Das Team von Trainer Ali Meybodi ist die klar bessere Mannschaft und findet nach dem Abstieg aus der Landesliga zu einem versöhnlichen Abschluss.
Kölner KreispokalDeutz 05 feiert nach 4:0 gegen Blau-Weiß Köln den Titel

Okan Dönmez (links) traf für Deutz 05 im Endspiel um den Kreispokal.
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Die Sportvereinigung Deutz 05 ist der neue Pokalsieger im Fußballkreis Köln und folgt damit auf Titelverteidiger FC Pesch. Im Endspiel setzte sich der Landesliga-Absteiger gegen den künftigen Landesliga-Debütanten Blau-Weiß Köln mit 4:0 (1:0) durch.
Die Temperaturen schnellten am Sonntag noch einmal ordentlich in die Höhe und erreichten am Nachmittag auf dem Kunstrasen der Sportanlage des SV Gremberg-Humboldt Werte jenseits der 35 Grad Celsius. Während die Besucher an der Lenzwiese neben einem der raren Parkplätze im besten Fall noch ein schattiges Plätzchen fanden, blieb letzterer den Akteuren gänzlich verwehrt.
Blau-Weiß Köln mangelt es an der Feinabstimmung
Umso bemerkenswerter war die Präsenz beider Teams, die weder Laufwege noch Zweikämpfe mieden. Den besseren wie effektiveren Start in einem zerfahrenen ersten Durchgang erwischte Deutz, als Niklas Grob (33.) sich entschlossen den Weg durchs Spielzentrum bahnte, im Strafraum den Abschluss suchte und zur Führung traf. „Wir hatten vorher schon ein, zwei gute Gelegenheiten und hätten eigentlich früher in Führung gehen können“, meinte Deutz-Coach Ali Meybodi.
Blau-Weiß Köln indes war das Bemühen zwar nicht abzusprechen, jedoch blieb vieles Stückwerk, gepaart mit einer Vielzahl von technischen Fehlern, die wohl nicht allein auf die personelle Rotation von Trainer Sören Schmitz zurückzuführen sind. Die fehlende Feinjustierung dürfte eher mit dem beinahe vollzähligen Mannschaftstrip nach Amsterdam zusammenhängen, der einer finalgerechten Spielvorbereitung offensichtlich im Wege stand. „Man hat der Mannschaft angemerkt, dass sie in den letzten Tagen nicht im Training war. Die Abläufe haben nicht gepasst“, so Schmitz.
Insgesamt waren wir wirklich in allen Belangen überlegen und haben eine reife Vorstellung geboten
Blau-Weiß Köln wechselte zur Pause doppelt und bekam deutlich mehr Schwung in seine Aktionen. Den Treffer zog allerdings der Deutzer Ali Sandoghdar (58.), der einen Konter zum 2:0 veredelte. Als Rechtsverteidiger Ilias Koaibi (79.) das 3:0 nachlegte, war das Finale entschieden. Okan Dönmez (90.+3) machte mit dem 4:0 in der Nachspielzeit endgültig den Deckel drauf. „Deutz ist der verdiente Sieger, vielleicht um ein Tor zu hoch“, redete Schmitz nicht lange um den heißen Brei herum. „Wir waren insgesamt ziemlich ungefährlich.“
Umso zufriedener zeigte sich sein Pendant auf Deutzer Seite. „Insgesamt waren wir wirklich in allen Belangen überlegen und haben eine reife Vorstellung geboten.“ Nach dem Abstieg sei der Pokalsieg ein guter und wichtiger Moment, der Kraft geben werde, so Meybodi, der vor gut vier Wochen das Traineramt übernommen hatte und vier von fünf Pflichtspielen siegreich bestreiten konnte. „Die Mannschaft hat in dieser Zeit alles gegeben und darf mit einem guten Gefühl in die kurze Pause gehen.“
Neben Deutz und Blau-Weiß Köln ist ebenso der FC Germania Zündorf, der das kleine Finale bereits vor Wochen gegen Borussia Lindenthal-Hohenlind 3:1 gewann, für den Mittelrheinpokal qualifiziert.
Bereits in zehn Tagen starten die Deutzer in den ersten zweiwöchigen Teil der Saisonvorbereitung, ehe sich Ende Juli die zweite vierwöchige Trainingsphase anschließt. Fehlen werden dann Tobias Blum (Karriereende) und Thomas Idel, den es dem Vernehmen nach in die Rheinlandliga zum Ahrweiler BC und Trainer Mike Wunderlich zieht. Den Verein verlassen werden weiterhin Kohsei Maruki (Blau-Weiß Königsdorf) und Giancarlo Lorè (FC Hürth). Erste Neuverpflichtung ist Tolga Kiracti. Der 33-Jährige kommt vom Bezirksliga-Aufsteiger TFC Köln und spielte einst beim FC Pesch unter Ali Meybodi.