Tournee-KommentarDeutsche Springer sind weiterhin Teil der Weltklasse

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Geiger_Eisenbichler

Jubel ganz vorn, sichtbare Enttäuschung unter der rosa Mütze: Markus Eisenbichler freut sich über Rang zwei. Karl Geiger nicht so über Platz sieben.

Köln – Es ist nicht viel, was falsch läuft für die deutschen Skispringer bei dieser 70. Vierschanzentournee. Positiv betrachtet, lässt sich festhalten, dass Karl Geiger, der vermeintliche Top-Springer des Teams trotz zu frühen Absprungs und schlechter Windverhältnisse in Partenkirchen immer noch Siebter in einem Einzelspringen wird. Und der gedacht zweitbeste, Markus Eisenbichler,  beinahe gewonnen hätte. Wo also liegt das Problem?

Komplexe Anforderungen

Das Problem ist die Vierschanzentournee mit ihren komplexen Anforderungen. Der Gewinner darf nicht nur selbst in seinen acht Sprüngen keinen Fehler machen. Er benötigt zudem in jedem seiner Versuche im Hang  eine gewisse Thermik. Kurioserweise  passt das in der geforderten Konsequenz seit 20 Jahren nicht mehr zusammen für die deutschen Athleten. Doch Geiger und Eisenbichler bleiben Teil der  Weltklasse. Für die Trainer bedeutet die aktuelle Tournee-Halbzeitbilanz, dass  jede Form von Input oder Sondertraining zwar Sinn ergibt. Dass sie aber eben nicht die Verhältnisse des Wettkampftages  simulieren können. Zurecht haben sie am Innsbrucker Bergisel, der   Schwächestation der Deutschen, sogar mit wissenschaftlichen Methoden den Windphänomenen dieser Schanze nachgespürt. Doch was nutzt ein herausragendes Ergebnis dort, wenn zuvor zu viele Fehler der deutschen Topspringer einen Gesamtsieg fast schon unmöglich machen?

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So können Geiger und   Eisenbichler, befreit vom Tournee-Siegesdruck, diese Schanzensession    im Hinblick auf die Olympischen Spiele nutzen. Dort gibt es neben ewigem Ruhm auch eine Goldmedaille zu gewinnen. Das ist  in der Rückschau auf eine Karriere gewiss mehr wert als ein Goldener Adler, der für einen Tourneesieg ausgelobt wird.

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