80:94 gegen BochumBayer Giants verlieren nach Heimpleite weiter an Boden

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Kadre Gray von den Bayer Giants

Kadre Gray war mit 19 Punkten erfolgreichster Werfer der Giants gegen Bochum.

Es geht weiter bergab: Die Leverkusener Basketballer müssen im Kellerduell der Zweiten Liga ein 80:94 gegen Bochum hinnehmen.

Der Zuschauerzuspruch am Dienstagabend zur Partie der Bayer Giants gegen den VfL SparkassenStars Bochum war erstaunlich groß: 1280 Zuschauer– darunter 100 aus Bochum – hatten den Weg in die Ostermann-Arena gefunden, um dem Kellerduell der zweiten Basketball-Bundesliga (Pro A) beizuwohnen. Jubeln durften am Ende die Bochumer. Ihr Team hatte mit 94:80 (43:35) gewonnen. Und das auch verdient.

Die Bayer Giants mussten kurzfristig auf Dejan Kovacevic verzichten. Oberschenkelprobleme verhinderten den Einsatz des Centers/Power Fowards, der am Dienstag 26 Jahre alt wurde. Doch das Fehlen des längsten Leverkuseners sollte in diesem Duell nicht das spielentscheidende Problem werden, denn die Gäste waren auf der großen Position zumindest an diesem Abend nicht dominant. Es waren vielmehr die kleineren Akteure, die in dieser Partie die Richtung vorgaben.

Bayer Giants treffen nicht aus der Distanz

Die Giants führten zu Beginn ein paar Mal (3:0, 7:5), kassierten dann aber einen 0:11-Lauf von 14:14 (7. Minute) auf 14:25. Drei Ballverluste, eine miese Trefferquote – das waren die Defizite der Gastgeber. Dreier wollten nicht fallen, egal wie frei sie auch waren.

Das setzte sich im zweiten Viertel fort. Dennoch blieben die Leverkusener in Reichweite des VfL, konnten zwischenzeitlich auf fünf Punkte verkürzen (22:27, 33:38). Hätte man nur zwei oder drei Dreier mehr getroffen, hätte man Bochum stärker in Verlegenheit gebracht. So aber stand zur Pause beim 35:43 eine Bilanz von zwei Treffern bei 18 Versuchen in der Statistik verzeichnet: 11 Prozent.

Uns fehlt es auf bestimmten Positionen an Qualität. Das hat man wieder gesehen
Giants-Trainer Hansi Gnad

Das sollte sich nach dem Seitenwechsel zumindest kurzfristig ändern: Als Marius Stoll innerhalb einer Minute zwei Distanzwürfe versenkte, wiesen die Anzeigetafeln nur noch einen 48:50-Rückstand auf. Die Fans der Giants hatten endlich Grund zur Hoffnung und Anlass zum Jubeln. Kurzfristig.

Leverkusener Euphorie verpufft schnell

Keine zwei Minuten später war die Euphorie schon wieder verpufft, denn der VfL hatte mal eben drei Dreier getroffen. Dazu kamen noch weitere Körbe der Gäste, damit wurde ein 14:0-Run produziert. Aus dem 48:50 war ein 48:64 geworden. Mit 55:68 ging es in die letzte Viertelpause.

Trotz der weiter laufenden Misere aus der Distanz (Haris Hujic 0/10, Xavier Bishop 1/5, Joel Lungelu 0/4, Robert Drijencic 0/3) und einer großen Portion Pech – ein paar Mal drehte das Leder auf dem Ring seine Runden, um dann doch wieder den Weg nach Außen zu nehmen anstatt durch den Ring zu fallen – kämpften sich die Bayer-Basketballer im letzten Viertel wieder heran. 5:57 Minuten waren noch zu spielen, als Hujic mit drei Freiwürfen auf 66:73 verkürzte. Es wurde wieder laut in der Halle.

Die Giants hatten auch die Chancen, um noch näher heranzukommen, doch sie nutzten sie nicht. Auch als Gray bei einer Restspielzeit von 3:42 Minuten zum 71:80 abschloss, war die Begegnung noch nicht entschieden. Bochums überragender Neuzugang Crockett (29 Punkte) konterte zum 71:83, danach verloren die Giants noch zwei Mal den Ball; das war es dann.

Kadre Gray kommt auf 19 Punkte

Kadre Gray punktete mit 19 Zählern, davon allerdings 13 erst im letztem Viertel und die anderen sechs im ersten Viertel, am besten. Der Rest blieb offensiv unterdurchschnittlich. In der Defensive kam man zu oft zu spät; dies ermöglichte den Gästen eine Trefferquote von 48 Prozent aus dem Feld. Bei den Giants waren es 39 Prozent.

Die Quote aus der Distanz war bei sieben Treffern von 35 Versuchen ganz schlecht. Das Reboundverhältnis zeigte sich recht ausgeglichen. Hervorzuheben ist die Moral der Giants, die nie aufsteckten. Aber auch die reichte nicht, um im Kellerduell Boden gutzumachen.

Deutlich wurde aber auch wieder, dass es bei den Importakteuren in der Summe an Qualität nicht reicht, um die Mannschaft anzuführen. Abdul Mohamed ist zu harmlos, Marc Fortin spielerisch limitiert. Und die Rolle der Importspieler wird noch wichtiger, wenn die deutschen Spieler schwächeln.

„Uns fehlt es auf bestimmten Positionen an Qualität. Das hat man wieder gesehen. Dazu kam noch der Ausfall von Dejan, der einiges durcheinandergeworfen hat“, so Coach Hansi Gnad.

Bayer Giants: Gray (19), Bishop (10), Fortin (9), Jostmann (9), Hujic (9), Merz (6), Stoll (6), Mohamed (6), Drijencic (4), Lungelu (2), Litera, Gnad (n.e.)

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