Mit gesenktem Kopf und wortlos verschwand Dudu aus dem Stadioninneren in Richtung Umkleidekabinen. Viktoria Kölns Torhüter wollte nach dem 1:3 im DFB-Pokal-Erstrundenspiel am Sonntag gegen den SC Paderborn nichts sagen und hören – zu tief saß die Enttäuschung über das Geschehene.

Obwohl die Höhenberger in der zweiten Halbzeit kurz davor waren, sich nach einem Drei-Tore-Rückstand gegen einen Zweitligisten zurückzukämpfen, wird von dem Pokal-Nachmittag im Sportpark vor allem Dudus Patzer nach fünf Minuten in Erinnerung bleiben, als sich der Deutsch-Brasilianer am Fünfmeterraum zu viel Zeit ließ und sein Abschlag von Adriano Grimaldi ins Tor geblockt wurde. Viktorias Nummer eins ärgerte sich vermutlich am meisten über den Aussetzer – vor allem, weil das 0:2 (8.) und 0:3 (36.) noch in der ersten Halbzeit folgten.

Aufbauende Worte für Viktoria Kölns Keeper Dudu

Von seinen Teamkollegen und vom Coach gab es viele aufbauende Worte für den 26-Jährigen. „Kein Vorwurf an Dudu – wir wollen genau dieses Aufbauspiel“, stellte Trainer Marian Wilhelm klar. „Den Fehler nehme ich auf mich. Denn so ist unsere Spielidentität. So einen Fehler gibt es einmal pro Saison. Dass er dann heute und in dieser Situation auftritt, ist natürlich bitter.“ Viktorias Torhüter ist in vielen Spielen eine Art Libero und für gewöhnlich sehr sicher mit dem Ball am Fuß – das stellte er auch im weiteren Verlauf des Pokalduells unter Beweis.

Aus im DFB-Pokal

Viktoria Köln lädt Paderborn zum Toreschießen ein

Von

Christian Krämer

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„So etwas passiert, das ist ein Stück weit unserem Spiel geschuldet. Er ist nunmal viel am Ball. Dudu wird uns mit seinen präzisen Bällen von hinten in dieser Saison auch viele Tore vorbereiten“, sagte Kapitän Christoph Greger. Der Abwehrchef ist sich sicher: „Dudu wird aufstehen, das Selbstvertrauen hat er. Da mache ich mir keine Sorgen.“ Auch Jonah Sticker sprach dem Torhüter gut zu. „Wir wollen den Ball hintenraus spielen, das wissen allen. So etwas ist dann einfach Berufsrisiko, das kann passieren“, sagte der Defensiv-Allrounder.

Mittwoch im Verbandspokal gegen Germania Teveren

Die Viktoria möchte den Fokus möglichst wenig auf die zum Pokalaus führenden Fehler richten – vielmehr will die Mannschaft von Trainer Wilhelm das Positive aus der zweiten Halbzeit mitnehmen. Denn bereits am Mittwochabend geht es weiter, die Pokalsaison beginnt bei null, mit dem Verbandspokal-Erstrundenspiel beim Landesligisten Germania Teveren (19 Uhr).

„Wir haben es uns gegen Paderborn in der ersten Halbzeit verbaut, auch wenn wir in der zweiten Halbzeit ein geiles Spiel gemacht und den Leuten gezeigt haben, dass die Partie noch nicht vorbei ist und es sich lohnt, im Stadion zu bleiben. Darauf können wir aufbauen“, sagte Kapitän Greger. „Diese zwei Gesichter müssen uns eine Warnung sein. Wenn wir wie in der ersten Halbzeit spielen, werden wir auch in der Dritten Liga nicht bestehen. Wenn wir so auftreten wie in der zweiten, werden wir eine gute Rolle spielen.“

Coach Wilhelm erklärte: „Ich bin sehr stolz, dass die Mannschaft mit breiter Brust offensiv aus der Kabine geht und nicht nur darauf gespielt hat, hier kein Debakel zu kassieren. Das war Vollgas nach vorne, dann hat man auch gemerkt, was der Höhenberg für ein Stadion ist.“ Sticker sagte, dass die zweite Halbzeit Kraft für die nächsten Spiele geben könne.