Am Dienstagabend hat Viktoria Köln die beste Reservemannschaft Deutschlands zu Gast.
Viktoria KölnMarian Wilhelm schwört auf die Tiefe seines Kaders

Viktoria-Jubeltraube nach dem 3:0 durch Benjamin Zank, der unter seinen Mitspielern verschwunden ist.
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Nach seinem Tor zum 3:0-Endstand beim Sieg gegen Erzgebirge Aue am Samstag verschwand Benjamin Zank unter einer Traube jubelnder Mitspieler. „Da schlagen sie ihm fast den Kopf ein“, sagte Trainer Marian Wilhelm mit einem Lachen über seinen Drittliga-Premierentorschützen. Eingeleitet von Florian Engelhardt, vorbereitet von Meiko Sponsel, vollendet von Zank – der Treffer war eine Kombination dreier Joker. Und damit sinnbildlich für die in den kommenden Wochen bei Viktoria Köln geforderten Qualitäten. Denn bereits am Dienstag steht die nächste Herausforderung für die Rechtsrheinischen an, die formstarke TSG Hoffenheim II ist zu Gast im Sportpark Höhenberg (19 Uhr). In sechs Partien bis zum 4. Oktober benötigt die Viktoria die gesamte Tiefe ihres Kaders.
Marian Wilhelm kündigt Rotation an
Es werde eine größere Rotation von Spiel zu Spiel geben, kündigte Wilhelm an, „das ist gar nicht anders darstellbar“. Doch gerade die Leistung in Aue hat der Viktoria die Zuversicht gegeben, dass jeder Profi entscheidende Qualitäten auf den Platz bringen kann – selbst wenn in den verletzten Lars Dietz und Tyger Lobinger sowie dem nach Paderborn gewechselten Jonah Sticker drei Eckpfeiler des Teams fehlen. „Die Jungs haben gezeigt, was wir von der Bank bringen können“, lobte Wilhelm. Es sei „der Wahnsinn“, was Kaderplaner Valentin Schäfer und Sportchef Stephan Küsters in den vergangenen Transferperioden aus den bescheidenen Mitteln der Viktoria herausholen konnten. „Ich bin ihnen sehr dankbar – und werde diese Tiefe voll ausnutzen“, meinte Wilhelm.
Zank hat sich als Joker für die letzten Spielminuten bewährt, Sponsel ist für die rechte Schiene eine Option und Engelhardt kämpft um eine Rückkehr ins zentrale Mittelfeld, wo Leonhard Münst und Tobias Eisenhuth zuletzt prächtig harmonierten. „Eise verbindet seine defensive Zweikampfstärke mit seiner Ballsicherheit. Leo hat sich inzwischen auch toll im System eingefunden. Er ist ein Box-to-Box-Spieler mit großen Offensivqualitäten und einer hohen Laufbereitschaft“, so Wilhelm. Bei einigen Sommer-Zugängen geht es nun darum, sie durch Training und Spieleinsätze zu einer für 90 Minuten ausreichende Drittliga-Wettkampfform zu bringen.
Tyger Lobinger kehrt zurück
Für das Heimspiel am Dienstagabend wird Torjäger Lobinger in Viktorias Startelf zurückkehren. Der 26-Jährige hat seine muskulären Probleme überwunden – in Aue wollte Coach Wilhelm noch kein Risiko eingehen. Vize-Kapitän Lars Dietz ist nach seinem Muskelfaserriss zwar zurück im Training, jedoch noch keine Option für einen Einsatz. In Lobinger kehrt viel Wucht ins Kölner Angriffsspiel zurück. Gerade im Spiel gegen Zweitvertretungen eine wichtige Eigenschaft.
Hoffenheim II ist derzeit die beste Reservemannschaft im deutschen Fußball. Mit zehn Punkten aus fünf Spielen rangiert sie als Tabellenvierter einen Platz vor der Viktoria. Zuletzt gab es im Heimspiel gegen Verl nach einem Platzverweis in der 68. Minute noch drei Gegentore und eine 2:4-Niederlage. „Unser Plan soll es natürlich sein, das Spiel in Gleichzahl zu gewinnen“, so Wilhelm. Doch Viktorias Trainer warnt vor der Qualität des Gegners: „Ich weiß nicht, ob irgendjemand gerne gegen Hoffenheim spielt. Einfach, weil sie so gut sind. Das Team vereint hohe Intensität, fußballerische Qualität und für eine Reservemannschaft viel Reife. Es wird eine unfassbar schwere Aufgabe.“ Die TSG II gehöre zu den besten Mannschaften der Liga. „Für uns wird es darum gehen, gemeinsam viel zu leiden und auszuhalten. Gleichzeitig aber unsere Spielidee durchzubringen.“