KommentarPep Guardiola und Manchester City haben den Job erledigt, mehr nicht

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Pep Guardiola und der Henkelpott

Pep Guardiola und der Henkelpott

Der mit Milliarden erkaufte Erfolg des Scheich-Klubs kam eher spät als früh, doch das Spiel der arabischen Herrscher hat gerade erst begonnen.

Das Erfolgsrezept von Manchester City ist simpel. Von allem das Beste, egal, was es kostet. Seit die Herrscherfamilie aus Abu Dhabi die Mehrheitsanteile am Traditionsverein 2008 übernommen hat, war die einzig wirkliche Herausforderung, herauszufinden, was das Beste ist. Dass es dennoch 15 Jahre dauerte, bis sich die Milliarden-Ausgaben in den Champions-League-Pokal verwandelten, ist fast schon überraschend. Zumal der entscheidende Schritt, die Verpflichtung des Trainer-Genies Pep Guardiola, schon im Jahr 2017 erfolgte.

Man darf allen Beteiligten nach dem 1:0-Sieg über Inter Mailand kühl gratulieren. Sie haben ihren Job erledigt. Mehr nicht. Dass Fußball-Romantiker gehofft hatten, dieser Tag würde nie kommen, ist verständlich. Allerdings wäre es falsch, von einem Kultur-Schock zu sprechen. Seit es Fußball gibt, gibt es den Versuch, seine Seele mit schmutzigem Geld zu kaufen.

Das „Weiße Ballett“ von Real Madrid mit seiner nie wieder erreichten Dominanz des europäischen Fußballs zwischen 1955 und 1965 steht bis heute unter dem Verdacht, massiv von Diktator Francisco Franco unterstützt worden zu sein. Und der russische Oligarch Roman Abramowitsch hat die Champions-League-Trophäe zweimal in den Londoner Stadtteil Chelsea geholt. Die Diktatoren der Neuzeit sitzen im arabischen Raum und haben mit ihrem Spiel gerade erst begonnen.

Die größte Problem des Scheichs sind die anderen Scheichs

Alle Versuche, ihre Regel-Verletzungen mit dem naiven Werkzeug namens „Financial Fairplay“ abzuwehren, sind gescheitert. Aktuell laufen mehr als 100 Klagen gegen Manchester City wegen unzulässigen Geldzuflusses. Dass sich der Scheich von Abu Dhabi durch eine von ihnen stoppen lässt, ist unwahrscheinlich.

Seine größte Sorge gilt den wahren Konkurrenten: Dem Emir von Katar mit dessen Spielzeug Paris St.-Germain und dem saudischen Kronprinzen Salman, der mit Newcastle United in die Champions League einzog und über Mittelsmänner versucht, Manchester United zu kaufen. Sie alle haben unbegrenzte finanzielle Mittel und keine Scheu, sie einzusetzen.

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