Leverkusener BasketballerDie ernüchternden Statistiken rund um den Abstieg der Giants

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29.04.2023, Basketball-Bayer Giants-VFL Kirchheim

Dennis Heinzmann (Bayer)

Foto: Uli Herhaus

Der Ausfall von Dennis Heinzmann (vorne) traf die Bayer Giants hart.

Hinter den Bayer Giants liegt eine Horror-Saison. Ziel für 2023/24 ist der direkte Wiederaufstieg. Doch dafür muss alles besser werden.

Nach der Saison ist vor der Saison. Daher ist es nicht verwunderlich, dass sich die Planungen der Bayer Giants schon längst mit der nächsten Spielzeit in der ProB beschäftigen. Vom alten Kader werden wohl nicht mehr viele Akteure im Bayer-Trikot auflaufen. Auch das ist nicht überraschend.

Ob überhaupt einer der aktuellen Akteure in der ProB an den Start gehen wird, soll sich in den nächsten Wochen klären. Fakt ist: Die Imports Nick Hornsby, Kadre Gray, TreVion Crews und Abdul Mohamed sind schon wieder in ihre Heimat abgereist. Mit anderen Spielern werden aktuell Gespräche geführt, wobei die Giants-Verantwortlichen hoffen, in Kürze ein oder zwei namhafte Verpflichtungen bekanntgeben zu können. „Wir wollen den sofortigen Wiederaufstieg in die ProA“, erklärt Geschäftsführer Henrik Fronda unmissverständlich.

Trainer Hansi Gnad trägt eine Mitschuld am Abstieg

Headcoach Hansi Gnad nutzt derweil ein paar freie Tage, um etwas Abstand von der auch für ihn schlimmen Saison zu gewinnen. Schließlich stand auch Gnad in der Kritik, gingen doch die Verpflichtungen der ersten, nicht eingeschlagenen Importspieler auf sein Konto.

Aber auch als Hornsby, Gray, Crews und de Oliveira unter Vertrag genommen wurden, lief es auf Dauer nicht besser. Es waren nicht nur die Nerven, die nicht mehr mitspielten. Es fehlte an Teamplay, mitunter an Einsatz und auch immer wieder an Qualität, um mehr als neun Partien zu gewinnen. Das zeigen auch diverse Auszüge aus den Statistiken.

So haben die Giants in der Hauptrunde die drittmeisten Dreier (944) aller Mannschaften genommen, dabei die schlechteste Trefferquote (32,1 Prozent) der Liga aufgewiesen. Ein krasser Gegensatz zu den vergangenen Spielzeiten, bei denen Leverkusens Distanzschützen stets zu den besseren der ProA zählten.

Haris Hujic kann Erwartungen nicht erfüllen

Ein Paradebeispiel der negativen Ausprägung war dabei Haris Hujic, von dessen Rückkehr man sich viel versprochen hatte. Doch Hujic, der zwischenzeitlich angeschlagen war, konnte nicht an seine alten Leistungen in Leverkusen anknüpfen. Symptomatisch dafür seine Dreierquote: Von 257 Würfen – keiner in der Liga versuchte es häufiger aus der Distanz – landeten nur 85 (33 Prozent) im gegnerischen Korb. Für sein Potenzial zu wenig.

Betrachtet man die Zweierwürfe, bietet sich für das Team ein anderes Bild. Mit 54,3 Prozent halten die Giants die fünftbeste Trefferquote, allerdings nahmen nur zwei andere Mannschaften weniger Würfe. Das lässt vermuten, dass ein größerer Fokus auf Zweier erfolgversprechend gewesen wäre. Zur Gesamttrefferquote: Nur ein Team traf noch schlechter als die Bayer-Basketballer, die lediglich 44,4 Prozent ihrer Würfe ins Ziel brachten.

Nicht nur die Leverkusener Offensive war schlecht

Will man möglichst viele Spiele gewinnen, sollte man nicht nur gut treffen, sondern auch stark verteidigen. Das war zu oft nicht der Fall. Auch dies belegt die Statistik: Das Team von Gnad hat die viertmeisten Punkte kassiert (2992). Auch im Rebounding sind die Giants im Ranking im Keller zu finden. Mit 1150 Rebounds weisen sie den drittschlechtesten Wert der Konkurrenz auf. Die gleiche Platzierung nehmen die Leverkusener bei den Assists ein.

Wenn Schwenningen, das ein Spiel weniger ausgetragen hat, diese Partie auch noch gespielt hätte, wären die Bayer-Akteure auf dem vorletzten Rang bei den Korbvorlagen gelandet. In der Kategorie „geblockte Würfe“ waren nur vier Teams schlechter. Wie beim Rebounding, ist auch hier das Fehlen von Dennis Heinzmann deutlich bemerkbar. Bei der Anzahl der Ballverluste landete Bayer auf Rang zwölf.

Alles muss in der kommenden Saison besser werden, wollen die Giants in der Spielzeit 2024/25 wieder in der ProA an den Start gehen. Die Verpflichtungen müssen einschlagen, zudem wäre die Rückkehr von Center Heinzmann enorm wichtig.

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