Leichtathletik-JuweleDiese vier Kölner Sprinter träumen von Olympia

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eutsche Jugendmeister in der Halle: Noah Müller (v. links), Timon Dethloff, Luban Haque und Noah Meier

Deutsche Jugendmeister in der Halle: Noah Müller (v. links), Timon Dethloff, Luban Haque und Noah Meier

Keine U-20-Sprint-Staffel war in diesem Jahr schneller als Luban Haque, Noah Müller, Noah Meier und Timon Dethloff.

Vom schnellen Trio zum rasanten Quartett: Seit der Verpflichtung von Luban Haque sorgen die Cologne Athletics als Staffel für Furore. Bei der U-20-Hallen-DM in Dortmund liefen Noah Müller, Noah Meier, Timon Dethloff und der Zugang aus Düsseldorf allen davon. Hinzu kamen Haques Medaillen über 200 (Gold) und 60 Meter (Bronze) sowie Meiers Vizetitel über 60 Meter Hürden.

Das sagt Trainerin Veronika Theill (33) über...

Den Staffel-Coup: „Die Jungs konnten sich eigentlich nur selbst schlagen, aber mit dieser Machtdemonstration über 4x200 Meter war nicht zu rechnen. 1:27,38 Minuten sind ein Brett, zumal alle Vier noch 2005er-Jahrgang sind. Weltweit ist in diesem Jahr keine U-20-Staffel schneller gelaufen.“

Den Teamspirit: „Sie haben dem Start entgegengefiebert – die Energie hat man gespürt. Zudem laufen beide Noahs und Timon seit der U 14 gemeinsam Staffel und verstehen sich blind.“

Das Selbstvertrauen: „Die Vier haben den Titel angekündigt und ich wollte sie nicht bremsen. In Deutschland wird Selbstvertrauen schnell als Arroganz ausgelegt, aber ich sage: Um Großes zu erreichen, muss man sich Großes vornehmen.“

Die Startreihenfolge: „Noah Müller fühlt sich wohl im Startblock; er kennt kein Lampenfieber, was angesichts einer Disqualifikation beim ersten Fehlstart enorm hilfreich ist. Luban war als 200-Meter-Spezialist prädestiniert als Schlussläufer und so mussten sich nur noch Noah Meier (Position zwei, Anm. d. Red.) und Timon einig werden.“

Die nächsten Ziele: „Bei der U-20-DM in Rostock wollen wir auch über 4x100 Meter das Maß aller Dinge sein. Bei der nächsten U-20-Hallen-DM wollen die Jungs den deutschen Rekord auf Klubebene (1:26,01 Minuten, d. Red.) angreifen.“

Noah Müller „ist ein begnadeter Klavierspieler“

Noah Müller: „Noah wäre ohne Sturz ins 60-Meter-Hürden-Finale eingezogen und wird künftig auch über 100 Meter für Furore sorgen. Man kann nur hoffen, dass er der Leichtathletik treu bleibt. Er ist auch ein begnadeter Klavierspieler, der als Halbamerikaner mit einem Musikstudium in den USA liebäugelt.“

Noah Meier: „Noah hat den größten Sprung gemacht. Er ist unser Mr. Zuverlässig: Wenn er im Training dabei ist, weiß ich, dass wirklich jemand zuhört. Abseits der Bahn kommt der Entertainer zum Vorschein: Wenn ich die Jungs mit dem Auto zum Wettkampf fahre, ist er der DJ. Er spielt alles von Schlager bis Pop – Hauptsache, gute Laune.“

Timon Dethloff: „Timon kann sich von allen am besten quälen. Er ist der geborene Wettkämpfer und ordnet dem Sport alles unter. Nicht nur wegen seiner U-18-EM-Teilnahme in Jerusalem (Platz fünf über 60 m Hürden, d. Red.) hat er die größte Erfahrung. Er und beide Noahs sind eng befreundet; umso schöner ist es, dass sie als Staffel gemeinsam Erfolge feiern können.“

Luban Haque hat „eine große Klappe und viel dahinter“

Luban Haque: „Luban hat seine Erfolge (unter anderem U-18-EM-Vierter über 200 m, Anm. d. Red.) fast nur seinem Talent zu verdanken. Er trainiert erst seit einem Jahr professionell und hat viel Luft nach oben. Bei ihm gilt: große Klappe, viel dahinter! Vor Dortmund hat er drei Medaillen angekündigt – und geliefert. “

Den Olympia-Traum: „Grundsätzlich dürfen alle vier von Olympia träumen. Luban ist ein Kandidat für die 4x100-Meter-Staffel. Über 110 Meter Hürden haben Noah Meier und Timon die beste Perspektive.“

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