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Ohne Aberglaube in die „Revanche“Kölner Draisaitl will endlich den Stanley Cup

Lesezeit 3 Minuten
Leon Draisaitl spricht bei einer Pressekonferenz der Western Conference Final in Dallas, Texas.

Leon Draisaitl spricht bei einer Pressekonferenz der Western Conference Final in Dallas, Texas.

Leon Draisaitl greift erneut nach dem Stanley Cup. Der Eishockeystar will gegen einen altbekannten Gegner endlich seine NHL-Karriere krönen. 

Leon Draisaitl lächelte grimmig, dann legte er demonstrativ eine Hand an den Sockel des Silberpokals. Eigentlich hält sich der Aberglaube, dass es Unglück bringt, die Trophäe des Gewinners der Western Conference vor der NHL-Finalserie anzufassen. Doch ein Jahr nach dem bitteren Scheitern kurz vor dem Ziel soll diesmal eben alles anders sein bei Draisaitl und den Oilers - und der Stanley Cup endlich zurück nach Edmonton kommen.

„Letztes Mal haben wir den Pokal nicht angefasst und verloren, diesmal berühren wir ihn und gewinnen hoffentlich“, sagte Draisaitls kongenialer Sturmpartner Connor McDavid mit Blick auf die Finals (ab Donnerstag, 2 Uhr MESZ), in denen wie schon im Vorjahr die Florida Panthers warten. Der 4:1-Erfolg in der Halbfinalserie, den die Oilers mit einem 6:3 gegen die Dallas Stars perfekt machten, gibt Auftrieb. „Es ist schön, eine Art Revanche zu kriegen. Wir werden bereit sein“, sagte Draisaitl.

Oilers dieses erneut Chance auf den Titel

Zuvor hatte der Kölner wie so oft geglänzt und seinem Team dabei geholfen, den vorletzten Schritt zu gehen. Draisaitl gelangen im entscheidenden Spiel in Dallas zwei Assists, in den fünf Halbfinalspielen schaffte der beste Torschütze der regulären Saison insgesamt neun Scorerpunkte. Die Treffer für die Oilers in Spiel fünf erzielten Corey Perry (3.), Mattias Janmark (8.), Jeff Skinner (9.), Connor McDavid (35.), Evander Kane (43.) und Kasperi Kapanen (60.).

Fast unverschämt souverän präsentierten sich die Oilers dabei in der hitzigen Atmosphäre auf gegnerischem Eis. Weshalb sie sich nun dazu in der Lage sehen, ihr Trauma aus dem Vorjahr zu überwinden. Einen 0:3-Rückstand in der Serie hatten sie damals noch ausgeglichen - und verloren dann das entscheidende siebte Spiel mit 1:2. Statt Draisaitl und Co. stemmten die Panthers den heiß begehrten Stanley Cup, dieses 16-Kilo-Monstrum von einem Pokal, in die Luft.

Draisaitl spricht positiv über Kader

„Wir kennen sie gut. Sie sind stark, aber wir sind auch ein wirklich gutes Team“, sagte Draisaitl nun. Und warum diesmal alles besser wird, erklärte er auch noch: Die Tiefe des Kaders, sagte der 29-Jährige, sei „unglaublich. Wir spielen im gesamten Lineup sehr gutes Eishockey. Genau das brauchst du in dieser Phase. Bislang haben wir einen großartigen Job gemacht.“

Draisaitl und Co-Superstar McDavid haben aktuell tatsächlich viel mehr Unterstützung als im Vorjahr. Alleine die sechs verschiedenen Torschützen in Dallas sprechen eine deutliche Sprache. Zudem scheint das Team gereift. Man habe viel aus der Finalserie 2024 gelernt, sagte McDavid: „Dieses Jahr fühlt sich das alles schon normal an.“

Einiges spricht also dafür, dass es nun wirklich klappt - auch die Buchmacher sehen die Oilers, deren Fans seit 35 Jahren nach dem sechsten Titel in der Franchise-Historie lechzen, knapp favorisiert. Für Deutschlands besten Eishockeyspieler wäre es im elften Anlauf die Krönung seiner Weltkarriere. Darauf liegt Draisaitls voller Fokus - für Aberglaube bleibt kein Platz. (sid)