SC West und Flittard stolpernGroße Überraschungen im Kölner Kreispokal

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Alessandro Puzzo, Trainer des FSV Köln 99 in der Kreisliga A

Der SC West scheiterte an Trainer Alessandro Puzzo und dem FSV Köln 99.

Der FSV Köln 99 kegelt den SC West aus dem Pokal. Drei Platzverweise gab es im Spiel zwischen FC Bosna und Gremberg-Humboldt.

In der dritten Runde des Fußball-Kreispokals sind einige Favoriten auf der Strecke geblieben. Von den teilnehmenden Landesligisten erwischte es die SpVg Flittard. Mühelos qualifizierten sich indes der FC Pesch und Borussia Lindenthal-Hohenlind für das bevorstehende Achtelfinale. Mit dem Neu-A-Kreisligisten Adler Dellbrück hatte Deutz 05 hingegen mehr Mühe als erwartet.

Für die große Überraschung sorgte ohne Zweifel der SSV Alkenrath aus Leverkusen, der Flittard mit 1:0 aus dem Wettbewerb kegelte. Das goldene Tor erzielte Roman Hanke (84.). Dass Alkenrath allerdings noch im Wettbewerb mitmischte, war einem Versäumnis des B-Kreisligisten Afrika FC Köln in der Runde zuvor geschuldet.

Afrika FC Köln setzt einen nicht spielberechtigten Akteur ein und scheidet aus

Die hatten nämlich das Leverkusener Stadtteil-Team nach drei Treffern von Vincenzo Bosa mit 3:2 das Nachsehen gegeben, allerdings unwissentlich, so heißt es, einen nicht spielberechtigten Akteur zum Einsatz gebracht. Das Sportgericht reagierte und wertete die Partie zugunsten Alkenraths.

Vergleichbar sensationswürdig setzte sich auch A-Kreisligist FSV Köln 99 gegen den klassenhöheren Bezirksligisten SC West Köln durch. Und dies, obwohl die Weidenpescher urlaubs- oder verletzungsbedingt ohne fünf Stammkräfte angetreten waren und nach einer Gelb-Roten Karte gegen Carl Müller eine gute Viertelstunde in Unterzahl spielen mussten. „Dabei wollte ich ihn kurz vor der zweiten Verwarnung vom Feld nehmen. Leider war ich bisschen spät dran“, sagt FSV-Trainer Alessandro Puzzo.

Für sein Team trafen Tom Kaschewsky, Dominik Strehlau und Yunus Karatas zum zwischenzeitlichen 3:0, ehe Messie Kiwala und Georgios Drongitis die spannende Endphase einläuteten. Allerdings hatte Michael Wald beim Stande von 3:1 einen an Kaschewsky verursachten Foulelfmeter nicht nutzen können. Am Ende blieb es jedoch beim 3:2 für den Underdog, der im Achtelfinale in Alkenrath antreten muss.

Tom Kaschewsky glänzt in neuer Rolle für den FSV Köln 99

Puzzos Spieler des Tages war Defensivspieler Kaschewsky, der aus der Not heraus das Weidenpescher Offensivspiel auf bemerkenswerte Weise belebte. „Tom ist für mich die Entdeckung des Spiels. Er hat es einfach gut gemacht. Er kann sich also schon mal mit der neuen Rolle anfreunden. Vielleicht ist das Toreschießen schon bald seine Paradedisziplin“, so Puzzo mit einem Schmunzeln. Kaschewsky war erst im Sommer von Borussia Lindenthal-Hohenlind II zum FSV gewechselt.

Insgesamt attestierte Puzzo seiner Elf eine „starke Teamleistung“. Der Pokal sei für ihn ein „Bonus-Wettbewerb“. Nach Alkenrath wäre Pesch ein möglicher Viertelfinal-Gegner. „Das wäre schön, aber eben auch eine Herkulesaufgabe“, meint Puzzo. Der Fokus liege jedoch ohnehin auf der Meisterschaftsrunde. „Wir wollen unter die ersten Fünf kommen.“

Trotz des 6:0-Erfolgs des FC Pesch beim FC Germania Mülheim und drei Treffern von Tugra Mercan hielt sich die Freude bei Neu-Trainer Abdullah Keseroglu in Grenzen. Oliver Nestor, gestandener Innenverteidiger und fast 32 Jahren eine wichtige Säule im Pescher Deckungsverbund, leistete sich nach nicht einmal einer Viertelstunde eine Unsportlichkeit, die Schiedsrichter Alexander Werne mit der Roten Karte ahndete.

Peschs Oliver Nestor fliegt vom Platz

Nestor wird seiner Mannschaft somit am Wochenende im Liga-Topspiel in Deutz fehlen. Im ersten Punktspiel der laufenden Saison gegen Schlebusch (1:2) hatte Nestor noch 90 Minuten auf dem Platz gestanden. Im Achtelfinale tritt Pesch beim TuS Stammheim an.

Insgesamt verlief die dritte Pokalrunde recht friedlich. Die meisten Platzverweise ereigneten sich in der Begegnung zwischen dem FC Bosna und SV Gremberg-Humboldt. Bosna beendete das Spiel nach einer Roten und einer Gelb-Roten Karte zu neunt, für Gremberg gab es eine Ampelkarte.

Kölner Kreispokal, 3. Runde:

SV Adler Dellbrück – SV Deutz 05 2:3 SV Agrippina Köln – TuS Roland Bürrig 4:3 SSV Vingst – Vorwärts Spoho 1:4 n.V. SC BW 06 Köln – FC Germania Zündorf 3:4 FC Germania Mülheim – FC Pesch 0:6 FSV Köln 99 – SC West Köln 3:2 SC Mülheim-Nord – SW Köln 2:6 TuS Köln rrh. – SC Borussia Kalk 0:5 SC Brück – SC Leverkusen 1:3 FC Bosna – SV Gremberg-Humboldt 2:3 n.V. ESV Olympia Köln – SV Schlebusch 1:3 SC Rondorf – TuS Stammheim 2:3 SSV Alkenrath – SpVg Flittard 1:0 SC Germania Ossendorf – SV Bergfried Leverkusen 0:7 SC Borussia Lindenthal-Hohenlind – Raderthal Kickers 11:1 SV Zollstock – Casa Espana 1:3

Kölner Kreispokal, 4. Runde (22. August)

Gremberg-Humboldt – Lindenthal-Hohenlind Stammheim – Pesch Bergfried Leverkusen – Zündorf Agrippina – Casa Espana SC Leverkusen – Schlebusch (alle 19.30 Uhr) Vorwärts Spoho – SW Köln (19.45 Uhr) Borussia Kalk – Deutz 05 Alkenrath – FSV Köln 99 (beide 20 Uhr)

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