Beim 72:92 gegen Bochum leistet sich das Team von Trainer Michael Koch zu viele Ballverluste und wird von einem unorthodox spielenden Gegner überrascht.
BasketballAuch die Verteidigung hilft den Bayer Giants Leverkusen nicht weiter

Donte Nicholas (links) fand bei den Bayer Giants Leverkusen nicht wie gewohnt zu seinem Rhythmus.
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Wenn ein Basketball-Team einen 2,18 Meter großen Mann in seinen Reihen hat, der auch mit dem Ball umgehen kann, ihn aber nicht einsetzt und stattdessen lieber mit einer deutlich kleineren Besetzung auf dem Parkett unterwegs ist, dann bringt das auch eine Herausforderung für den Gegner mit sich.
Diese Erfahrung machten am Freitagnachmittag die Bayer Giants Leverkusen bei ihrem Heimdebüt in der Pro A gegen den VfL SparkassenStars Bochum. Max Brackmann, mit 2,18 Metern der einzige Center mit Gardemaß, saß sich während der kompletten 40 Minuten seinen Allerwertesten auf den Stühlen der Auswechselspieler platt.
Stattdessen sorgten deutlich kleinere, aber dennoch physisch sehr starke Akteure auf seiner Position für Wirbel. Die Giants mit Dennis Heinzmann (2,16 Meter) und Sören-Eyke Urbansky (2,13 Meter) kamen mit dieser Strategie der Gäste überhaupt nicht klar. Weder offensiv noch defensiv. Zwar starteten die Leverkusener mit Heinzmann-Punkten in die Partie, doch ansonsten fanden die Langen der Bayer-Korbjäger kaum statt.
Das galt aber phasenweise auch für alle anderen Giants. Beim 72:92 gegen das Team aus dem Ruhrgebiet blieb Donte Nicholas dieses Mal blass, John Williams die ersten 17 Minuten ohne Punkt, Ricardo Lynch sogar zwei komplette Viertel ohne Korberfolg. Dafür produzierten die Giants im Verbund eine Unmenge an Ballverlusten (24), gaben damit – neben ihrer oft zu nachlässigen und langsamen Defense – Bochum ein ums andere Mal die Möglichkeit zu leichten Körben.
Unsere Verteidigung hat nicht so funktioniert, wir haben es Bochum zu einfach gemacht. Sie haben bei uns für ihre Punkte nicht hart arbeiten müssen
„Ich dachte, wir hätten uns nach dem Karlsruhe-Spiel, in dem wir nur in den letzten zwei Minuten weggebrochen sind, mehr an die Art, wie in der Pro A gespielt wird, gewöhnt. Dann hat uns aber mit Bochum eine Mannschaft erwischt, die vielleicht noch ein bisschen unorthodoxer spielt als viele andere. Ohne Center, dafür mit einem Vierer und mit einem Flügel auf der Fünf. Das hat uns wehgetan. Unsere Verteidigung hat nicht so funktioniert, wir haben es Bochum zu einfach gemacht. Sie haben bei uns für ihre Punkte nicht hart arbeiten müssen“, erklärte Giants-Coach Mike Koch.
20 Würfe mehr durften die Gäste nehmen. Das war schon eine Hausnummer, die von den Bayer-Basketballern auch nicht mit ihrer besseren Trefferquote wettgemacht werden konnte. Auch wegen der hohen Anzahl an Ballverlusten. „Das war schon letztes Jahr in der Pro B häufiger unser Problem, was wir aber mit unserer Defense ausgleichen konnten“, so Koch. In der Pro A warten jedoch zum Teil deutlich stärkere Akteure auf die Giants. Die Defense wird in diesem Jahr nicht mehr so viel herausreißen können.