Nach Überraschungserfolg bei Paris-RoubaixRadsport-Nachwuchshoffnung De Decker mit 22 Jahren gestorben

Lesezeit 2 Minuten
Der belgische Radprofi Tijl De Decker wurde nur 22 Jahre alt.

Der belgische Radprofi Tijl De Decker wurde nur 22 Jahre alt. Der Fahrer vom Team „Lotto Dstny“ ist nach einem schweren Trainingunfall gestorben.

Der 22-jährige Tijl De Decker galt als eines der größten Talente im Radsport. Er hatte vor seinem Tod tagelang im Koma gelegen.

Eines der größten Talente im Radsport ist tot: Der belgische Rennfahrer Tijl De Decker ist am Freitag an den Folgen eines schweren Verkehrsunfalls gestorben. Er wurde nur 22 Jahre alt. Erst vor wenigen Wochen war bekannt geworden, dass der talentierte De Decker in der kommenden Saison den Schritt zum Profiteam „Lotto Dstny“ machen würde.

Der gebürtige Antwerpener war am Mittwoch bei einem Trainingsunfall in der nahegelegenen Gemeinde Lier „heftig auf das Heck eines Autos geprallt“, heißt es in einer Mitteilung von „Lotto Dstny“. Er sei ins Krankenhaus von Lier gebracht worden, bevor er ins Universitätsklinikum von Antwerpen verlegt worden sei. De Decker lag aufgrund seiner Verletzungen bereits im künstlichen Koma.

Radsport: Belgischer Nachwuchsstar Tijl De Decker stirbt nach schwerem Verkehrsunfall

De Decker gehörte nach den belgischen Radsport-Stars um Ex-Weltmeister Remco Evenepoel und den mehrfachen Tour-de-France-Etappensieger Wout van Aert zu den größten Radsporthoffnungen des Landes. Der 22-Jährige hatte in seiner ersten Saison im Nachwuchsteam von „Lotto Dstny“ direkt mit mehreren guten Leistungen überzeugen können.

Der 22-Jährige gewann im April das prestigeträchtige Nachwuchsrennen des Radsport-Klassikers Paris-Roubaix und nahm auch am Nachwuchsrennen des Giro d'Italia teil. Zudem gewann er eine Etappe bei dem Radrennen Tour de Taiwan, zugleich sein erster Sieg bei einem Profi-Rennen.

„Wir sind erschüttert über den Verlust unseres Radfahrers“, sagte Team-CEO Stéphane Heulot, in einem Statement von „Lotto-Dstny“. „Tijl hat in diesem Jahr große Fortschritte gemacht und wir haben an seinen Wachstumsspielraum geglaubt. Der Aufstieg in das Profiteam war eine logische Entscheidung. [...]“, erklärte Heulot weiter. Teamkollege Andreas Kron widmete seinen Etappensieg bei der Vuelta a Espana dem gestorbenen De Decker.

Tijl De Decker überrascht bei Paris-Roubaix - zweiter tödlicher Rad-Unfall in wenigen Monaten

„Mit großer Trauer müssen wir heute den Tod von Tijl de Decker nach seinem Trainingsunfall am Mittwoch bekanntgeben. Das Team ist untröstlich über diese Nachricht und sendet all seine Liebe und Gedanken an Tijls Familie und Angehörige in dieser unglaublich schwierigen Zeit“, teilte „Lotto-Dstny“ am Freitag mit.

Der Tod De Deckers folgt nur wenige Wochen, nachdem auch der Schweizer Radprofi Gino Mäder gestorben war. Der 26-Jährige hatte nach einem schweren Sturz bei einer Abfahrt der Tour de Suisse im Juni mehrere Wochen um sein Leben gekämpft. Am 16. Juli erlag Mäder, der für das Team „Bahrain-Victorious“ an den Start gegangen war, seinen schweren Verletzungen. (shh)

KStA abonnieren