hennef, ansonsten kann der Drittligist außer den Langzeitverletzten Jeremias Lorch (Kreuzbandriss) und Benjamin Hemcke (Schlüsselbeinbruch) auf den kompletten Kader zurückgreifen.