Beim 81:123 hat das Team von Trainer Michael Koch mit verschiedenen personellen Schwierigkeiten zu kämpfen.
BasketballBayer Giants Leverkusen sind in Hagen nicht konkurrenzfähig

Dennis Heinzmann (r.) von den Bayer Giants Leverkusen während der Partie in Hagen.
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Dieses Spiel der zweiten Basketball-Bundesliga (Pro A) werden die Bayer Giants und ihr Gegner Phoenix Hagen nicht so schnell vergessen. Während die Hagener im Rückblick auf das 123:81 (60:32) positiv auf das alte West-Derby zurückblicken, kann der Blick der Leverkusener nur getrübt sein. Obwohl: Es gab auch positive Aspekte bei der deklassierenden Pleite.
Vor knapp 3100 Zuschauern in der Ischeland-Halle mussten die Giants nicht nur auf John Williams und den Langzeitverletzten C.J. Oldham, sondern auch noch auf Sebastian Brach verzichten. Damit war der Kader, auf den Coach Mike Koch setzen konnte, auf acht Spieler geschrumpft. Inklusive Calin Nita, der eigentlich in der zweiten Mannschaft hätte auflaufen sollen.
Luca Kahl verletzt sich und Dennis Heinzmann scheidet mit zwei Technischen Fouls aus
Doch es sollte noch schlimmer kommen: Hagen führte nach drei Minuten mit 7:0, als Luca Kahl bei einer Reboundsituation auf den Boden krachte. Nach kurzer Behandlungspause war klar: Kahl würde nicht mehr weitermachen können. Damit fehlte der dritte Guard. Donte Nicholas, der beim Stand von 0:13 den ersten Leverkusener Korb erzielte, hatte nach drei Minuten bereits zwei Fouls auf seinem Konto.
Nicholas sorgte fast im Alleingang dafür, dass sein Team zur Freude der 50 mitgereisten Fans mit einem 10:0-Lauf auf 10:13 verkürzte. Danach setzte sich Hagen aber wieder ab. Etwas untergegangen in dieser Phase war ein Technisches Foul wegen Meckerns gegen Center Dennis Heinzmann. Kurz vor Ende des ersten Viertels musste plötzlich Calin Nita das Parkett verlassen. Große Fragezeichen allerseits, bis sich geklärt hatte, dass der Junioren-Auswahlspieler Rumäniens, der auch im Besitz eines deutschen Passes ist, in der Mannschaftsliste mit einem „E“ für „europäischer Spieler“ eingetragen war und somit nur die US-Akteure Nicholas, Lynch und Langley entlasten konnte.
Im zweiten Viertel gestalteten die Giants die Partie bis zum 28:41 ausgeglichen, bis Heinzmann nach einer blöden Aktion – er hatte nach seinem ersten und dann auch einzigen Korb den Ball ins Aus geschlagen und damit einen schnellen Einwurf Hagens verhindert – sein zweites Technisches Foul kassierte. Damit hatte der 2,16 Mann Feierabend. Ein massiver Verlust für die Giants. Ab da war klar: Nur noch Sören-Eyke Urbansky und Viktor Ziring standen als deutsche Spieler bereit und mussten fortan durchspielen. Hagen nutzte dies gnadenlos aus und setzte sich auf 60:32 ab. Die Partie war entschieden.
Nun zum Positiven: Die Giants wehrten sich im dritten Viertel mit allem, was sie hatten, gewannen diesen Abschnitt sogar mit 31:29. Ricardo Lynch, Ziring und Urbansky punkteten fleißig. Dieser Widerstand hatte aber Kraft gekostet. Die Gastgeber spielten ihre Überlegenheit gegen kraftlose Leverkusener locker aus und schraubten den Vorsprung auf 42 Punkte.
Wir waren heute nicht konkurrenzfähig, und das aus verschiedenen Gründen. Gründe, die wir nicht beeinflussen konnte, aber auch Gründe, die in unserem Einfluss lagen
„Wir waren heute nicht konkurrenzfähig, und das aus verschiedenen Gründen. Gründe, die wir nicht beeinflussen konnte, aber auch Gründe, die in unserem Einfluss lagen“, fasste Coach Koch nach dem Spiel bedient zusammen. Bei den Giants wird nach dieser Partie Gesprächsbedarf bestehen. In Sachen Heinzmann, in Sachen Nita.
Bayer Giants: Lynch (20), Ziring (15), Nicholas (15), Urbansky (13), Langley (10), Nita (6), Heinzmann (2), Kahl.

