Nach Vorfällen mit Rostock-FansUnternehmen bietet Geld für verschonte Klos in St. Pauli

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Beim bisher letzten Duell auf dem Hamburger Kiez kam es zu schweren Ausschreitungen mit Fans aus Rostock.

Beim bisher letzten Duell auf dem Hamburger Kiez kam es zu schweren Ausschreitungen mit Fans aus Rostock.

Das Aufeinandertreffen zwischen St. Pauli und Rostock gilt als Hochsicherheitsspiel mit großer Bedeutung.

Fans von Hansa Rostock müssen rund um das brisante Spiel beim FC St. Pauli (Freitag, 18.30 Uhr/Sky) mit mobilen Plastik-Klos vorliebnehmen. Nach den Ausschreitungen beim bisher letzten Duell auf dem Hamburger Kiez im Vorjahr bleiben die sanitären Anlagen für den Gästeblock auf der Nordtribüne diesmal geschlossen.

„Das ist nicht schön, aber die Vorfälle der Vergangenheit machen es leider nötig“, sagte Klub-Sprecher Patrick Gensing der Hamburger Morgenpost. Die mobilen Plastiktoiletten ließen sich durch Zerstörung nicht in kleine Wurfgeschosse verwandeln, die von den Fangzäunen um den Gästeblock nur bedingt aufgehalten werden könnten, hieß es weiter.

Im Vorjahr hatten Randalierer die WC-Anlagen am Millerntor zerstört, es wurden Brände gelegt und mit den zersplitterten Keramikteilen geworfen. Ein verletzter Ordner hatte damals im Krankenhaus behandelt werden müssen. Die Partie am Freitag bietet zudem auch eine sportliche Brisanz: St. Pauli kämpft um den Aufstieg in die Bundesliga, Rostock will dagegen den Abstieg verhindern.

Toilettenhersteller bietet Spenden an Hansa Rostock: „In Solidarität liegt wahre Größe“

Der norddeutsche Toilettenhersteller und Partner von des FC St. Pauli, „Otto Dörner“, hat deshalb zu einer Aktion ausgerufen, um möglichen Vandalismus gegen die eigenen Produkte zu verhindern. Unter dem Motto „Toiletten für Toleranz“ verspricht das Unternehmen, für jede mobile Toilette, die nach dem Spiel unbeschädigt bleibt, 100 Euro an den Nachwuchs des FC Hansa Rostock zu spenden. So könnten bis zu 4000 Euro zusammen kommen, heißt es in einer Mitteilung.

Insgesamt 40 OD-Toiletten sollen für Gästefans aus Rostock bereitgestellt werden. Dazu formuliert das Unternehmen seine Hoffnung: „Wir laden alle Fans ein, Teil dieser Bewegung zu sein. Lasst uns gemeinsam eine Zukunft gestalten, die von gegenseitigem Respekt geprägt ist. Denn in diesen kleinen Momenten der Solidarität liegt die wahre Größe unserer Menschlichkeit.“

In der Vergangenheit war es rund um die Spiele von St. Pauli und Hansa Rostock immer wieder zu Ausschreitungen gekommen, die beiden Fanlager gelten als verfeindet. (oke, mit dpa)

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