Mercedes-TestfahrerDieses Formel-1-Team streicht Mick Schumacher von der Liste

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Testfahrer Mick Schumacher aus Deutschland vom Team Mercedes in der Box. Der Ersatzpilot des Werksteams darf in der kommenden Woche bei Reifentests in Barcelona den Mercedes fahren.

Mercedes-Testfahrer Mick Schumacher will unbedingt wieder ein festes Cockpit in der Formel 1 besetzen.

Auf der Suche nach einem Cockpit in der Königsklasse liefert der Sohn von Michael Schumacher Akkordarbeit ab.

Bei Reifentests in Barcelona hat Mick Schumacher Akkordarbeit geleistet. Der Sohn von Michael Schumacher hat bei seiner ersten Ausfahrt in einem Formel-1-Rennwagen nach 200 Tagen Blut geleckt.

Die 707 Kilometer im Silberpfeil schienen dem 24-Jährigen wenig ausgemacht zu haben. Mick Schumacher lächelte in die Kamera und zeigte den Surfergruß.

Mick Schumacher liefert Akkordarbeit für Mercedes in Barcelona ab

„Ich hatte eine großartige Zeit und hoffe, dass ich irgendwann wieder in einem Auto sitzen werde. Ich habe jede Sekunde genossen“, sagte Schumacher, der am Mittwoch beim nicht-öffentlichen Test für Formel-1-Reifenhersteller Pirelli satte 152 Runden und damit mehr als zwei Renndistanzen auf dem Circuit de Barcelona-Catalunya im W14 abspulte.

„Gefahren“ war Schumacher den schwarzen Silberpfeil zuvor nur im Simulator in der Mercedes-Fabrik in Brackley, nun hat er einen Abgleich mit der Realität. „Diese Erfahrung wird mir in meiner Rolle definitiv zugute kommen. Ich weiß jetzt besser, worauf ich achten und woran ich arbeiten muss“, resümierte Schumacher und verwies auf ein verbessertes Verständnis für die Abläufe des Teams an der Strecke. Dieses sei „ein Schlüsselfaktor“ für den Fall, dass er einmal die Stammpiloten Lewis Hamilton oder George Russell vertreten müsse.

Mick Schumacher auf der Suche nach Stammcockpit

Doch Schumacher will nicht auf Dauer in der zweiten Reihe stehen, auch wenn er für seine harte Arbeit im Simulator zuletzt von Rekordweltmeister Hamilton mit reichlich Lob bedacht wurde. Bei Mercedes aber sind die Türen zu.

Hamilton steht mit 38 Jahren vor einer weiteren Vertragsverlängerung, Russell ist nur ein Jahr älter als Schumacher, bereits Grand-Prix-Sieger und nicht zuletzt aufgrund seiner Konstanz gesetzt.

Red Bull zeigt Mick Schumacher die kalte Schulter

Schumacher muss sich für 2024 umschauen, die Fahrt in Barcelona hat ihm dabei - auch wenn sie hinter verschlossenen Türen stattfand - eine gewisse Sichtbarkeit verschafft. Die Optionen in der Formel 1 sind aber rar, die wahrscheinlichste Option ist der Mercedes-Motorenkunde Williams, wo sich der US-Amerikaner Logan Sargeant in seinem Rookiejahr noch in der Findungsphase befindet.

Unterdessen ist durchgesickert, dass Franz Tost den Sohn von Michael Schumacher nur zu gerne zu AlphaTauri, das ebenfalls dem österreichischen Energydrink-Herstellers Red Bull gehört, gelotst hätte. „Bis Monza war völlig unklar, wer unser Fahrer wird. Und da habe ich logischerweise an Mick Schumacher gedacht“, gibt der Österreicher in einem TV-Interview zu.

AlphaTauri-Chef machte sich für Mick Schumacher stark

Am Ende sprach Red Bull ein Machtwort und entschied sich gegen Mick Schumacher. Stattdessen wurde Nyck de Vries für den italienischen Rennstall AlphaTauri verpflichtet.

Der Niederländer konnte in den ersten Rennen kaum überzeugen und fuhr der Konkurrenz nur hinterher. Gerüchte über eine Ablösung von de Vries machten im Fahrerlager der Formel 1 schnell die Runde, auch Mick Schumacher wurde als Nachfolger gehandelt.

Ralf Schumacher schießt gegen Red-Bull-Motorsportdirektor Dr. Helmut Marko

Dr. Helmut Marko, Motorsportdirektor von Red Bull, stellte jedoch klar, dass Mick Schumacher für Red Bull kein Thema sei. Das störte auch Ralf Schumacher, der bereits vor ein paar Wochen abfällig Kommentare Richtung Marko abgab.

„Helmut Marko scheint mit dem Namen Schumacher ein Problem zu haben, obwohl ich mit ihm einen guten Austausch habe“, ärgerte sich der 47-Jährige im Interview. (mbr/sid)

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